Elmer von Elm

Die Elmer von Elm (auch Ellmer von Elm) sind ein Schweizer Adelsgeschlecht aus Elm im Kanton Glarus.[1]
Geschichte
Die Elmer von Elm sind ein „altfryes, wappengenössiges Geschlecht“,[2] gehörten den sogenannten Glarner Familien an und kamen mit den Habsburgern als deren Ammänner (vom frühen Mittelalter an Inhaber eines Amtes bzw. Dienstmann bei einem königlichen oder adeligen Herrn, lateinisch oft minister) auch in Teile der österreichischen Lande ob der Enns (heutiges Bundesland Oberösterreich) und ins Fürsterzbistum Salzburg (heutiges Bundesland Salzburg). Bereits im 13. und 14. Jahrhundert werden mehrere Elmer als Ammänner der Landleute von Glarus erwähnt.[1] Erstmals erscheinen die Elmer am 14. November 1289 (den Elmer, unsern Ammann). Wernher Elmer fungierte 1318, 1322 und noch 1324 als von den Herzögen von Österreich eingesetzter Ammann bzw. Landammann von Glarus. Die Bedeutung des Amts wird auch durch seine Nachfolger deutlich. Dies waren u. a. 1327 Ritter Eberhard von Eggenstein und 1330 Ritter Hermann von Landenberg.[2][3]
1372 wird Ulrich der Elmer als Erster der zwölf ehrbaren Richter des Landes Glarus urkundlich erwähnt. Rudolf Elmer erscheint 1395 als Mitglied des Rats. Sein Sohn Ulrich Elmer war der Schwiegervater von Jost Tschudi dem Älteren.[4] Im 16. und 17. Jahrhundert stellte die Familie weitere Landammänner: Heinrich Elmer bekleidete das Amt 1594–1596. Zuvor war er wohl Landvogt von Lauwis und langjähriger Pannerherr. Johann Heinrich Elmer († 1679) war 1641–1644, 1646–1649, 1661–1664 und 1671–1674 Landammann.[5] Letzterer war 1639, d. h. bevor er Landammann wurde, von der eidgenössischen Tagsatzung als Gesandter an den französischen Königshof geschickt worden.[6] Ein weiterer Landammann aus der Familie war Johann Christoph Elmer, der das Amt 1686–1689 bekleidete.[7]
Die Elmer wechselten alle zur Zeit der Reformation ihren Glauben und wurden deshalb in der Protestantenvertreibung in den Gebieten des heutigen Österreich des Landes verwiesen. Es gibt auch deshalb Elmer in den Vereinigten Staaten, England, Deutschland und anderen Ländern.
Wappen
Blasonierung: In Silber ein springender schwarzer Steinbock über einem springenden roten Fuchs (später statt Fuchs auch ein Reh[8][9]). Auf dem Helm mit rot-silbernen Helmdecken zwei nach außen gebogene Bockshörner, das rechte silbern, das linke rot.
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Wappen der Elmer von Elm in Siebmachers Wappenbuch -
Wappen der Elmer im Wappenbuch der Bürgergeschlechter des Kantons Glarus (1902) von Samuel Wild
Literatur
- Gottfried Heer: Zur Geschichte der glarnerischen Geschlechter, diejenigen der Gemeinde Betschwanden insbesondere. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 15. Heft. Zürich/Glarus 1878, S. 16–22 (II. Die Elmer) (Volltext in der Google-Buchsuche).
- Gottfried Heer: Zur Geschichte der glarnerischen Geschlechter, diejenigen der Gemeinde Linthal insbesondere. In: Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus. 23. Heft. Glarus 1887, S. 41–42 (3. Die Elmer) (Volltext in der Google-Buchsuche).
- Johann Siebmacher: New Wappenbuch: Darinnen deß H. Röm. Reichs Teutscher Nation hoher Potentaten Fürsten, Herren, vnd Adelspersonen, auch anderer Ständt vnd Stätte Wappen, An der Zahl vber 3320. beneben ihrer Schildt vnd Helmkleinoten, mit besonderm Fleiß erkündiget, vnd vff Kupferstuck zum Truck verfertigt. Band 1. Nürnberg 1605, Tfl. 200 (Volltext in der Google-Buchsuche).
- Johann Siebmacher: Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch. 1. Teil, 12. Ausgabe. Nürnberg 1772, Tfl. 200 (uni-goettingen.de).
- Samuel Wild: Wappen der am Schlusse des 19. Jahrhundert lebenden Bürger-Geschlechter des Kantons Glarus. Sorgfältigst zusammengetragen und dargestellt nach Wappenbüchern älterer und neuerer Zeit, sowie nach Sigillen und Pettschaften von S. Wild. Glarus 1902 (gl.ch).
Weblinks
- Hans Rudolf Stauffacher: Elmer. In: Historisches Lexikon der Schweiz, abgerufen am 20. August 2025.
- Elmer von Elm, Kanton Glarus, Schweiz. Stammtafeln für Otto H. Elmer in Manhattan, Kansas. Auszüge aus dem Genealogienwerk des Kantons Glarus im Landesarchiv Glarus, 1963. (PDF; 369 KB) In: elmerfamily.org. Abgerufen am 24. August 2025.
Einzelnachweise
- ↑ a b Hans Rudolf Stauffacher: Elmer. In: Historisches Lexikon der Schweiz, abgerufen am 20. August 2025.
- ↑ a b Heer: Zur Geschichte der glarnerischen Geschlechter. 1878, S. 16.
- ↑ Heer: Zur Geschichte der glarnerischen Geschlechter. 1887, S. 41.
- ↑ Heer: Zur Geschichte der glarnerischen Geschlechter. 1878, S. 17.
- ↑ Heer: Zur Geschichte der glarnerischen Geschlechter. 1878, S. 18.
- ↑ Heer: Zur Geschichte der glarnerischen Geschlechter. 1878, S. 19.
- ↑ Heer: Zur Geschichte der glarnerischen Geschlechter. 1878, S. 21.
- ↑ Siebmacher: New Wappenbuch. 1605, Tfl. 200.
- ↑ Heer: Zur Geschichte der glarnerischen Geschlechter. 1878, S. 22.