Arnaldo Pomodoro

Arnaldo Pomodoro (1975)
Kugel mit Kugel, 1983, Dublin (Foto: 2006)

Arnaldo Pomodoro (* 23. Juni 1926 in Morciano di Romagna; † 22. Juni 2025 in Mailand) war ein italienischer Bildhauer. Er lebte und arbeitete ab 1954 in Mailand.

Leben

Von 1949 bis 1951 studierte Pomodoro Bühnenausstattung an der Kunstakademie von Pesaro. Anschließend entwarf er Bühnenbilder und Kostüme und begann, zusammen mit seinem Bruder, dem Künstler Giò Pomodoro, als Goldschmied zu arbeiten.[1]

1954 gründeten Giò und Arnaldo Pomodoro zusammen mit Giorgio Perfetti die Gruppe 3 P. Nach 1955 gehörten beide Brüder – zusammen mit Piero Dorazio, Gastone Novelli, Giulio Turcato, Tancredi, Achille Perilli und Lucio Fontana – zur Künstlergruppe Continuità. 1954 hatte Pomodoro seine erste Einzelausstellung in der Galleria Numero, Florenz.[2]

Zwischen 1956 und 1959 führten Pomodoro ausgedehnte Reisen nach Paris, Brüssel, Frankfurt am Main und Köln.[3] Er nahm 1959 an der documenta 2 in Kassel teil. 1960 reiste Pomodoro das erste Mal in die Vereinigten Staaten, wo er den Bildhauer David Smith traf.

Zwischen 1966 und 1968 hatte er ein Atelier an der Stanford University, Palo Alto, und eine Gastprofessur an der Universität von Kalifornien in Berkeley. Von 1980 bis 1984 lehrte Pomodoro auf Einladung am Mills College, Oakland.

1995 gründete Pomodoro die Fondazione Arnaldo Pomodoro in Mailand. Die Stiftung widmet sich nicht nur der Forschung zum Œuvre Pomodoros und seiner Bewahrung, sie widmet sich zudem der Förderung zeitgenössischer Skulptur und veranstaltet Ausstellungen, insbesondere zu jüngeren Künstlern.

Arnaldo Pomodoro starb einen Tag vor seinem 99. Geburtstag in seinem Zuhause in Mailand.[4]

Werk

In Pomodoros Werk spiegelt sich sowohl seine Arbeit als Goldschmied als auch sein Interesse am technischen Zeitalter wider.

Neben Silber, Eisen, Holz, Beton und Gold arbeitete er vor allem mit Bronze. In den 1960er Jahren entwickelte er seine abstrakte Formensprache, die insbesondere Kugeln, Scheiben, aber auch Säulen, Kegel und Quader umfasst. Die Hülle der geometrischen Körper brach Pomodoro dabei auf, für den Betrachter wird ein Innenleben sichtbar.

Seit 1970 entstanden auch Grafiken. Neben seinem Schaffen als Bildhauer arbeitete Pomodoro immer wieder auch als Bühnen- und Kostümbildner für das italienische Theater.

Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)

Weitere Formen in Pomodoros Werk (neben der Kugel)

Literatur

  • Arnaldo Pomodoro: Arnaldo Pomodoro: catalogo ragionato della scultura. Milano: Skira, 2007

Auszeichnungen

  • 1963: Internationaler Preis für Skulptur, Biennale von São Paulo
  • 1964: Preis für Skulptur, XXXII. Biennale von Venedig
  • 1967: Internationaler Preis für Skulptur, Carnegie Institute, Pittsburgh
  • 1990: Praemium Imperiale für Skulptur der Japan Art Association, Tokyo
  • 1992: Ehrendoktor für Philologie des Trinity College (Dublin)
  • 1995: Anerkennungsmedaille in Gold des Ministeriums für Kulturelle Schätze und Aktivitäten, Provinz Mailand
  • 1996: Verdienstorden der Italienischen Republik
  • 2005: Medaglia d’oro ai benemeriti della cultura e dell’arte
  • 2008: Lifetime Achievement in Contemporary Sculpture Award des International Sculpture Center[2]
  • Ehrendoktor für Architektur der Universität Ancona[1]
Commons: Arnaldo Pomodoro – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Arnaldo Pomodoro (Memento vom 29. Mai 2019 im Internet Archive) – Biografie bei der Marlborough Gallery
  2. a b The International Sculpture Center’s Lifetime Achievement in Contemporary Sculpture Award
  3. Helmut Fußbroich: Skulpturenführer Köln – Skulpturen im öffentlichen Raum nach 1900. J.P. Bachem Verlag, 2000
  4. Italienischer Bildhauer Pomodoro gestorben. In: tagesschau.de. 23. Juni 2025, abgerufen am 23. Juni 2025.
  5. Amaliehavn in Kopenhagen – von Pomodoro mitgestaltete Parkanlage