Große Steinkrabbe

Große Steinkrabbe

Große Steinkrabbe

Systematik
Unterordnung: Pleocyemata
Teilordnung: Krabben (Brachyura)
Überfamilie: Eriphioidea
Familie: Menippidae
Gattung: Menippe
Art: Große Steinkrabbe
Wissenschaftlicher Name
Menippe mercenaria
Say, 1818

Die Große Steinkrabbe, Florida-Steinkrabbe[1] oder Schwarze Steinkrabbe[2] (Menippe mercenaria) ist eine Krabbenart, die an der Süd- und der Westatlantikküste der Vereinigten Staaten sowie der Karibik-Inseln vorkommt und auch in größerem Umfang kommerziell gefangen wird.[3][4]

Merkmale

Jugendliche Steinkrabben sind dunkel-purpurblau, sehr junge haben cremefarbige Bänder an den Beinen und einen weißen Fleck auf den Scheren. Ältere Exemplare werden dunkel rotbraun bis schwarz mit dunkelgrauen Flecken. Der Carapax ist queroval und konvex. Mit bloßem Auge erscheint er glatt, kann aber fein gekörnt oder punktiert sein. Der vordere Seitenrand ist in vier Lappen gegliedert. Die Stirn hat eine mittige Kerbe und ist zu beiden Seiten dreilappig. Die Scheren sind stark und schwer, ungleich groß und nahezu glatt. Die Innenseite der Hand hat einen Fleck paralleler schräger Streifen. Die Schreitbeine sind kräftig, an den Spitzen behaart, die Finger dunkel mit rötlichem und gelben Band.[4]

Lebensweise

Die Große Steinkrabbe kommt im Flachwasser in Tiefen bis zu 60 m vor. Sie gräbt sich im Watt nahe unterhalb der Ebbegrenze Höhlen. Außerhalb des Uferbereichs tritt sie auf Korallenriffen unter Steinen oder Korallenköpfen, zwischen Muschelschalen oder in Steinspalten auf. Höhlen werden auch in Seegraswiesen und Austernbänken gegraben. Die größte Aktivität zeigen Steinkrabben in den Abendstunden, sie sind aber ganztägig aktiv. Steinkrabben ernähren sich überwiegend karnivor von Austern und anderen Muscheln.[4]

Genetik

Die Große Steinkrabbe hat einen haploiden Chromosomensatz mit etwa 33 Megabasenpaaren. Die mitochondriale DNA hat 15.644 Basenpaare: 13 proteinkodierende Gene, zwei ribosomale-RNA-Gene und 22 transfer-RNA-Gene.[3]

Fischerei

Horsd’œuvre aus Scheren der Großen Steinkrabbe

Die Steinkrabbenfischerei ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Karibik. Sie ist mit einem Wert von 2,4 Millionen US-Dollar der drittgrößte Exportartikel der Bahamas. Die Krabben werden meist mit Köderfallen gefangen, Fischereigesetze regeln die Mindestgrößen. Die Fischerei unterscheidet sich von der vieler anderer Krabben dadurch, dass den Tieren nur die Scheren abgetrennt werden (die größere der beiden) und sie danach wieder ins Meer freigelassen werden. Wie bei Krabben typisch, ist Muskulatur nur in den Beinen vorhanden. Diese Form der Fischerei gilt als „nachhaltig“, weil die Tiere nicht getötet werden und sich die Scherenbeine regenerieren können. Die Überlebensrate der zurückgesetzten ist aber relativ niedrig, insbesondere wenn beide Scheren abgenommen werden.[5]

Commons: Große Steinkrabbe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Menippe mercenaria. Abgerufen am 3. September 2025.
  2. Menippe mercenaria. Abgerufen am 3. September 2025.
  3. a b J. Antonio Baeza: A first genomic portrait of the Florida stone crab Menippe mercenaria: Genome size, mitochondrial chromosome, and repetitive elements. In: Marine Genomics. Band 57, 2021, S. 100821, doi:10.1016/j.margen.2020.100821.
  4. a b c Menippe mercenaria (Say, 1818). Sealifebase. Abgerufen am 3. September 2025.
  5. Alexandria M. Walus, Eric V. C. Schneider, Erin N. Parker, Candice Brittain, Iain J. McGaw, Daniel Hayes, Amber K. Peters, Travis E. Van Leeuwen: A comparison of claw removal methods on the survival and claw regeneration of stone crab (Menippe mercenaria). In: Journal of Experimental Marine Biology and Ecology. 2023, Band 563, S. 151895 doi:10.1016/j.jembe.2023.151895.