Hirschenschlag (Gemeinde Waldhausen)

Hirschenschlag (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Katastralgemeinde Hirschenschlag
Hirschenschlag (Gemeinde Waldhausen) (Österreich)
Hirschenschlag (Gemeinde Waldhausen) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Zwettl (ZT), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Zwettl
Pol. Gemeinde Waldhausen
Koordinaten 48° 30′ 48″ N, 15° 16′ 58″ Of1
Höhe 680 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 54 (1. Jän. 2025)
Fläche d. KG 3,33 km² (31. Dez. 2023)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 07015
Katastralgemeindenummer 24323
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
f0
54

BW

Hirschenschlag ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Waldhausen im Bezirk Zwettl in Niederösterreich.

Siedlungsentwicklung

Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Hirschenschlag insgesamt 13 Bauflächen mit 4.575 m² und 5 Gärten auf 3.797 m², 1989/1990 gab es 19 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 40 angewachsen und 2009/2010 bestanden 25 Gebäude auf 43 Bauflächen.[1]

Geschichte

Der Ort wurde erstmals 1380 schriftlich als Hirssenslag pei den Maingoltz erwähnt, 1430 gab es 13 Häuser im Ort. Er verödete aber in den kommenden Jahren und wurde im 17. Jahrhundert oder 18. Jahrhundert neugegründet.[2]

Im Eintrag der Josephinischen Fassion aus Jahre 1786/87 hatte der Ort 9 Häuser[3], im Jahr 1822 wurde der Ort als Rotte mit 7 Häusern genannt, die nach Waldhausen eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Rastenberg besaß die Ortsobrigkeit, die Herrschaft Gföhl übte die Landgerichtsbarkeit aus, die Herrschaft Rastenberg besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[4]

Mit der Aufhebung der Grundherrschaften wurde der Ort 1849 eine Katastralgemeinde der nun eigenständigen Ortsgemeinde Waldhausen[5], zur Streusiedlung gehören auch die Einzellagen Höppelmühle und Hummelhof.

In dem in Unter- und Oberhirschenschlag aufgeteilten Gebiet wurden im 19. Jahrhundert immer mehr Grundstücke durch die Herrschaft Rastenberg aufgekauft und die Höfe und Häuser darauf dem Verfall preisgegeben, 1869 sind die Hausnummern 1, 4, 5, 6 und 7 bereits verfallen.

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Hirschenschlag ein Maurermeister und eine Mühle samt Sägewerk ansässig.[6]

Ab den 1930er Jahren wurde der ursprüngliche Kern der Siedlung, welcher im Waldstück Unterhirschenschlag entlang der Landesstraße L7068 Richtung Moniholz lag, endgültig verlassen und ab den 1960er Jahren entwickelte sich der heutige Siedlungskern westlich des Purzelkamps, die ursprüngliche Rotte ist komplett im Wald verschwunden.

Bodennutzung

Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 87 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 238 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 73 Hektar Landwirtschaft betrieben und 249 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 70 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 249 Hektar betrieben.[1] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Hirschenschlag beträgt 21 (Stand 2010).

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 6. Band: Taures (Stiftsherrschaft Zwettl) bis Pöbring. Anton Benko, Wien 1841, S. 130 (HirschenschlagInternet Archive).

Einzelnachweise

  1. a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)
  2. Klein Kurt, Historisches Ortslexikon (Niederösterreich) – Teil 4, Seite 111
  3. Josephinische Fassion - Gemeinde Waldhausen mit den zugeteilten Ortschaften Hierschenschlag und Rappoltschlag (JosFass OM 392)
  4. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 296 (Hirschenschlag in der Google-Buchsuche).
  5. LGBL. NÖ. 2. Abt. Nr. 1/1855 2. Beilage 2. Abt., Seite 362
  6. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 288