Irene Neander

Irene Neander (* 2. Oktober 1906 in Moskau, Kaiserreich Russland; † 11. Januar 1990 in Tübingen) war eine deutsche Lehrerin und Autorin.

Leben

Irene Neander wurde als Tochter von Paul Friedrich Eduard Neander (1872–1917), einem Nachkommen von Christoph Friedrich Neander, und Sophie Elisabeth von Etlinger in Moskau geboren. Nach der Scheidung ihrer Eltern lebte bei ihrem Vater in Wjatka. Nachdem dieser im November 1917 von revolutionären Arbeitern ermordet worden war, floh sie zu ihrer Verwandtschaft nach Riga.

Nach dem Abitur in Riga studierte sie 1925–1930 in Jena, Berlin, Bonn und Heidelberg Deutsch, Französisch, Englisch und Pädagogik. 1931 wurde sie an der Universität Jena mit der Dissertation „Christoph Friedrich Neander. Ein Beitrag zur Geschichte der Aufklärung in Kurland“ promoviert.

Anschließend war sie als Lehrerin in Riga tätig. Nach der Umsiedlung der Baltendeutschen kam sie nach Deutschland und war Gymnasiallehrerin in Posen, Potsdam und zuletzt wieder Riga. Eine gewisse Zeit war sie als Mitarbeiterin des Einsatzstabs Reichsleiter Rosenberg tätig[1] und beteiligte sich am Raub von osteuropäischem Kulturgut.

1945 kam sie als Flüchtling nach Tübingen, studierte hier kurze Zeit Slawistik und war ab 1949 Lehrbeauftragte für Russisch an der Universität Tübingen. 1958 erhielt sie eine Stelle als Akademische Oberrätin, auf der sie bis zu ihrer Pensionierung 1971 Russisch unterrichtete. Bis zu ihrem Tod hielt sie Vorlesungen zur russischen Geschichte.

Mitgliedschaft

Veröffentlichungen

  • Russische Geschichte in Grundzügen, - Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, [Abt. Verl.], 1988, 4., durchges. Aufl.
  • Grundzüge der russischen Geschichte, - Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, [Abt. Verl.], 1987, 3., gegenüber d. 2. unveränd. Aufl.
  • Grundzüge der russischen Geschichte, - Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, [Abt. Verl.], 1976
  • Der Panslawismus, - [Marburg]: Dt. Blindenstudienanstalt 1971
  • Grundzüge der russischen Geschichte, - Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1970
  • Der Panslawismus, - Stuttgart: Klett, [1958]
  • Grundzüge der russischen Geschichte, - Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1958, Sonderausg. 3., durchges. Aufl.
  • Grundzüge der russischen Geschichte, - Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1957, Sonderausg. 2., durchges. Aufl.
  • Grundzüge der russischen Geschichte, - Darmstadt: Gentner, 1956
  • Christoph Friedrich Neander, ein Beitrag zur Geschichte der Aufklärung in Kurland. Mitau 1931 (Dissertation)

Einzelnachweise

  1. Vgl. die Publikation http://irbis-nbuv.gov.ua/E_LIB/PDF/er-0001893.pdf
  2. Ausführliches Mitgliederverzeichnis von 1997 in der Schrift "Fünfzig Jahre baltische Geschichtsforschung [1]