Cosmin Ciotloș

Cosmin Ciotloș (* 5. Mai 1983) ist ein rumänischer Schriftsteller, Literaturkritiker, Essayist und Universitätsdozent, der sich als kritische Stimme etabliert hat, die sich von der kanonischen manolescianischen Herangehensweise abhebt.[1] Er ist habilitierter Universitätsdozent an der Fakultät für Literaturwissenschaften der Universität Bukarest, wo er moderne und zeitgenössische rumänische Literatur unterrichtet. Er ist bekannt für seine Studien zur Generation der Achtziger,[2][3] zum Werk von Mateiu I. Caragiale und für seine Beiträge zur kritischen Neuinterpretation des rumänischen Nachkriegskanons. Er ist ständiger Mitarbeiter der Zeitschriften România literară und Dilema veche sowie Moderator der wöchentlichen Rubrik Semn de carte bei Radio România Cultural.

Werdegang

Cosmin Ciotloș schloss 2008 sein Studium der Literaturwissenschaft an der Universität Bukarest ab, mit Schwerpunkt auf Rumänischer Sprache und Literatur sowie Bildwissenschaft. Schon bald darauf vertiefte er seine Kenntnisse in einem Masterstudium der rumänischen Literatur, das er 2010 erfolgreich abschloss. Seine Promotion in Philologie erhielt er 2013 für eine Dissertation über die Poesie der Achtziger-Generation, die unter der Betreuung von Nicolae Manolescu entstand. Zwischen 2012 und 2013 nutzte Ciotloș zudem die Gelegenheit, seine Forschungserfahrungen in Frankreich zu erweitern, wo er an der Université Saint-Quentin-en-Yvelines ein Forschungsstipendium absolvierte.

Seit 2010 ist Cosmin Ciotloș am Institut für Literaturstudien der Fakultät für Literaturwissenschaften der Universität Bukarest tätig. 2019 wurde er zum Lektor befördert, 2024 habilitierte er sich und übernahm die Betreuung von Doktoranden. Seit 2025 ist er Universitätsdozent. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit hat er Kurse und Seminare zu Themen wie der Junimea-Epoche, der Literatur der Zwischenkriegszeit, der Poesie der Achtziger-Generation, der Geschichte literarischer Zirkel und der rumänischen Nachkriegsliteratur angeboten. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen moderne und zeitgenössische rumänische Literatur, Literaturgeschichte[4], Literaturkritik sowie die postkommunistische Schriftkultur.

Kritische und publizistische Tätigkeit

Ciotloș veröffentlichte zahlreiche literarische Rezensionen und kritische Studien in bedeutenden rumänischen Kulturzeitschriften, darunter România literară, Caiete critice, Transilvania, Dilema veche[5], Observator cultural und weitere. Von 2010 bis 2015 war er als assoziierter Redakteur bei România literară tätig. Darüber hinaus arbeitete er mit TVR Cultural und TVR1 zusammen und moderierte Literaturkritik-Rubriken bei Noua Revistă Vorbită sowie später bei Revista literară radio, beide ausgestrahlt von Radio România Cultural. Insgesamt umfasst seine publizistische Arbeit über 700 Artikel, Rezensionen, Vorworte und Studien, viele davon der Wiederentdeckung und Neubewertung der rumänischen Nachkriegsliteratur gewidmet.

Veröffentlichte Werke

Als Autor

  • Cenaclul de Luni. Viața și opera. Pandora M, 2021, ISBN 978-606-978-334-4
  • Elementar, dragul meu Rache. Detalii mateine sub lupă. Humanitas, 2017, ISBN 978-973-50-5898-2
  • Anton Pann. Până când nu te iubeam. Polirom, 2024, ISBN 978-973-46-9930-8

Als Herausgeber

  • 111 cele mai frumoase poezii ale generației ’80. Editura Nemira, 2015
  • Mircea Cărtărescu: Levantul. (annotierte Edition), Humanitas, 2016
  • Emil Brumaru: A fost un timp când vă spuneam și vouă. Casa Radio, 2020
  • Traian T. Coșovei: Poemul care se împotrivește. Casa Radio, 2021
  • Dan Sociu: Ce-ar ști adică un poet despre viață. Casa Radio, 2022
  • Magda Cârneci: Insurecții/Incantații. Casa Radio, 2023

Sammelbände

  • Harta și legenda. Mircea Cărtărescu în 22 de lecturi. coordonat de Oana Fotache și Cosmin Ciotloș, Editura Muzeul Literaturii Române, București, 2020, ISBN 978-973-167-558-9
  • Dicționarul romanului central-european din secolul XX. coordonat de Adriana Babeți, Editura Polirom, Iași, 2022, ISBN 978-973-46-8293-5

Einzelnachweise

  1. ↑ Nicolae Manolescu: Două cărţi despre poeţii optzecişti. In: Literatura de azi. 25. Januar 2016, abgerufen am 5. September 2025.
  2. ↑ Miruna Bacali: Europaentwürfe - Positionierungen der rumänischen Literatur nach 1989. 1st Auflage. transcript Verlag, 2021, Europaentwürfe in der literarischen Fiktion, S. 73–116, JSTOR:j.ctv371bwk5.5.
  3. ↑ Ioana Onescu: Book Review: Cosmin Ciotloș, Cenaclul de Luni. Viața și opera, București: Pandora Publishing, 2021, 464 p. In: Studia Universitatis Babeș-Bolyai - Philologia. 67. Jahrgang, Nr. 3, 2022, ISSN 2065-9660, S. 383–386 (englisch, ubbcluj.ro [PDF; abgerufen am 19. September 2025]).
  4. ↑ Elena Jebelean: Cosmin Ciotloș, Anton Pann: Până când nu te iubeam, Editura Polirom, Iași 2024. In: ROMÀNIA ORIENTALE. 37. Jahrgang. Sapienza Università di Roma, 2024, ISSN 1121-4015, S. 437–442 (italienisch).
  5. ↑ Cosmin Ciotloș. In: dilemaveche.ro.
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