Alois Putterlick

Alois Putterlick, auch Aloys Putterlick (* 10. Mai 1810 in Iglau, Markgrafschaft Mähren; † 26. Juli 1845 in Wien) war ein österreichischer Mediziner und Botaniker. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „Putt.“.

Leben

Alois Putterlick machte während des Medizinstudiums an der Universität Wien die Bekanntschaft mit dem italienischen Botaniker Santo Garovaglio (1805–1882), mit dem er sich gemeinsam mit Moosen und Flechten beschäftigte. Putterlick erforschte zu dieser Zeit im Besonderen die Gegend um Mariazell in Niederösterreich, wo er seltene Laubmoose entdeckte. Ab 1836 wurde er für drei Jahre als Praktikant mit Adjutum[1] im Vereinigten Naturalien-Cabinet in der Botanischen Abteilung angestellt.

Nachdem er 1839 noch zum Dr. med. promoviert und seine Dissertation Synopsis Pittosporearum veröffentlicht hatte ordnete er mit Eduard Fenzl und Stephan Ladislaus Endlicher am k. k. botanischen Hofkabinett das Herbarium des Hofes und wirkte anschließend in der Zeit von 1840 bis zu seinem Tod im Jahr 1845 als Kustos in der Botanischen Abteilung am Naturhistorischen Museum in Wien. Er war künstlerisch hochbegabt, zeichnete Pflanzen mit beeindruckend herausragender Qualität und erstellte für die in Bearbeitung befindlichen gemeinsamen Veröffentlichungen diverse Tafeln. Mit Theodor Friedrich Ludwig Nees von Esenbeck, Fridolin Karl Leopold Spenner und Stephan Ladislaus Endlicher gab er die Fortsetzung der Genera florae germanicae: iconibus et descriptionibus illustrata heraus.

Er ist unter anderem Erstbeschreiber der Taxa Pittosporum densiflorumaus Putterlick, 1839, und Pittosporum senacia Putterlick, 1839, aus der Familie der Klebsamengewächse.

Alois Putterlick war seit 1840 Mitglied der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft und wurde am 15. Oktober 1841 unter der Präsidentschaft von Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck mit dem akademischen Beinamen Euchir[2] unter der Matrikel-Nr. 1497 als Mitglied in die Kaiserliche Leopoldino-Carolinische Deutsche Akademie der Naturforscher aufgenommen.[3]

Stephan Ladislaus Endlicher benannte ihm zu Ehren die Pflanzengattung Putterlickia Endlicher, 1840, aus der Familie der Spindelbaumgewächse.

Sein Herbarium ging in den Besitz des Naturhistorischen Museums in Wien über.

Schriften (Auswahl)

  • Synopsis pittosporearum. Apud Fridericum Beck Universitatis Bibliopolam, Vindobonae 1839 (MDZ)

Literatur

Wikispecies: Alois Putterlick – Artenverzeichnis

Anmerkungen

  1. Zu dieser Zeit in Österreich gängige Bezeichnung für eine vorläufige Entlohnung während der Probezeit.
  2. Die Wahl des akademischen Beinamens war vermutlich eine Reverenz an den mythischen griechischen Maler Eucheiros, der nach Aussage des Aristoteles der Erfinder der Malerei war.
  3. Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, Verzeichniss der Mitglieder der Akademie, nach der Zeitfolge, S. 269 (Textarchiv – Internet Archive).