FIVB World Tour 1997 der Frauen
Die FIVB World Tour 1997 der Frauen bestand aus acht Open und der ersten von der Fédération Internationale de Volleyball organisierte Weltmeisterschaft. Gastgeber der Beachvolleyball-Turnierserie waren Brasilien, Australien, Italien, Frankreich, Portugal, Japan, die Südkorea und die Vereinigten Staaten, die die Welttitelkämpfe in Zusammenarbeit mit dem Weltverband in Los Angeles ausrichteten. Tour Champions wurden die Brasilianerinnen Shelda Bede und Adriana Behar. Beim Event in Frankreich und bei der WM wurde zum ersten Mal der einfache KO-Modus getestet.[1]
Turniere
Rio de Janeiro Open (13. bis 16. Februar)
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Mônica und Adriana Samuel hießen die ersten Gewinnerinnen der Tour 1997. Zweite wurden Arce / McPeak. Im kleine Finale behielten die Gesamtsiegerin des Vorjahres die Oberhand über Shelda / Adriana Behar.
Einziges Duo aus dem deutschen Sprachraum waren Danja Müsch und Maike Friedrichsen. Sie belegten den geteilten fünften Rang.[2]
Melbourne Open (13. bis 16. März)
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Das Spiel um den dritten Platz in Brasilien wurde zum Finale von Melbourne mit dem gleichen Resultat. Die Zweiten aus Rio erkämpften in Australien Bronze gegen Poppinga / Rock.
Müsch / Friedrichsen wurden in der größten Stadt des kleinsten Kontinents Neunte, die Schweizerinnen Kölliker / Neeser belegten den geteilten siebzehnten Platz.[3]
Pescara Open (4. bis 6. Juli)
| Platz | Team |
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USA gegen Brasilien hieß es sowohl im Spiel um Gold als auch in der Begegnung um Bronze. Lisa Arce / Holly McPeak setzten sich im Endspiel gegen Shelda Bede / Adriana Behar durch, während im kleinen Finale die Brasilianerinnen die Oberhand behielten.
Friedrichsen / Müsch wurden wie in Melbourne Neunte, während das zweite deutsche Paar Michaela Vosbeck / Silke Meyer sich den siebzehnten Rang mit den besten Schweizerinnen Denise Kölliker / Katja Neeser und sechs weiteren Paaren teilte.[4]
Marseille Open (24. bis 26. Juli)
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| 5 | |
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| 5 |
Die Finalistinnen von Pescara tauschten die Plätze, während die Siegerinnen von Rio sich den dritten Platz sicherten. Ins Halbfinale schafften es außerdem Cook / Pottharst.
Maike Friedrichsen / Danja Müsch erreichten das Viertelfinale. Die besten Schweizerinnen waren wie bisher immer Köllicker / Neeser als Siebzehnte.[5]
Espinho Open (1. bis 3. August)
| Platz | Team |
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Die ersten Spielerinnen, die zwei Titel im laufenden Jahr gewinnen konnten, waren Mônica Rodrigues und Adriana Samuel. Da Shelda / Adriana Behar Zweite und Pires / Silva Dritte wurden, war es auch das erste Mal, dass ausschließlich Duos aus Brasilien auf dem Podest standen. Zum ersten Mal ins Semifinale schafften es außerdem Masakayan / Youngs.
Zum dritten Mal Fünfte wurden Maike Friedrichsen und Danja Müsch. Ulrike Schmidt und Gudula Staub belegten den dreizehnten Rang vor Barbara Egger Bossi und Cornelia Gerson, die diesmal als Siebzehnte beste Eidgenossinnen wurden.[6]
Osaka Open (8. bis 10. August)
| Platz | Team |
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| 5 | |
| 7 | |
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Rodrigues / Samuel zum dritten Mal ganz oben auf dem Treppchen und zwei weitere brasilianische Teams in der Vorschlussrunde lautete das Resultat der japanischen Open. Den totalen Triumph der Südamerikanerinnen verhinderten Friedrichsen / Müsch mit ihrer ersten Finalteilnahme. Shelda und Adriana Behar komplettierten das Stockerl. Pires / Silva blieben ohne Medaille.
Siebzehnte wurden wie schon häufig zuvor Denise Kölliker / Katja Neser.[7]
Pusan Open (15. bis 17. August)
| Platz | Team |
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Erst zum zweiten Mal gewann kein brasilianisches Duo das Turnier und zum zweiten Mal waren es Lisa Arce und Holly McPeak, die den Sieg errangen. Zum dritten Mal in Folge gelangten Mônica und Adriana Samuel ins Endspiel. Ihren ersten Podestplatz sicherten sich Cook / Pottharst. Für Shelda und Adriana Behar blieb nur der vierte Rang.
Weder aus Deutschland noch aus der Schweiz war ein Team in Südkorea.[8]
Weltmeisterschaft in Los Angeles (10. bis 13. September)
siehe auch Hauptartikel Beachvolleyball-Weltmeisterschaft 1997
| Platz | Team |
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| Platz | Team |
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Die erste WM war ein Event der Ungereimtheiten. Das fing mit dem Austragungsort und dem Belag der Spielfelder an. Die Amerikaner hatten den Wettbewerb nach Los Angeles geholt, weil dort die Anfänge des Beachvolleyballs waren. Warum das Turnier nicht an einem der kilometerlangen Strände der Stadt, sondern auf den Tennisplätzen der University of California stattfinden musste, wird wohl für immer das Geheimnis der Veranstalter bleiben. Ein Viertel der Startplätze wurde für die heimischen Athletinnen reserviert. Das sorgte für Ärger bei den anderen Nationen.
In der Qualifikation besiegten Michaela Grohmann und Brigitte Lohse zunächst die Schweizerinnen Katja Neser / Evelyne Schneiter, scheiterten anschließend jedoch im innerdeutschen Duell an Ulrike Schmidt und Gudula Staub. Die mussten nach der Niederlage in der ersten Hauptrunde gegen die Bronzemedaillengewinnerinnen Karolyn Kirby und Nancy Reno die Heimreise antreten. Maike Friedrichsen und Danja Müsch, die für das Hauptfeld gesetzt waren, verloren nach dem Sieg gegen Hashimoto / Saiki aus Japan gegen die Brasilianerinnen Siomara de Souza / Magda Lima, waren aber trotzdem als Achtelfinalistinnen das beste deutsche Team, denn auch keines der vom DVV nominierten Männerteams überstand die erste Hauptrunde.
Die in der Runde der letzten Acht erfolgreichen Kirby / Reno verloren ihr Halbfinale gegen ihre Landsfrauen Lisa Arce und Holy McPeak, während in der brasilianischen Semifinalbegegnung Jackie Silva und Sandra Pires gegen Shelda Bede / Adriana Behar die Oberhand behielten. Da der dritte Platz nicht ausgespielt wurde, erhielten beide Verliererduos die Bronzemedaille. Das Finale gewannen Pires und Silva in drei Sätzen, obwohl sie im zweiten Durchgang total von der Rolle waren und nur einen einzigen Punkt gemacht hatten.[9][10]
Salvador Open (30. Oktober bis 2. November)
| Platz | Team |
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| 4 | |
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| 5 | |
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| 7 |
Der Showdown des Jahres versprach noch einmal absolute Hochspannung, denn die besten vier Teams der Saison erreichten die Vorschlussrunde. Dort siegten Behar / Shelda gegen Silva / Pires mit 15:7, während Samuel / Monica nur knapp mit 14:16 McPeak / Arce unterlagen und danach auch das Spiel um den dritten Platz mit dem gleichen Resultat gegen die Weltmeisterinnen verloren. Die Zweiten der WM wurden auch Zweite beim Saisonabschluss. Durch den Dreisatzsieg im Finale gegen die US-Amerikanerinnen (9:12, 12:10, 12:8) sicherten sich die siegreichen Brasilianerinnen sowohl die Goldmedaille als auch den Gesamtsieg der 97er World Tour.
Maike Friedrichsen und Danja Müsch wurden in Brasilien Neunte. Die beiden anwesenden Schweizer Beachpaare teilten sich mit anderen Duos den 25. Rang.
Auszeichnungen
| FIVB Tour Champion | Shelda Bede / Adriana Behar |
Weblinks
- Offizielle Homepage der FIVB (englisch)
- Infos in der Beach Volleyball Database 1997 (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ FIVB History. FIVB, abgerufen am 21. Februar 2025.
- ↑ Women's FIVB US$120,000 Brazil Open February 13-16, 1997 Rio de Janeiro. Beach Volleyball Database, abgerufen am 21. Februar 2025.
- ↑ Women's FIVB US$120,000 Australian Open March 13-16, 1997 Melbourne. Beach Volleyball Database, abgerufen am 21. Februar 2025.
- ↑ Women's FIVB US$120,000 Italian Open July 4-6, 1997 Pescara, Italy. Beach Volleyball Database, abgerufen am 21. Februar 2025.
- ↑ Women's FIVB US$120,000 French Open July 24-26, 1997 Marseille. Beach Volleyball Database, abgerufen am 21. Februar 2025.
- ↑ Women's FIVB US$120,000 Portugal Open August 1-3, 1997 Espinho. Beach Volleyball Database, abgerufen am 22. Februar 2025.
- ↑ Women's FIVB US$120,000 Japan Open August 8-10, 1997 Osaka. Beach Volleyball Database, abgerufen am 22. Februar 2025.
- ↑ Women's FIVB US$120,000 Korea Open August 15-17, 1997 Pusan. Beach Volleyball Database, abgerufen am 22. Februar 2025.
- ↑ Women's FIVB US$300,000 World Championships September 10-13, 1997 Los Angeles, California. Abgerufen am 22. Februar 2025 (englisch).
- ↑ Deutsche Volleyball Zeitschrift Oktober 1997, Seiten 35 und 36, Abruf am 22. Februar 2025
- ↑ Women's FIVB US$80,000 Brazil Open October 30-November 2, 1997 Salvador. Beach Volleyball Database, abgerufen am 22. Februar 2025.
- ↑ Deutsche Volleyball Zeitschrift Dezember 1997, Seite 20, Abruf am 22. Februar 2025
- ↑ Player Awards. Beach Volleyball Database, abgerufen am 21. Februar 2025.