Fernand Dubief

Fernand Jean-Baptiste Dubief (* 14. Oktober 1850 in Varennes-lès-Mâcon, Département Saône-et-Loire; † 4. Juni 1916 in Asnières-sur-Seine, Département Hauts-de-Seine) war ein französischer Politiker, der unter anderem zwischen 1902 und 1903 Vorsitzender der Parti républicain, radical et radical-socialiste (PRRRS), 1905 Minister für Handel, Industrie, Post und Telegrafie sowie von 1905 bis 1906 Innenminister war.
Leben
Fernand Jean-Baptiste Dubief stammte aus einer traditionell republikanischen Familie. Als er erst ein Jahr alt war, wurde sein Vater nach dem Staatsstreich vom 2. Dezember 1851 deportiert. Er schloss seine Sekundarschulbildung in Mâcon ab, meldete sich dann bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges 1870 als Freiwilliger zum Dienst in der Loire-Armee (Armée de la Loire) und kämpfte bis zum Waffenstillstand. Im Anschluss absolvierte er ein Studium der Medizin und nahm nach dessen Abschluss eine Tätigkeit als Psychiater, wobei er nacheinander Leiter von Psychiatrischen Kliniken in Marseille sowie dann in Lyon war. 1880 wurde er Mitglied des Generalrates des Département Saône-et-Loire und vertrat in diesem 36 Jahre lang bis zu seinem Tode am 4. Juni 1916 den Kanton La Chapelle-de-Guinchay. Zugleich bekleidete er von 1881 bis 1888 das Amt des Bürgermeisters von Romanèche-Thorins.
Am 20. August 1893 wurde er erstmals Mitglied der Abgeordnetenkammer (Chambre des députés) und vertrat in dieser nach seinen Wiederwahlen am 8. Mai 1898, am 27. April 1902 und am 6. Mai 1906 bis zum 31. Mai 1910 das Département Saône-et-Loire. Als Nachfolger von Gustave Mesureur[1] wurde er 1902 Vorsitzender der Republikanischen, Radikalen und Radikal-Sozialistischen Partei PRRRS (Parti républicain, radical et radical-socialiste) und hatte diese Funktion bis 1903 inne, woraufhin Maurice-Louis Faure[2] neuer Parteivorsitzender wurde.[3]
Am 24. Januar 1905 wurde Dubief in das Kabinett Rouvier II berufen und bekleidete in diesem bis zu seiner Ablösung durch Georges Trouillot[4] am 12. November 1905 zunächst den Posten als Minister für Industrie, Handel, Post und Telegraphie (Ministre de l’Industrie, du Commerce, des Postes et des Télégraphes).[5][6] Er selbst löste daraufhin bei der Kabinettsumbildung am 12. November 1905 Eugène Étienne[7] als Innenminister ab und bekleidete dieses Amt bis zum 14. Mai 1906 im zweiten und dritten Kabinett Rouvier.[8] Fernand Dubief wurde am 26. April 1914 für die PRRRS noch einmal zum Mitglied der Abgeordnetenkammer gewählt und vertrat in dieser bis zu seinem Tode am 4. Juni 1916 abermals das Département Saône-et-Loire.
Veröffentlichung
- L’apprentissage et l’enseignement technique, Verlag V. Giard et E. Brière, 1910
Weblinks
- Fernand, Jean-Baptiste Dubief. Homepage der Nationalversammlung, abgerufen am 25. August 2025 (französisch).
- Dubief, Fernand (Jean-Baptiste). rulers.org, abgerufen am 25. August 2025 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Gustave Mesureur. Homepage der Nationalversammlung, abgerufen am 25. August 2025 (französisch).
- ↑ Maurice Faure dit Maurice-Faure. Homepage der Nationalversammlung, abgerufen am 25. August 2025 (französisch).
- ↑ France: Radical Party Presidents. rulers.org, abgerufen am 25. August 2025 (englisch).
- ↑ Georges, Marie, Denis, Gabriel Trouillot. Homepage der Nationalversammlung, abgerufen am 25. August 2025 (französisch).
- ↑ France: Posts and Telecommunications Ministers. rulers.org, abgerufen am 25. August 2025 (englisch).
- ↑ France: Commerce and Industry Ministers. rulers.org, abgerufen am 25. August 2025 (englisch).
- ↑ Eugène Etienne. Homepage der Nationalversammlung, abgerufen am 25. August 2025 (französisch).
- ↑ France: Interior Ministers. rulers.org, abgerufen am 25. August 2025 (englisch).