Christoph Spering
Christoph Spering (* 23. Juni 1959 in Simmern/Hunsrück) ist ein deutscher Dirigent und Kirchenmusiker. Er wirkte von 1983 bis 2025 als Kantor der evangelischen Kirchengemeinde in Köln-Mülheim.
Leben
Christoph Spering ist wie sein jüngerer Bruder Andreas Spering Sohn eines Pfarrers und Enkel des Simmerner Superintendenten Ernst Gillmann. Er studierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln Kirchenmusik (A-Examen). Er lebt in Kerpen.
Spering wurde besonders für seine Ausdehnung der historischen Aufführungspraxis auf die Musik des 19. Jahrhunderts, besonders Schumanns und Mendelssohns bekannt. 1983 wurde er Kantor der evangelischen Kirchengemeinde in Köln-Mülheim. 1985 gründete er den Chorus Musicus Köln und 1988 das Neue Orchester. Bekannt wurde er international mit der Ersteinspielung der Bachschen Matthäuspassion in der Version Mendelssohns von 1841. Für die Einspielung von Mendelssohns Elias erhielten Spering und seine Ensembles im Jahr 2011 die Auszeichnung ECHO Klassik,[1] ebenso 2017 zusammen mit dem Chorus Musicus Köln und dem Neuen Orchester für die Einspielung der Luther-Kantaten von Johann Sebastian Bach.[2] 2005 wurde er mit dem Ehrentitel Kirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche im Rheinland ausgezeichnet.[3] Eines seiner Verdienste ist das Engagement für die Woehl-Orgel in der Kölner Friedenskirche, erbaut 2017.[4] Im September 2025 wurde er nach über 42 Jahren als Kantor in den Ruhestand verabschiedet.[5]
Aufnahmen (Auswahl)
- Johann Sebastian Bach/Felix Mendelssohn Bartholdy: Matthäus-Passion, Version Leipzig 1841 (Opus 111)
- Ludwig van Beethoven: Christus am Ölberge, Oratorium op. 85 (Opus 111)
- Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem, Londoner Version mit Klavier zu vier Händen (Opus 111)
- Antonio Casimir Cartellieri: La celebre natività del Redentore (Capriccio)
- Luigi Cherubini: Les deux journées, Comédie lyrique nach Jean Nicolas Bouilly (Opus 111)
- Frédéric Chopin: Warschau 1830 (Opus 111)
- Christoph Willibald Gluck/Richard Wagner: Iphigenia in Aulis (Oehms)
- Joseph Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze (Opus 111)
- Johann Wenzel Kalliwoda: Sinfonien Nr. 5 & 7 (cpo)
- Jean-François Lesueur: Krönungsoratorien (Opus 111)
- Felix Mendelssohn Bartholdy: Athalia, Bühnenmusik zum Schauspiel von Jean Racine op. 74 (Capriccio)
- Felix Mendelssohn Bartholdy: Elias, Oratorium op. 70 (MDG Live)
- Felix Mendelssohn Bartholdy: Lobgesang, Symphonie-Kantate op. 52 (Opus 111)
- Felix Mendelssohn Bartholdy: Paulus, Oratorium op. 36 (Opus 111)
- Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem KV 626 (Opus 111)
- Josef Mysliveček: La passione di nostro signore Gesù Cristo (Capriccio)
- Andreas Romberg: Das Lied von der Glocke (Schiller), Kantate op. 25 (Opus 111)
- Gioachino Rossini: Péchés de vieillesse/Alterssünden (Opus 111)
- Gioachino Rossini: Stabat Mater (Opus 111)
- Antonio Salieri: La passione di nostro signore Gesù Cristo
- Franz Schubert: Die Verschworenen (Opus 111)
- Franz Schubert: Der vierjährige Posten und Die Zwillingsbrüder (Phoenix Edition)
- Robert Schumann: Der Rose Pilgerfahrt, Oratorium op. 112 (Opus 111)
Weblinks
- Werke von und über Christoph Spering im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
- Christoph Spering · Chorus Musicus Köln · Das Neue Orchester musikforum-koeln.de
Einzelnachweise
- ↑ Echo-Klassik für Christoph Spering kirche-koeln.de, 30. September 2014.
- ↑ Echo Klassik-Preis 2017 für Christoph Spering musikforum-koeln.de, abgerufen am 31. Oktober 2021.
- ↑ Kirchenmusik: Fünf Direktoren und eine Direktorin ernannt Evangelische Kirche im Rheinland, 18. Februar 2005.
- ↑ Evangelisch leben in Köln und Region vom 23. Oktober 2017: Eine neue Orgel für die Friedenskirche in Köln-Mülheim, von Wolf-Rüdiger Spieler, abgerufen am 16. September 2025
- ↑ Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein vom 27. August 2025: Einladung | Abschied unseres Kantors Christoph Spering, abgerufen am 11. September 2025