Billy Byars Sr.

William Goebel Byars (* 6. Oktober 1901 in Guthrie, Kentucky; † 6. Oktober 1965 in Tyler, Texas) war ein US-amerikanischer Ölunternehmer und Viehzüchter. Darüber hinaus war er Direktor der Tyler Bank and Trust Company und Mitglied des Vorstands mehrerer texanischer Hochschulen und Organisationen.[1]

Neben seinem Vermögen, das zu einem Zeitpunkt über 30 Millionen Dollar betrug, war Byars als persönlicher Freund des FBI-Direktors J. Edgar Hoover und des Präsidenten Dwight D. Eisenhower bekannt.

Leben

Byars wurde am 6. Oktober 1901 in Guthrie, Kentucky, als Sohn von Alexander Byars und Sammie Byars (geb. Grant) geboren.[2][3] Er hatte drei Schwestern.[4] Byars zog von Kentucky nach Texarkana, bevor er sich 1932 in Tyler, Texas, niederließ.[1]

1930 heiratete Byars Emily O’Dwyer Byars (1903–1979), eine Frau irischer Abstammung, mit der er eine Tochter hatte, Emily Elizabeth Byars. Er hatte einen Sohn, den er über die Edna Gladney Foundation adoptierte, den Filmproduzenten und späteren Kinderpornografen Billy Byars Jr. (1936–1997).[4][5][6]

1956 wurde Byars von Pote Sarasin aus Thailand für seinen „wertvollen Beitrag zum Erfolg der thailändischen Goodwill-Mission in den Vereinigten Staaten“ zum Companion des Weißen Elefantenorden ernannt.[7]

Byars starb am 6. Oktober 1965, dem Tag seines 64. Geburtstags, in Tyler. Seine Beerdigung fand in der katholischen Kirche Immaculate Conception in der Stadt statt.[4]

Laufbahn als Geschäftsmann

Byars begann im Dezember 1917 im Alter von 15 Jahren auf Ölfeldern zu arbeiten. In The New Yorker erinnerte er sich: „Ich erinnere mich, dass es kalt und schlammig war. Wir schliefen in Zelten. Ich war ein Roughneck und arbeitete auf einer Bohrinsel.“ Später erwarb er seine eigene Bohranlage und baute von dort aus sein Geschäft aus.[8]

Byars, der für seinen Reichtum berühmt war, soll seine erste Million Dollar im Alter von 20 Jahren verdient haben, bevor er im folgenden Jahr pleiteging und im Alter von 25 Jahren erneut Millionär wurde. Als Ölmann besaß er unter der B. G. Byars Drilling Company mehrere Hektar Ölfelder.[5][9][10]

Als Viehzüchter spezialisierte sich Byars auf die Rinderrasse Aberdeen Angus[1][11] und war Betreiber der Royal Oaks Farm in Texas. Während dieser Zeit war er Geschäftspartner von W. Alton Jones und George E. Allen. Die Partnerschaft zwischen Byars und Allen wurde am 30. Juni 1961 aufgelöst, nachdem Byars jahrelang unter gesundheitlichen Problemen und finanziellen Schwierigkeiten gelitten hatte und Allen Probleme mit der Steuerbehörde IRS bekommen hatte.[12]

Byars verkaufte und schenkte Rinder an Präsident Dwight D. Eisenhower und besuchte Dwight und First Lady Mamie Eisenhower einmal im Weißen Haus. Im Jahr 1958 finanzierten Byars, Jones und Allen Eisenhowers Gettysburg Farm, nachdem die Mittel für den Betrieb knapp geworden waren.[13][14][15]

Neben Vieh und Öl besaß Byars Rennpferde und war Teilhaber an Pferdeställen.[16][17] 1962 kauften Byars, Clint Murchison Sr. und ein weiterer namentlich nicht genannter Geschäftsmann eine Pferderennbahn in Charleston, West Virginia, für 5,7 Millionen Dollar.[4][3]

Politische Verbindungen

Im Oktober 1952 arrangierte Byars einen Besuch von US-Senator Joseph McCarthy in Tyler, wo dieser über das Thema Korruption und die Bedrohung durch den Kommunismus sprach.[18]

Byars und sein Sohn waren enge Freunde des FBI-Direktors J. Edgar Hoover. Die Byars teilten sich mit Hoover benachbarte Bungalows im Murchisons Hotel del Charro in Kalifornien, wo Byars Sr. sich daran erinnerte, dass Hoover „schreckliche Dinge“ über Präsident John F. Kennedy gesagt habe. Byars hatte auch einmal Jack Ruby getroffen, wahrscheinlich durch Murchison. In den Stunden nach Kennedys Ermordung hatte Hoover drei Personen angerufen: Robert F. Kennedy, James Joseph Rowley und Byars.[19]

Byars unterstützte auch Lyndon B. Johnson finanziell bei den Präsidentschaftswahlen 1960, welcher der texanischen Ölindustrie nahestand, wobei Johnson bei den demokratischen Vorwahlen von Kennedy besiegt wurde, woraufhin er von Kennedy als sein Vizepräsidentschaftskandidat ausgewählt wurde. Johnson wurde 1963 nach der Ermordung Kennedys Präsident.[20]

1988 erinnerte sich sein Adoptivsohn Byars Jr. an ein Gespräch, das er angeblich mit seinem Vater über das Attentat geführt hatte:

„Ich fragte ihn: ‚Glaubst du, dass Lee Harvey Oswald es getan hat?‘ Da blieb er stehen und sah mich ziemlich lange an. Dann sagte er: ‚Wenn ich dir sagen würde, was ich wirklich weiß, wäre das sehr gefährlich für dieses Land. Unser gesamtes politisches System könnte dadurch gestört werden.‘ Das war alles, was er sagte, und ich sah, dass er nicht vorhatte, noch mehr zu sagen.“

Anthony Summers: Official and Confidential: The Secret Life of J. Edgar Hoover S. 339

Einzelnachweise

  1. a b c B. G. Byars Dies Here At Age 64. Tyler Morning Telegraph. 7. Oktober 1965. S. 1–2. via newspapers.com.
  2. William Goebel Byars. In: FamilySearch.org. Abgerufen am 27. August 2025.
  3. a b Tyler Oilman Billy Byars Dies. San Angelo Standard-Times. 7. Oktober 1965. S. 2. newspapers.com.
  4. a b c d Tyler Rites Set For Oilman, Billy G. Byars. Fort Worth Star-Telegram. 8. Oktober 1965. S. 29. – via newspapers.com.
  5. a b Viola Swisher: Generating the Genesis Children, September 1972, S. 18–19 (englisch). 
  6. Services Today For Mrs. Byars. Tyler Morning Telegraph. 31. Dezember 1979. S. 36. newspapers.com.
  7. Taylor Jr., Everett (27. Mai 1956). "Huntin' 'n Peckin'". The Tyler Courier-Times. S. 1. newspapers.com.
  8. Bainbridge, John (1961). The Super-Americans. Garden City, New York: Doubleday. ISBN 0-03-085488-1. S. 65–66
  9. Business Leaders To Raise Funds For Baseball Club. via newspapers.com, 14. Mai 1940, S. 10
  10. Tyler Firm Chartered. Tyler Morning Telegraph. 22. Januar 1942. S. 7. newspapers.com.
  11. Time Inc: LIFE. Time Inc, 12. April 1954, S. 41 (google.de [abgerufen am 27. August 2025]).
  12. CULTURAL LANDSCAPE REPORT FOR EISENHOWER NATIONAL HISTORIC SITE, VOLUME 1. In: National Park Service. Abgerufen am 12. Juli 2025 (englisch).
  13. Tyler Oilman, Friend of Ike, Dies at Age 64. Amarillo Globe-News. 7. Oktober 1965. S. 31. newspapers.com.
  14. More About That Joint Account Which Paid for Eisenhower's Farm. The Tampa Tribune. 3. Februar 1964. S. 6. newspapers.com.
  15. Taxes Would Be Cut One-Third If All Paid Their Fair Share. Washington Missourian. S. 19.
  16. Texas Filly Is Derby Hopeful. Houston Chronicle. 6. Februar 1955. S. 70. newspapers.com.
  17. Drew Pearson (18. März 1958). Says Oilman's Horse In Moore Barn. Tallahassee Democrat. S. 6. newspapers.com
  18. Tyler Junior College: Pow Wow 1952 Oct 9, 1952. 9. Oktober 1952 (archive.org [abgerufen am 27. August 2025]).
  19. Anthony Summers: Official and Confidential: The Secret Life of J. Edgar Hoover. G.P. Putnam's Sons, 1993, ISBN 0-399-13800-5, S. 182, 279, 329 (google.mu [abgerufen am 27. August 2025]).
  20. Anthony Summers: Official and Confidential: The Secret Life of J. Edgar Hoover. S. 263–264