Herpersdorf (Eckental)
Herpersdorf Markt Eckental
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 35′ N, 11° 15′ O |
| Höhe: | 337 m ü. NHN |
| Einwohner: | 492 (1. Juli 2025)[1] |
| Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
| Postleitzahl: | 90542 |
| Vorwahl: | 09153 |
![]() Der Eckentaler Gemeindeteil Herpersdorf
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Herpersdorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Eckental im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Herpersdorf hat eine Fläche von 5,781 km². Sie ist in 1101 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 5250,62 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Ebach und Mausgesees.[4]
Geografie
Das Dorf liegt im Bereich der nördlichen Albrandregion. Die südöstlich entspringenden Bäche Krebsbach und Dözlbach vereinigen sich im Ort mit dem von Bullach kommenden Hainbüchachgraben zum Mühlbach, einem linken Zufluss der Schwabach. Der Dözlbach speist die im Südosten des Ortes gelegenen Mühlweiher. Den nördlichen Ortsrand berührt die Staatsstraße 2236, die nach Eckenhaid (2 km westlich) bzw. nach Großbellhofen führt (4 km südöstlich). Die Kreisstraße ERH 12/LAU 8 führt nach Bullach (1 km südlich) bzw. nach Benzendorf (2,3 km nördlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Laipersdorf (1,3 km südöstlich) und über einen Kreisverkehr der St 2236 nach Kirchröttenbach (1,2 km östlich).[5]
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 1021 als „Heribrethesdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Herpersdorf bestand schon damals aus mehreren Höfen und gehörte zum Erzbistum Bamberg. Die Bewohner lebten nach bayerischem Recht, weil sie von bayerischen Siedlern gegründet wurde. 1051 wurde Herpersdorf von Kaiser Heinrich III. dem Bamberger Bischof entzogen und zum Reichsgut gemacht, das dem Reichsamt Heroldsberg zugewiesen wurde. 1433 kaufte die Gemeinde Herpersdorf zwei große Waldstücke zur gemeinsamen Nutzung und wurde dadurch zu einer der reichsten Gemeinden im weiten Umkreis. Herpersdorf hatte eine wechselvolle Geschichte unterschiedlicher Grundherren, seit dem 16. Jahrhundert waren dies Nürnberger Patrizier. Die Hochgerichtsbarkeit ging de facto 1662 an das Kurfürstentum Bayern über.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Herpersdorf aus 26 Anwesen. Das Hochgericht übte das pfalz-bayerische Landrichteramt Schnaittach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Seifried Pfinzing’sche Stiftung. Grundherren waren die Seifried Pfinzing’sche Stiftung (2 Höfe, 13 Güter, 1 Mühle, 2 Tropfhäuslein, 2 Tagelöhnerhäuser), der Nürnberger Eigenherr Tucher von Simmelsdorf (1 Gut).[7]
1806 kam Herpersdorf an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Herpersdorf gebildet. Zu diesem gehörten Bullach, Ebach, Eckenhaid, Marquardsburg und Mausgesees. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Herpersdorf, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) gehörten zur Ruralgemeinde Herpersdorf nur noch Ebach und Mausgesees. Die Gemeinde war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Lauf zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Hersbruck (1919 in Finanzamt Hersbruck umbenannt). Ab 1862 gehörte Herpersdorf zum neu gegründeten Bezirksamt Hersbruck und weiterhin zum Landgericht Lauf (1879 in das Amtsgericht Lauf an der Pegnitz umgewandelt). Ab 1908 war für die Verwaltung das neu gebildete Bezirksamt Lauf zuständig (1939 in Landkreis Lauf an der Pegnitz umbenannt.[8] Die Gemeinde hatte 1964 eine Gebietsfläche von 5,787 km².[9] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die gesamte Gemeinde Herpersdorf am 1. Januar 1972 zu einem Bestandteil der neu gebildeten Gemeinde Eckental.[10][11]
Baudenkmäler
- Herpersdorfer Hauptstraße 4: Bauernhaus mit Scheune[12]
Einwohnerentwicklung
- Gemeinde Herpersdorf
| Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 219 | 309 | 290 | 304 | 294 | 331 | 352 | 319 | 351 | 365 | 344 | 343 | 343 | 367 | 320 | 318 | 330 | 330 | 329 | 397 | 411 | 392 | 436 | 489 |
| Häuser[13] | 42 | 45 | 54 | 61 | 61 | 61 | 65 | 68 | 84 | |||||||||||||||
| Quelle | [14] | [15] | [16] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [16] | [24] | [16] | [25] | [26] | [27] | [26] | [26] | [26] | [28] | [26] | [9] | [29] |
- Ort Herpersdorf
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2025 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 152 | 205 | 199 | 225 | 229 | 226 | 231 | 295 | 303 | 344 | 383 | *492 |
| Häuser[13] | 27 | 29 | 38 | 38 | 42 | 45 | 56 | 94 | ||||
| Quelle | [14] | [15] | [17] | [19] | [22] | [24] | [27] | [28] | [9] | [29] | [30] | [1] |
Religion
Herpersdorf ist römisch-katholisch geprägt und bis heute nach St. Walburgis (Kirchröttenbach) gepfarrt.[7][9]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Herpersdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 683 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Herpersdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 476 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 99 f.
- Werner Meyer, Wilhelm Schwemmer: Landkreis Lauf an der Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken XI). R. Oldenbourg, München 1966, DNB 457322500, S. 114–115.
- Wilhelm Schwemmer, Gustav Voit: Lauf-Hersbruck (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 14). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 456999256, S. 70 (Digitalisat). Ebd. S. 143 (Digitalisat).
Weblinks
- Herpersdorf in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 21. November 2022.
- Herpersdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- Herpersdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 16. Oktober 2024.
Fußnoten
- ↑ a b Zahlen und Fakten > Einwohnerzahlen. In: eckental.de. Abgerufen am 18. September 2025.
- ↑ Markt Eckental, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Gemarkung Herpersdorf (092795). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 99.
- ↑ a b W. Schwemmer, G. Voit: Lauf-Hersbruck, S. 70.
- ↑ W. Schwemmer, G. Voit: Lauf-Hersbruck, S. 143.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 800 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 458.
- ↑ Eckental > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Denkmalliste für Eckental (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, von 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 39 (Digitalisat). Für die Gemeinde Herpersdorf inklusive Ebach (S. 20) und Mausg’sees (S. 58).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 179 (Digitalisat).
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 175, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1051, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 166 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1216, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 65 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 186 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1142 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 187 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1212–1213 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 190 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 178, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1260 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1090 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).
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