Isabella Gordon
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Isabella Gordon (geb. 18. Mai 1901 in Keith (Schottland); gest. 11. Mai 1988 in Carlisle) war eine britische Karzinologin. Sie war die erste Frau, die eine Vollzeitbeschäftigung als Kuratorin am Natural History Museum in London erhielt und forschte vor allem über Zehnfußkrebse. Der niederländische Krebstierforscher Lipke Bijdeley Holthuis bezeichnete sie ehrenvoll als „Grand Old Lady of Carcinology“.[1]
Leben
Isabella Gordon ging nach ihrer Schulausbildung an die Universität Aberdden und erwarb dort 1918 den BSc. Gleichzeitig besuchte sie Kurse in Wissenschaftsdidaktik am Aberdeen Teacher's Training College, vermutlich um später als Lehrer arbeiten zu können. 1923 erhielt sie aber ein Stipendium und konnte am Department of Zoology bei John Arthur Thomson zur Taxonomie der Weichkorallen forschen und zwischen 1924 und 1926 bei Ernest William Macbride am Imperial College London zur Embryologie der Stachelhäuter. Mit dieser Arbeit erwarb 1926 sie den Ph.D. an der University of London. Obwohl sie bereits ihre Liebe zu den Krebstieren entdeckt hatte, überzeugte sie MacBride, weiter zu Stachelhäutern zu arbeiten. Sie bekam ein Stipendium des Commonwealth Fund und forschte 1926 bis 1928 an der Hopkins Marine Station in Palo Alto und an der Yale University in den Vereinigten Staaten. Nach ihrer Rückkehr nach Großbritannien erhielt sie 1928 den Doctor of Science der Universität Aberdeen und wurde in Nachfolge von W. T. Calman zur Assistenzkuratorin an die Krebstierabteilung des Londoner Naturkundemuseums berufen. Sie war die erste Frau mit einer Vollzeitbeschäftigung an dieser renommierten Einrichtung. 1937 wurde die Krebstiersammlung in zwei Abteilungen gegliedert und Cordon war nunmehr nur noch für die Höheren Krebse zuständig. Diese Position nahm sie bis zu ihrer Pensionierung 1966 ein.[1]
Ab 1928 veröffentlichte Gordon zahlreiche Arbeiten, vor allem zu den Zehnfußkrebsen. Maßgeblich waren vor allem ihre Arbeiten zu den Fortpflanzungsorganen bei primitiven Krabben. Als Kuratorium erhielt sie zahlreiche Anfragen zu Arten, die sie stets akribisch beantwortete und ihr weltweite Anerkennung einbrachte. Besonders in Japan wurde sie verehrt. 1961, zum 60. Geburtstag des Kaisers Hirohito, der selbst ein begeisterter Marinebiologie war, wurde sie zu einer Audienz beim Kaiser und zu einem einmonatigen Aufenthalt in Japan eingeladen, der von einer japanischen Tageszeitung gesponsort wurde. 1961 wurde sie als Officer des Order of the British Empire ausgezeichnet. Sie behielt nach der Berentung ein Arbeitszimmer im Museum, war dort aber ab den 1970er Jahren kaum noch anzutreffen. Gordon blieb ledig und lebte stets allein. 1983 erlitt sie einen Schlaganfall und war von da an teilweise gelähmt. 1987 zog sie von London zu einem Neffen nach Carlisle, nach einer Katarakt-Operation 1988 war sie gesundheitlich aber bereits schwer angeschlagen.