Anschlag in der Jaffa-Straße 2002

Der Anschlag in der Jaffa-Straße 2002 ereignete sich während der Zweiten Intifada am 27. Januar 2002 in der Jaffa-Straße in Jerusalem, Israel. Bei dem Selbstmordanschlag starben zwei Menschen – die Attentäterin eingeschlossen – rund 100 bis 150 Menschen wurden verletzt.
Die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden bekannten sich zu der Tat. Es handelte sich sowohl um den ersten Selbstmordanschlag der Brigaden, als auch um den ersten Selbstmordanschlag einer palästinensischen Frau.
Verlauf
Am Sonntagmorgen des 27. Januar 2002 verabschiedete sich die Attentäterin, die Rettungssanitäterin Wafa Idris, von ihrer Familie im Flüchtlingslager al-Am'ari bei Ramallah.[1] Nach einem Besuch bei ihrer Nichte fuhr sie nach Jerusalem.[2] Sie begab sich in die belebte Jaffa Street, eine der Haupteinkaufsstraßen in Jerusalem.[2] Vor einem Schuhgeschäft ereignete sich die Explosion, die Idris Körper zerfetze und den 81-jährigen Israeli Pinhas Tokatli tötete.[2] Zwischen 100 und 150 Menschen wurden verletzt.[3][4][5]
Nach einigen Spekulationen bzw. Sichtweisen war die Explosion ein Unfall; das explosive Material in ihrem Rucksack sei ohne ihr Zutun zu früh hochgegangen.[6][7]
Reaktionen
Am Abend des 27. Januar wurde die Attentäterin fälschlicherweise im Fernsehen der libanesischen Hizbullah als Shahanaz al-Amouri von der Al-Naddschah-Universität in Nablus bezeichnet.[8] Der israelische Sicherheitsdienst Schin Bet bezeichnete die Universität als „Brutstätte für Selbstmordattentäter“.[8] Die Palästinensische Autonomiebehörde verurteilte den Anschlag.[8]
Drei Tage nach dem Anschlag übernahmen die al-Aqsa-Märtyrerbrigaden die Verantwortung für den Selbstmordanschlag.[9][10] Es handelte sich sowohl um den ersten Selbstmordanschlag der Brigaden als auch um den ersten Selbstmordanschlag einer palästinensischen Frau.[5]
Siehe auch
Literatur
- Muhammad H. Hafez: Manufacturiung Human Bombs - The Making of Palestinian Suicide Bombers, United States Institute of Peace, Washington D.C., 2006.
- Andy Knight und Tanya Narozhna: Female Suicide Bombings - A Critical Gender Approach, University of Toronto Press, Toronto 2016.
- Thorsten Gerald Schneiders: Heute sprenge ich mich in die Luft - Suizidanschläge im israelisch-palästinensischen Konflikt, LIT Verlag, Berlin 2006.
- Barbara Victor: Shahidas – Die Töchter des Terrors, Knaur, München, 2005, S. 34–42.
Einzelnachweise
- ↑ Thorsten Gerald Schneiders: Heute sprenge ich mich in die Luft - Suizidanschläge im israelisch-palästinensischen Konflikt, LIT Verlag, Berlin 2006, S. 235.
- ↑ a b c The Price of Paradise: How the Suicide Bomber Shaped the Modern Age by Iain Overton – review | The Guardian, 22. April 2019, abgerufen am 30. Oktober 2023.
- ↑ Andy Knight und Tanya Narozhna: Female Suicide Bombings - A Critical Gender Approach, University of Toronto Press, Toronto 2016, S. 78f.
- ↑ Thorsten Gerald Schneiders: Heute sprenge ich mich in die Luft - Suizidanschläge im israelisch-palästinensischen Konflikt, LIT Verlag, Berlin 2006, S. 240.
- ↑ a b Muhammad H. Hafez: Manufacturiung Human Bombs - The Making of Palestinian Suicide Bombers, United States Institute of Peace, Washington D.C., 2006, S. 83.
- ↑ Thorsten Gerald Schneiders: Heute sprenge ich mich in die Luft - Suizidanschläge im israelisch-palästinensischen Konflikt, LIT Verlag, Berlin 2006, S. 192.
- ↑ Barbara Victor: Shahidas – Die Töchter des Terrors, Knaur, München, 2005, S. 34–42.
- ↑ a b c Woman suicide bomber shakes Israelis - Telegraph, 28. Januar 2002, abgerufen am 14. Februar 2025.
- ↑ Palästinensische Märtyrerin: Wie Wafa Idris zur lebenden Waffe wurde - Der Spiegel, 31. Januar 2002, abgerufen am 30. Oktober 2023.
- ↑ Andy Knight und Tanya Narozhna: Female Suicide Bombings - A Critical Gender Approach, University of Toronto Press, Toronto 2016, S. 77.