Jürgen Klein (Bildhauer)
Jürgen Georg Gerhard Klein (* 14. Februar 1904 in Frankfurt am Main; † 30. Juli 1978 Bückeburg[1]) war ein deutscher Bildhauer.[2]
Leben
Jürgen Klein wurde am 14. Februar 1904 in Griesheim bei Frankfurt am Main geboren als Sohn des Wachstuch-Fabrikanten Georg Klein und dessen Frau Caroline, geb. Baumann.
Bis 1922 besuchte er Kaiser-Friedrichs-Gymnasium in Frankfurt am Main. Danach begann er ein technisches Studium in Darmstadt und München. Seit Sommersemester 1929 studierte er die Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Hermann Hahn. 1931 wechselte er an die Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin und war dort Schüler von Professor Wilhelm Gerstel. 1933 unternahm er eine Studienreise nach Italien.[3]
Jürgen Klein war seit 1923 Mitglied (Alter Herr) des Akademischen Alpenvereins München. Er gestaltete eine Gedenkmünze, die der Deutschen Nanga-Parbat-Expedition 1934 gewidmet war.[4] 1934 illustrierte er Das Kantschtagebuch von Hans Hartmann über die Deutsche Himalaja-Expedition 1931. 1937 lieferte er die Zeichnungen für Berggefahren, einen Ratgeber von Albert Bückel, Führer der Deutschen Bergwacht.
Seit 1933 war Jürgen Klein als freischaffender Bildhauer und seit 1934 Mitglied der Künstlergemeinschaft im Berliner Atelierhaus Klosterstraße 75 tätig. Seine vorwiegend kleineren Plastiken wurden in den Ausstellungen in Berlin, Hamburg und Hannover gezeigt. 1939 nahm er an der Kollektiv-Ausstellung in der Berliner Galerie von der Heyde teil. Sein Fischerknabe war für die Hermann-Göring-Kaserne in Berlin-Reinickendorf bestimmt. Sein Forellenfänger wurde in der Flak-Kaserne von Quedlinburg ausgestellt. 1940 arbeitete er an einem Ehrenmal für die Opfer der Himalaja-Expeditionen sowie an einem Kriegerdenkmal für Glienicke bei Berlin.[5] 1941 wurde sein Wasserträger vom Städtischen Museum Abteiberg erworben.[6] 1943 beteiligte er sich an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München mit der Bronzeplastik Junges Mädchen. 1944 waren seine Plastiken Erwartung und Sinnende in der Großen Deutschen Kunstausstellung zu sehen.
Im Februar 1945 wurde das Atelierhaus Klosterstraße 75 weitgehend zerstört. Seit 1948 lebte Jürgen Klein als freischaffender Bildhauer in Bückeburg und führte verschiedene öffentliche Aufträge in Braunschweig, Bückeburg, Hannover und Rinteln aus.
Jürgen Klein starb am 30. Juli 1978 in Bückeburg.
Werke im öffentlichen Raum
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- Gesund wie ein Fisch im Wasser (1954), Breite Straße 17 in Rinteln, Muschelkalk[7]
- Ricklinger Butjer (1959), Marktplatz in Hannover-Oberricklingen, Höhe 220 cm[2]; genannt Butjerbrunnen[8][9]
- Lesender Jüngling (1962), Lesegarten der Stadtbücherei Döhren in Hannover, Muschelkalk, Höhe 145 cm[2]
- Mobile (1975), Schulzentrum Paul-Erdniß-Straße 1 in Rinteln, Stahlskulptur[7]
Literatur
- Jürgen Klein: Der A.A.V.M. von 1923 bis 1933. Auszug aus der Vereinsgeschichte für den Jahresbericht. In: 41. Jahresbericht des Akademischen Alpenvereins München 1932/33. Selbstverlag, S. 12–16.
- Bruno E. Werner: Die deutsche Plastik der Gegenwart. Rembrandt-Verlag, Berlin 1940.
- Waldemar Augustiny, Horst Wöbbeking: Erlebtes Bückeburg. Porträt einer Stadt. Neschen, Bückeburg 1965.
- Ehrtfried Böhm (Texte), Reinhold Lessmann (Fotos): neue plastik in hannover / Kunstsinn, Mäzenatentum, Urbane Ästhetik / Ein Beispiel im Spiegel zweier Jahrzehnte. Steinbock-Verlag, Hannover 1967, S. 10, 80 u. ö.
- Peter Lufft: Braunschweigs Plastiken im Stadtbild seit 1945. Kulturamt der Stadt Braunschweig, 1989.
- Koronowski, Christa: Jürgen Klein. In: Schaumburger Profile. Teil 2. Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte, 2016, S. 118–122. ISBN 978-3-7395-1073-6
Weblinks
- Werke von Jürgen Klein auf der Kunstroute Rinteln: Moderne Kunst in Rinteln – ein erster Überblick. Abgerufen am 8. Oktober 2011
Einzelnachweise
- ↑ https://personen.niedersaechsische-bibliographie.de/person/export/1867263688/
- ↑ a b c neue plastik in hannover …
- ↑ Ateliergemeinschaft Klosterstraße Berlin 1933–1945. Künstler in der Zeit des Nationalsozialismus. Ausstellungskatalog hrsg. v. d. Akademie der Künste, Berlin 1994, S. 222.
- ↑ The Himalayan Journal Vol. 8, 1936, p. 146.
- ↑ Mortimer G. Davidson: Kunst in Deutschland, 1933–1945: Skulpturen. Grabert Verlag, Tübingen 1988, S. 456.
- ↑ Christian Boltanski: Erwerbungen rheinischer Kunstmuseen in den Jahren 1935–1945. Städtisches Museum Abteiberg Mönchengladbach, 1993.
- ↑ a b Moderne Kunst in Rinteln – ein erster Überblick
- ↑ Helmut Knocke, Hugo Thielen: 1959. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon. S. 39
- ↑ Photo Butjerbrunnen ( des vom 14. Juli 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.