August Förster (Mediziner)

Johann Theodor August Förster (* 8. Juli 1822 in Weimar; † 15. März 1865 in Würzburg) war ein deutscher Mediziner, Pathologe und Hochschullehrer.

Leben

August Förster wurde zunächst als Zeichner ausgebildet und studierte dann von 1841 bis 1845 Medizin an der Universität Jena, wo er promoviert wurde. Anschließend war er als Assistenzarzt in Halle a.d. Saale und Jena tätig. 1849 habilitierte er sich in Jena und wurde dort Privatdozent für Pathologische Anatomie. Er veröffentlichte 1850 sein erfolgreiches Lehrbuch der pathologischen Anatomie.[1] Für dieses Lehrbuch fertigte er eine Vielzahl von Zeichnungen selbst an.[2]

Vor diesem Hintergrund erhielt er 1852 eine außerordentliche Professur an der Universität Göttingen, der 1858 ein Ruf an die Universität Würzburg als Nachfolger Virchows als Ordinarius für Pathologische Anatomie folgte. Da die Professur für Pathologie und Pathologische Anatomie seinerzeit mit der für das Fach Geschichte der Medizin verbunden war, unterrichtete Förster, ab 1863 als Ordinarius für Geschichte der Medizin, auch Medizingeschichte.[3] Förster starb 1865 an einer Lungenerkrankung. Sein Nachfolger wurde Friedrich Daniel von Recklinghausen.[2]

Veröffentlichungen

  • De embryone ovi humani secundo graviditatis mense per abortum ex utero extrusi. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1845 (Jena, Univ., Med. Diss., 1845).
  • Lehrbuch der pathologischen Anatomie. Mauke, Jena 1850.
  • Handbuch der pathologischen Anatomie. 2 Bde., Leopold Voss, Leipzig 1854–1855.
  • Atlas der mikroskopischen pathologischen Anatomie. Voss, Leipzig 1854.
  • Grundriß der Encyclopädie und Methodologie der Medicin .... Mauke, Jena 1857.
  • Die Missbildungen des Menschen. Mauke, Jena 1861 (Digitalisat).

Literatur

  • Verzeichnis einer hinterlassenen Bibliothek des Herrn Dr. August Förster in Würzburg, welche mit einer zweiten medicinschen Bibliothek vereint versteigert wird. Wigand, Leipzig 1865.
  • Theodor HusemannFörster, August (Anatom). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 146 f.
  • Regina Parameritis: August Foerster, 1822–1865, Köln 1974 (Köln, Univ., Med. Fak., Diss., 1974).
  • Thomas Sauer, Ralf Vollmuth: Briefe von Mitgliedern der Würzburger Medizinischen Fakultät im Nachlaß Anton Rulands. Quellen zur Geschichte der Medizin im 19. Jahrhundert mit Kurzbiographien. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 9, 1991, S. 135–206, hier: S. 150–151 (Johann Theodor August Förster).
  • Andreas Mettenleiter: Johann Theodor August Förster. In: Gerhard Aumüller, Andreas Hedwig (Hrsg.): Der zeichnende Medizin-Student und seine Professoren. Die Professoren Skizzen des Dr. med. Ludwig Justi (1840–1920). Selbstverlag der Historischen Kommission und der Historischen Kommission für Hessen, Marburg und Darmstadt 2025 (Quellen und Forschungen zur Hessischen Geschichte; 197), ISBN 978-3-88443-354-6, S. 112–116.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Hans-Werner Altmann: 1850 bis 1950 - ein ereignisreiches Jahrhundert Würzburger Pathologiegeschichte. In: Tempora mutantur et nos? Festschrift für Walter M. Brod zum 95. Geburtstag. Mit Beiträgen von Freunden, Weggefährten und Zeitgenossen. Hrsg. von Andreas Mettenleiter, Akamedon, Pfaffenhofen 2007, S. 399–403, hier: S. 399–400.
  2. a b Andreas Mettenleiter: Johann Theodor August Förster. In: Gerhard Aumüller, Andreas Hedwig (Hrsg.): Der zeichnende Medizin-Student und seine Professoren. Die Professoren Skizzen des Dr. med. Ludwig Justi (1840–1920). Selbstverlag der Historischen Kommission und der Historischen Kommission für Hessen, Marburg und Darmstadt 2025 (Quellen und Forschungen zur Hessischen Geschichte; 197), ISBN 978-3-88443-354-6, S. 112–116.
  3. Robert Herrlinger: Die Entwicklung des medizinhistorischen Unterrichts an der Julius-Maximilians-Universität. In: Mitteilungen aus dem Georg Sticker-Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Würzburg. Heft 1, März 1957, S. 1–8, hier: S. 4–5.