Baharak (Distrikt)

Distrikt Baharak

Lage von Baharak in der Provinz Badachschan
Basisdaten
Staat Afghanistan
Provinz Badachschan
Einwohner 80.000 (2018[1])
ISO 3166-2 AF-BDS
Koordinaten: 37° 2′ N, 70° 54′ O

Baharak (oder Bahārak; persisch ولسوالی بهارک / paschtunisch بهارک ولسوالۍ) ist ein Distrikt in der afghanischen Provinz Badachschan und liegt auf etwa 2170 m.[2]

Bevölkerung

2018 wurde die Anzahl der Einwohner mit 80.000 betitelt, die in 115 Dörfern lebten.[1]

Geographie

Der Distrikt Faizabad liegt etwa 44 Kilometer entfernt.[3]

1873 wurde Baharak als „einer der fruchtbarsten und bevölkerten Bezirke von Badachschan“ bezeichnet.[4] 1886 wurde die Gegend als „Jandara (auch Baharak genannt)“ ebenfalls als „eine der fruchtbarsten und am dichtesten bevölkerten Gegenden von Badachschan“ beschrieben. In Baharak mündet der Warduj (Wardudsch, Wardodsch) in den Koktscha. Das Tal, durch das der Koktscha fließt, verengt sich danach zu einer schmalen Schlucht und fließt durch diese nach Faizabad.[5]

Laut Einträgen auf iNaturalist gibt es in Baharak unter anderem Langschwanzmurmeltiere (Marmota caudata), Mandelbäume (Prunus dulcis), Rosa fedtschenkoana (syn. Rosa webbiana), Persischen Wacholder (Juniperus polycarpos) und Schmalblättrige Steppenkerze (Eremurus stenophyllus).[6]

Geschichte

Baharak war früher die Hauptstadt der Provinz Badachschan: 1928 wurde sie vom ungarisch-britischen Forschungsreisenden Aurel Stein als „alte Hauptstadt von Badachschan“ erwähnt.[7] Aktuell ist Faizabad die Provinzhauptstadt.

Am 22. Juli 1934 ereignete sich in Baharak ein Erdbeben mit einer Magnitude 6.[8]

Julia Eckert beschrieb in ihrem Buch einen 2002 in der Provinz Baharak ausgebrochenen Konflikt über die Nutzung eines Waldes als Brennholz zwischen Bewohnern der Dörfer Dehqalat und Sarask, der durch Bewohner des Dorfes Khazdeh endgültig beendet werden konnte.[9]

Badachschan ist eine der afghanischen Provinzen, in denen die Schulbildung von Mädchen nach dem Sturz der Talibanregierung 2001 Fortschritte machte. Im Distrikt Baharak gab es beispielsweise eine Mädchenschule mit hunderten Schülerinnen.[10]

Einzelnachweise

  1. a b Zeit Online (Hrsg.): Wo sich die Taliban die Dörfer zurückholen. Die Friedensstifter haben versagt. Faizabad 12. Februar 2018 (zeit.de [abgerufen am 7. Mai 2025]).
  2. Marc Wick: Bahārak. ca. 2170 m. In: geonames.org. Unxos GmbH, abgerufen am 8. Mai 2025 (englisch).
  3. Veronika Eschbacher: Wo sich die Taliban die Dörfer zurückholen. Im Norden von Afghanistan breiten sich die Taliban wieder aus. Hrsg.: Zeit Online. Faizabad 12. Februar 2018 (zeit.de [abgerufen am 7. Mai 2025]).
  4. Unsere Zeit. In: Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus (Hrsg.): Unsere Zeit. Deutsche Revue der Gegenwart. Nr. 2. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, Leipzig, Deutsches Reich 1873, S. 142 (868 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 7. Mai 2025]).
  5. Hermann Roskoschny: Afghanistan und seine Nachbarländer. Der Schauplatz des letzten russisch-englischen Konflikts in Zentral-Asien. Nach den neuesten Quellen geschildert von Dr. Hermann Roskoschny. Hrsg.: Gressner & Schramm. Band 1. Gressner & Schramm, Deutsches Reich 1886, S. 119 (175 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 7. Mai 2025]).
  6. Baharak, BD, AF. Bezirk. In: inaturalist.org. California Academy of Sciences, National Geographic Society, abgerufen am 8. Mai 2025 (englisch).
  7. Aurel Stein: Innermost Asia: detailed report of explorations in Central Asia, Kan-su and eastern Iran, carried out and described under the orders of H.M. Indian government. Hrsg.: Clarendon Press. Band 2. Oxford University Press, Oxford, Vereinigtes Königreich 1928, S. 877 (englisch, 1159 S., wellcomecollection.org [JPG; abgerufen am 7. Mai 2025]).
  8. Sehr starkes Beben der Stärke 6.0 – Hindu Kush region, Afghanistan, am Sonntag, 22. Juli 1934, um 19:56 (Weltzeit). Ein sehr starkes Erdbeben der Stärke 6.0 ereignete sich in 6.4 km Entfernung von Fayzabad, Badachschan, Afghanistan, am So, 22. Jul. 1934 um 19:56 GMT. Das Beben hatte eine sehr geringe Tiefe von 20 km. In: volcanodiscovery.com. VolcanoDiscovery, abgerufen am 8. Mai 2025 (deutsch).
  9. Julia M. Eckert: Anthropologie der Konflikte. Georg Elwerts konflikttheoretische Thesen in der Diskussion. Hrsg.: Julia M. Eckert. Transcript Verlag, Bielefeld, Deutschland 2004, ISBN 3-89942-271-6, S. 281–283 (337 S., oapen.org [PDF; 2,9 MB; abgerufen am 8. Mai 2025]).
  10. Badachschan: In Afghanistans äußerstem Norden. Die Provinz Badachschan im Nordosten Afghanistans zählt zu den landschaftlich schönsten und ist reich an Bodenschätzen. In: Qantara.de. Deutsche Welle, Institut für Auslandsbeziehungen, abgerufen am 7. Mai 2025 (deutsch).