Alexander Schubert (Musiker)
Alexander Schubert (* 13. Juli 1979 in Bremen) ist ein deutscher Komponist.
Biografie
Schubert studierte in Leipzig Informatik und Biologie mit den Schwerpunkten Neuroinformatik und Kognitionswissenschaften. Parallel dazu war er als Musiker und Komponist in verschiedenen Kontexten tätig. Nachdem er ein Jahr am Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe am Institut für Musik und Akustik gearbeitet hatte, studierte er Multimediale Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seine Studien schloss er mit einer Promotion zum Thema Postdigitalität ab. Seitdem ist er als freischaffender Komponist und Dozent tätig. Bis 2020 war er Leiter des elektronischen Studios der Musikhochschule Lübeck. Er ist Professor für Multimediale Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Schubert verbindet in seinem Schaffen zeitgenössisch-klassische Elemente mit nicht-akademischen elektronischen Stilmitteln. Bei diesem Ansatz an der Schnittstelle zwischen akustischer und elektronischer Musik sind mediale Inhalte und technische Forschung ein wesentliches Merkmal. Live-Elektronik-Kompositionen gehören genauso zu seinem Arbeitsfeld wie der Entwurf von Software-Setups, Rauminstallationen, Performance-Stücken und Sensor-Erweiterungen von Instrumenten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Körperlichkeit der Interpreten. Deren Relation zu Neuen Medien steht im Zentrum vieler Werke und wird durch die Verwendung von Licht, Video und VR inszeniert. Der Fokus seiner Arbeit wird zunehmend ganzheitlicher und verbindet dabei Musik, Theater, Performance und Installation. In aktuellen Arbeiten beschäftigt er sich mich mit Virtualität, Identität, Transhumanismus und Künstlicher Intelligenz. Inhaltlich werden Potenziale, Implikationen und Risiken digitaler Technologien künstlerisch erforscht und in experimentellen Settings sinnlich erfahrbar gemacht.[1]
Im Rahmen von Konferenzbeiträgen, einer Promotion und wissenschaftlichen Artikeln in Fachzeitschriften und Sammelbänden beschäftigt sich Schubert auch auf theoretischer Ebene mit Aspekten der zeitgenössischen multimedialen Komposition. Seine Forschungsschwerpunkte liegen hier auf postdigitaler Ästhetik, Identitätsbildern und Virtualität in der elektronischen Musik.[2]
Schubert ist Gründungsmitglied der Ensembles Decoder.
Schubert hat zu verschiedenen szenischen Projekten als Musiker, Komponist und Programmierer beigetragen (z. B. für das von den Wiener Festspielwochen in Auftrag gegebene Theaterstück „151 Meter über dem Meer“). Alexander Schubert kuratierte das Musikfestival für Zeitgenössische Elektronische Musik in Leipzig[3] und betrieb den Ahornfelder-Verlag für experimentelle Audio- und Buchveröffentlichungen.[4]
Seine Stücke wurden unter anderem aufgeführt bei: Donaueschinger Musiktage, Wien Modern, ICMC, SMC, ULTIMA, DLF, IRCAM, ZKM, Blurred Edges.
2009 erhielt er den Bourges Residency Prize[5] und Nachtschatten wurde bei dem Wettbewerb „Jeu de temps“[6] der Canadian Electroacoustic Community prämiert.
Kompositionen (Auswahl)
Solostücke mit Live-Elektronik und Live-Video
- Laplace Tiger (2009)
- Weapon of Choice (2009)
- Your Fox’s A Dirty Gold (2011)
Ensemblestücke mit Live-Elektronik
- Superimpose I (2009) (UA SMC 2009, Porto)[7]
- Superimpose II „Night of the Living Dead“ (2009)[8]
- Superimpose III „Infinite Jest“ (2010)
- Superimpose V „Sugar, Maths and Whips“ (2011)
- Point Ones (2012)
Audiovisuelle Installationen
- SOLID STATE (2016)
Tonbandstücke
- Nachtschatten (2009) (erarbeitet im Rahmen einer Residenz am ZKM, Karlsruhe)
Tonträger
- Ember – Oullh d'baham mit Urs Leimgruber, Christian Lillinger, Oliver Schwerdt (Euphorium: EUPH 010, 2006)
- Ember – Live Scenes mit Urs Leimgruber, Christian Lillinger, Oliver Schwerdt (Euphorium Films: EUPH 011, 2008)[9]
- Ember – Aurona Arona mit Urs Leimgruber, Christian Lillinger, Oliver Schwerdt (Creative Sources, 2010)[10]
- Alexander Schubert – plays Sinebag (Ahornfelder: AH16, 2011)[11]
- Alexander Schubert – plays Sinebag (Champion Version: CV201201, 2011)[12]
- Sinebag – Près de la lisière (Ahornfelder: AH02, 2005)[13]
- Sinebag – Milchwolken in Teein (Ahornfelder: AH01, 2005)[14]
- Weapon of Choice (DVD) (Ahornfelder: AH21, 2011)[15]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Alexander Schubert - Biography. Abgerufen am 23. August 2025.
- ↑ Alexander Schubert, Switching Worlds. In: Wolke Verlag. Abgerufen am 23. August 2025.
- ↑ Ahornfelder Festival – jährliches Festival für elektro-akustische Musik in Leipzig ( des vom 7. Mai 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. sowie http://www.sinebag.de/presse/nmz_ahornfelder.jpg
- ↑ Ahornfelder – Label für experimentelle, popmusikalische Musik/Bildbände; vgl. auch Jazzthetik ( des vom 22. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Concours Internationaux de Bourges 2009. In: mediaplan.ovh.net. IMEB, archiviert vom am 1. August 2009; abgerufen am 26. Mai 2015 (französisch).
- ↑ CEC-Prix Jeu de temps ( vom 8. November 2009 im Internet Archive)
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 1. Juli 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Superimpose II - "Night of the living dead" ( vom 20. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ http://www.euphorium.de/rubriken/films/livescenes.htm
- ↑ http://www.creativesourcesrec.com/
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 15. November 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Alexander Schubert Plays Sinebag. In: eatsleeprepeat.com. Champion Version, archiviert vom am 14. Januar 2012; abgerufen am 26. Mai 2015.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 7. April 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 7. April 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 3. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.