Fächertorte

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Die Fächertorte ist eine Torte, die sich aus mehreren Lagen Mürbeteig, Äpfeln, Walnüssen, Mohn und Powidl zusammensetzt. Wenn sie mit dunkler Schokoladenglasur überzogen ist, heißt sie Zserbo oder Jerbeau, nach dem Schweizer Konditor Emil Gerbeaud (*1854–1919), tätig in Budapest.[1]
Der Name Fächertorte kommt von Fächer im Sinne von Lagen oder Schichten (also Schichttorte, ungarisch „réteges torta“),[2] hat also nichts mit dem Fächer zu tun, womit man sich Kühlung zufächelt.[3] Die deutschsprachigen Juden der Doppelmonarchie nannten sie Fladentorte wie Friedrich Torberg in seinem Buch Die Tante Jolesch berichtet,[4] alle anderen hingegen Fächertorte. Die Juden in Budapest bezeichneten sie als Flódni.[1][5]
Das klassische Rezept sieht vier getrennt aufeinander gestapelte Füllungen vor. Zuunterst eine Schicht aus gemahlenem Mohn, der mit einer Schicht Walnusspüree bedeckt ist. Es folgen Schichten mit Apfelscheiben und Powidl. Darüber eine dünne Kruste aus Keksteig, mit Staubzucker bestäubt.[5]
Die Tageszeitung Kurier verortete die Fächertorte als Wiener Kulturgut.[6]
Weblinks
- k. u. k. Hofzuckerbäcker Demel, Zubereitung der Fächertorte
Einzelnachweise
- ↑ a b Gil Marks: Encyclopedia of Jewish Food. HMH, 2010, ISBN 978-0-544-18631-6 (google.de [abgerufen am 20. Juli 2025]).
- ↑ András Koerner: Kóstoló a múltból: egy XIX. századi magyar zsidó háziasszony mindennapjai és konyhája. Vince, 2005, ISBN 978-963-9552-65-4, S. 344.
- ↑ Luigi Reitani, Karlheinz Rossbacher , Ulrike Tanzer (Hrsg.): Italia-Österreich: Sprache, Literatur, Kultur. Forum, 2006, ISBN 978-88-8420-305-2, S. 114.
- ↑ Luigi Reitani, Karlheinz Rossbacher , Ulrike Tanzer (Hrsg.): Italia-Österreich: Sprache, Literatur, Kultur. Forum, 2006, ISBN 978-88-8420-305-2, S. 114.
- ↑ a b Nino Shaya Weiss: Vienna’s “Fächertorte”—Jewish Budapest’s “Flódni” Layer Cake in Disguise. In: Jewish Viennese Food. Abgerufen am 29. September 2020
- ↑ Kurier (Wien): Die Fächertorte als ein Stück Wiener Kulturgut, Artikel von Uwe Mauch, 16. September 2020