Jugoslawischer Kriegsschauplatz
| Jugoslawischer Kriegsschauplatz | |||||||||||||
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| Teil von: Zweiter Weltkrieg | |||||||||||||
![]() Besatzungszonen der Achsenmächte in Jugoslawien, 1943/1944 | |||||||||||||
| Datum | 6. April 1941 bis Ende Mai 1945 | ||||||||||||
| Ort | Jugoslawien | ||||||||||||
| Casus Belli | Besetzung Jugoslawiens durch die Achsenmächte | ||||||||||||
| Ausgang | Sieg der Volksbefreiungsarmee und der Alliierten | ||||||||||||
| Folgen | Kommunistische Machtübernahme in Jugoslawien | ||||||||||||
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1941: Balkanfeldzug – Aufstand in Montenegro – Aufstand in Serbien – Užice
1942: Südostkroatien – Trio
1943: Neretva – Sutjeska – Kugelblitz
1944: Rösselsprung – Belgrader Operation
1945: Odžak – Jugoslawische Nachkriegsverbrechen
Der Jugoslawische Kriegsschauplatz des Zweiten Weltkriegs,[1] im Sprachgebrauch des kommunistischen Jugoslawiens als Volksbefreiungskrieg[2] und im bundesdeutschen Sprachgebrauch als Partisanenkrieg in Jugoslawien bekannt,[3][4] umfasst neben dem Angriff der Achsenmächte auf Jugoslawien im April 1941 besonders den darauf folgenden und intensiv geführten Mehrfrontenkrieg zwischen verschiedenen Besatzungsmächten und Widerstandsbewegungen, der von 1941 bis 1945 als Teil des größeren Zweiten Weltkriegs geführt wurde und im Mai 1945 sogar das offizielle Kriegsende in Europa um mehrere Wochen überdauerte.[4]
Nach dem Balkanfeldzug im April bildeten sich bis Jahresende 1941 kampfstarke Widerstandsbewegungen gegen die deutsche, italienische, ungarische und bulgarische Besatzungsmacht sowie besonders gegen die im von den Achsenmächten neu gegründeten Unabhängigen Staat Kroatien herrschende Ustascha-Bewegung. Die beiden wichtigsten Widerstandsgruppen war die kommunistisch dominierte Partisanenbewegung (später: „Volksbefreiungsarmee“) unter Josip Broz Tito sowie die serbisch-nationalistischen Tschetnik-Verbände, deren wichtigster Anführer Draža Mihailović war. Diese beiden Hauptwiderstandsgruppen führten aber ab spätestens November 1941 auch einen brutalen Bürgerkrieg gegeneinander, weswegen insbesondere die Tschetniks dazu übergingen, zunächst mit den Italienern und dann auch mit den Deutschen intensiv zu kollaborieren, um gemeinsame Kampfhandlungen gegen die Partisanen zu koordinieren.[4]
Der Schwerpunkt der Kämpfe lag Ende 1941 im südlichen Zentrum des heutigen Serbien, verlagerte sich dann mit dem Jahreswechsel 1941/42 jedoch ins heutige Bosnien und Herzegowina, wo anschließend bis Mitte 1944 die deutliche Mehrheit der größeren Schlachten und Operationen ausgetragen wurde,[5] weshalb in Bosnien-Herzegowina auch die Todesrate der Zivilbevölkerung deutlich höher war als in anderen Teilen Jugoslawiens.[6] Große Bedeutung kam auf dem Kriegsschauplatz auch den Gebieten der heutigen Staaten Serbien, Kroatien und Montenegro zu. Nebenkriegsschauplätze gab es im Kosovo, in der Vojvodina, in Nordmazedonien und in Slowenien.[5] Jugoslawien erlitt proportional die dritthöchsten Menschenverluste des Zweiten Weltkriegs, nur noch übertroffen von Polen und der Sowjetunion.[7]
In Jugoslawien verübten die Besatzer zahlreiche Kriegsverbrechen; sowohl deutsche als auch italienische Gewaltexzesse und Massaker forderten zehntausende Todesopfer in den jeweiligen Besatzungszonen.[3][8] Die kroatischen Ustascha beteiligten sich freiwillig an den Völkermorden der Deutschen (Holocaust, Porajmos), denen in Jugoslawien zehntausende Juden und Roma zum Opfer fielen.[9] Den Völkermord an den Roma betrieben in Jugoslawien die Ustascha sogar wesentlich stärker als die Nationalsozialisten.[10] Darüber hinaus begingen die Ustascha einen von den Deutschen unabhängigen Völkermord an den Serben und betrieben das einzige nichtdeutsche Vernichtungslager Europas, das KZ Jasenovac.[9]
Zwischen 1941 und 1943 wurde auf dem jugoslawischen Kriegsschauplatz hauptsächlich in der Form der Guerilla- bzw. Partisanenkriegführung gekämpft, wobei die Widerstandsgruppen mit Sabotageakten und Hinterhalten vorgingen, Eisenbahnlinien und Garnisonstädte attackierten und in den schwer zugänglichen Gebirgen und Waldgebieten Jugoslawiens eigene Machtbereiche aufzubauen versuchten. Spätestens 1944 setzte sich aber die Volksbefreiungsarmee als die stärkste Widerstandskraft in Jugoslawien durch und vollbrachte den Umbau der Partisanenabteilungen in eine konventionelle Streitmacht, die zum Jahreswechsel 1944/45 entlang einer fest definierten Frontlinie mit eigenen Land-, Luft- und Seeverbänden Krieg gegen Wehrmacht und Waffen-SS führte.[4]
Ab Oktober 1944 trat die Rote Armee der Sowjetunion im Zuge der Belgrader Operation für einige Monate auf dem jugoslawischen Kriegsschauplatz in Erscheinung, wodurch der jugoslawische Kriegsschauplatz Anschluss an den südlichsten Ausläufer der deutsch-sowjetischen Frontlinie fand.[4] Nach der Befreiung Belgrads und der Vojvodina drehten die sowjetischen Truppen jedoch nordwärts in Richtung Ungarn ein, wodurch ihr Kampfeinsatz in Jugoslawien nur von kurzer Dauer war.[11]
Im Mai 1945 brachte das allgemeine Kriegsende den Sieg der Volksbefreiungsarmee in Jugoslawien. Hier ging der Krieg jedoch noch mehr als eine Woche über das Kapitulationsdatum hinaus, da sich die fliehenden Soldaten und Zivilisten der Achsenmächte dem Zugriff der Volksbefreiungsarmee entziehen wollten.[4] Es kam in den ersten Wochen der Nachkriegszeit zu umfangreichen Massakern der Sieger, die besiegte Soldaten sowie fliehende Zivilisten deutscher, italienischer, ungarischer oder kroatischer Nationalität als Ziel hatten.[6]
Vorgeschichte

Das Königreich Jugoslawien hatte in den 1920er-Jahren unter ethnischen Rivalitäten, insbesondere der beiden größten Volksgruppen, der Serben und Kroaten, zu leiden. König Alexander I. errichtete 1929 eine Königsdiktatur. Die heizte die ethnischen Ressentiments der nicht-serbischen Bevölkerungsteile noch an.[12] Die Bevölkerung war geographisch stark durchmischt: 45 % der Serben und Montenegriner des Landes lebten außerhalb Serbiens und Montenegros, 38 % der Kroaten außerhalb Kroatiens. Lediglich Slowenien war einigermaßen homogen.[6] Besonders stark vermischt war das heutige Bosnien und Herzegowina, wo die Bevölkerung hauptsächlich aus Serben (43,9 %), Bosniaken (31,1 %) und Kroaten (22,2 %) bestand,[13] und wo es im Krieg von 1941 bis 1945 proportional die meisten Todesopfer gab.[6] In Jugoslawien lebten darüber hinaus im Jahr 1940 etwa 80.000 Roma und etwa 72.000 Juden. Die jüdische Gemeinde in Jugoslawien wurde im Krieg fast vollständig ausgelöscht,[14] das Gleiche galt für die Roma im heutigen Kroatien und Bosnien-Herzegowina.[10]
Im Zweiten Weltkrieg blieb Jugoslawien zunächst neutral. Im Juni 1940 wurde seine wichtigste Schutzmacht Frankreich überraschend schnell besiegt, während sein traditioneller Rivale Italien an der Seite des siegreichen Deutschlands, welches seit dem Anschluss Österreichs 1938 selbst auch an Jugoslawien angrenzte, in den Krieg eintrat.[12] Italien führte ab Oktober 1940 einen erfolglosen Krieg gegen Griechenland, was die deutsche Regierung dazu brachte, eine Intervention zugunsten Italiens vorzubereiten.[12]
Im September 1940 schlossen Deutschland, Italien und Japan den Dreimächtepakt. Die NS-Führung verfolgte das Ziel, möglichst viele südosteuropäische Staaten, inklusive Jugoslawien, als Signatarstaaten des Pakts zu gewinnen.[15] Nachdem Jugoslawien dem Dreimächtepakt am 25. März 1941 zunächst zugestimmt hatte, sich aber nach einem darauf folgenden unblutigen Militärputsch vom 27. März sich wieder aus diesem zurückziehen wollte, wurde der deutsche Angriffsplan gegen Griechenland auf Befehl Adolf Hitlers kurzerhand auf Jugoslawien ausgeweitet.[15]
Kriegsparteien

Der jugoslawische Kriegsschauplatz ist innerhalb des Zweiten Weltkriegs einzigartig, da er eine besonders hohe Zahl verschiedener bewaffneter Fraktionen mit jeweils eigenen Zielsetzungen umfasste, die flexibel und zweckorientiert Nichtangriffsabkommen und Bündnisse miteinander schlossen und wieder brachen.[4]
Zu diesen Fraktionen zählte auf dem Gebiet Jugoslawiens die letztlich siegreiche und durch die Kommunistische Partei Jugoslawiens (KPJ) unter Josip Broz Tito geführte Volksbefreiungsarmee,[16] die disparate Bewegung serbisch-nationalistischer „Tschetniks“ unter der formellen (aber nie voll durchgesetzten) Führung von Draža Mihailović,[14] die faschistische Ustascha-Bewegung mit ihrem Unabhängigen Staat Kroatien („NDH“) unter Ante Pavelić,[11] die Kollaborationsregierungen im deutschen Militärverwaltungsgebiet Serbien mit Milan Nedić als wichtigstem Anführer,[17] die von Deutschland unterstützte faschistische ZBOR-Bewegung in Serbien,[18] der bis 1943 von den Italienern und danach von den Deutschen kontrollierte Unabhängige Staat Montenegro,[19] die aus Bosniaken rekrutierte Muslimische Legion und Muslimische Miliz,[20] die mit der Volksbefreiungsarmee verbündete Osvobodilna Fronta in Slowenien[21] und die aus slowenischen Antikommunisten unter Leon Rupnik gebildete Slowenische Heimwehr[22] und die aus Kroatiendeutschen rekrutierte Einsatzstaffel der Deutschen Mannschaft.[23] Da auch der Kosovo Kriegsgebiet war, beteiligten sich auch Albaner am Krieg, obwohl das Königreich Albanien nicht Teil Jugoslawiens war. Die Kommunistische Partei Albaniens von Enver Hoxha war mit der Tito-Bewegung verbündet. Dem gegenüber kollaborierte die albanische Balli Kombëtar („Nationale Front“) mit den Achsenmächten.[24]

Ausländische Staaten beteiligten sich ebenfalls am Kriegsschauplatz. Die mächtigste Besatzungsmacht der Achsenmächte war bis 1945 das nationalsozialistische Deutschland, das mit bis zu 260.000 Soldaten der Wehrmacht und der Waffen-SS in Jugoslawien präsent war.[15] Dazu kam bis 1943 Italien mit bis zu 340.000 Mann, die hauptsächlich im Küstenbereich Sloweniens, Dalmatiens, der Herzegowina, Montenegros und Albaniens eingesetzt waren.[25] Zwei kleinere Besatzungszonen wurden vom Königreich Ungarn und dem Königreich Bulgarien verwaltet.[26] Italien trat 1943 aus dem Krieg aus, woraufhin viele italienische Soldaten als Militärinternierte nach Deutschland verschleppt wurden und wieder andere mit ihren Verbänden zu den Partisanen überliefen.[27] Bulgarien wechselte im September 1944 ebenfalls die Seiten und beteiligte sich nachfolgend auf Seiten der Alliierten an Bodenoperationen in Jugoslawien.[26] Um die eigene Truppenstärke zu vergrößern, rekrutierten Wehrmacht und Waffen-SS unter der jugoslawischen Bevölkerung mehrere Großverbände aus Jugoslawiendeutschen (Division „Prinz Eugen“), Bosniaken (Division „Handschar“), Kroaten (Divisionen 369, 373, 392) oder Serben (Serbisches Freiwilligenkorps), was das ethnische Konfliktpotenzial des Kriegsschauplatzes noch einmal anheizte.[16] Aus russischen Emigranten wurde ein Russisches Schutzkorps aufgestellt.[19]
Die Westalliierten (Großbritannien, USA) favorisierten bis 1943 die Mihailović-Tschetniks und unterstützten sie mit Radioprogrammen und Waffenlieferungen, schwangen dann aber bis Anfang 1944 zugunsten der Volksbefreiungsarmee um, der sie mit Luft- und Seeunterstützung sowie mit Militärmissionen und Nachschublieferungen halfen. In den letzten Kriegstagen erreichten westalliierte Bodentruppen die jugoslawischen Nordgrenzen. Bis 1944 überraschend neutral verhielt sich die Sowjetunion, die bis zu diesem Zeitpunkt der kommunistischen Volksbefreiungsarmee trotz wiederholte Hilferufe keine größere Hilfe angedeihen ließ. Im Oktober 1944 traten die Bodentruppen der Roten Armee sowie Bulgariens aber im Zuge der Belgrader Operation zeitweise in Ostjugoslawien auf.[28] Die nach dem Balkanfeldzug vom April 1941 in London aufgebaute jugoslawische Exilregierung favorisierte ebenfalls Mihailović, fügte sich aber im Jahr 1944 der britischen Linie und den militärischen Realitäten und rief zur Unterstützung der Volksbefreiungsarmee auf.[29]
Operationsgeschichte
Balkanfeldzug

Am 6. April 1941 begann Deutschland mit gleichzeitigen Angriffen gegen Jugoslawien und Griechenland den Balkanfeldzug. Im Süden stieß die 12. Armee mit dem XXXX. Armeekorps in Richtung Skopje und mit der Panzergruppe 1 in Richtung Niš vor, während die 2. Armee aus Österreich zunächst in Richtung Zagreb vorrückte. Zeitgleich machte sich das XXXXI. Korps aus Rumänien auf den Weg nach Belgrad. In den ersten Kriegstagen kamen auch die italienische 2. Armee und die ungarische 3. Armee den deutschen Truppen zu Hilfe und rückten über ihre jeweiligen Grenzen nach Jugoslawien ein.[15] Die Volksdeutsche Mittelstelle hatte die Jugoslawiendeutschen bereits am 28. März insgeheim angewiesen, im Falle eines Krieges von der jugoslawischen Armee zu desertieren. Einige jugoslawiendeutsche Einheiten beteiligten sich in den ersten Kriegstagen auf der Seite der Wehrmacht an den Kämpfen.[30]
Bereits am 14. April wies die jugoslawische Heeresleitung alle Armee- und Armeegruppenkommandos auf, Verbindung mit den Deutschen aufzunehmen und um Kapitulationsbedingungen zu bitten. Am 17. April 1941 vollzogen der ehemalige jugoslawische Außenminister Cincar-Marković und Generalleutnant Janković in Belgrad die jugoslawische Gesamtkapitulation vor dem deutschen General Maximilian von Weichs.[31] Die Regierung Simović floh gemeinsam mit König Peter II. nach London und bildete dort eine jugoslawische Exilregierung.[32]

Die Entwaffnung der jugoslawischen Armee durch die siegreichen Achsenmächte wurde aufgrund des schlechten Vorbereitungsgrads der Sieger oberflächlich und unvollständig durchgeführt. Zahlreiche Waffendepots blieben unentdeckt, viele nichtserbische Soldaten wurden sofort entlassen und selbst zahlreiche Serben konnten sich der Gefangennahme entziehen. Im Juni 1941 schätzten deutsche Stellen, dass sich allein in Serbien knapp 300.000 Veteranen der königlich-jugoslawischen Armee auf freiem Fuß befänden. Spätere Versuche, zumindest die Offiziere zu internieren, blieben weitgehend erfolglos. Viele der Veteranen schlossen sich in der Folge den Widerstandsbewegungen an.[19]
Aufteilung Jugoslawiens

Der Sieg der Achsenmächte in Jugoslawien brachte große Grenzverschiebungen mit sich, da weder die deutsche noch die italienische Regierung den Fortbestand oder die Wiederherstellung des jugoslawischen Staates wünschten. Slowenien wurde in einen italienischen Südwest- und einen deutschen Nordostteil (ohne Prekmurje) geteilt.[33]
Südwestslowenien inklusive der Stadt Ljubljana wurde von Italien annektiert (Provincia di Lubiana). Außerdem gliederte Italien in Kroatien Gebiete im Hinterland der grenznahen Stadt Fiume an. Darüber hinaus annektierte Italien einen großen Teil Dalmatiens inklusive der meisten Adriainseln sowie die Küstenstreifen der Bucht von Kotor an der montenegrinischen Küste. Das restliche Montenegro wurde eine italienische Besatzungszone, in der Italien einen Marionettenstaat aufzubauen versuchte. An das seit 1939 von Italien besetzte und in Personalunion regierte Königreich Albanien wurde das westliche Nordmazedonien, ein Streifen entlang der albanisch-montenegrinischen Grenze sowie ein Großteil der Region Kosovo inklusive der Stadt Pristina angeschlossen.[33]
Prekmurje im äußersten Nordosten Sloweniens, Medimurje im Nordosten Kroatiens sowie die Regionen Batschka und Baranja wurden von Ungarn annektiert, der größte Teil des heutigen Nordmazedoniens sowie Teile Südostserbiens an Bulgarien angegliedert.[33]
In den Teilen Serbiens, die nicht anderen Staaten zugeschlagen worden waren („Altserbien“), entstand ein deutsches Militärverwaltungsgebiet. Die Deutschen hatten ein Interesse daran, die Eisenbahnlinien, Donauschifffahrt und Erzvorkommen der Region zu kontrollieren. Dazu stellten die deutschen Militärbehörden eine zivile Kollaborationsregierung für Serbien zusammen,[34] die am 30. Mai 1941 zunächst als „Regierung der Kommissare“ unter Milan Aćimović zusammentrat, bevor dieser am 29. August durch den jugoslawischen Armeegeneral Milan Nedić ersetzt wurde.[35] Im westlichen Banat wurde eine jugoslawiendeutsche Zivilverwaltung eingerichtet.[30]

Die für den Ausbruch des Partisanenkriegs im Jahr 1941 wichtigste Entwicklung war die Entstehung des Unabhängigen Staates Kroatien. Noch vor der jugoslawischen Gesamtkapitulation (17. April) spalteten sich die faschistischen Ustascha von Jugoslawien ab und erklärten am 10. April die Freiheit Kroatiens.[36] Am 12. April bat Slavko Kvaternik um die Erlaubnis zum Aufbau einer Kroatischen Legion innerhalb der Wehrmacht. Am 15. April übernahm Ante Pavelić als „Führer“ (kroatisch Poglavnik) die diktatorische Macht im neuen Staat, der zu dieser Gelegenheit auch seine endgültige Bezeichnung Unabhängiger Staat Kroatien („NDH-Staat“) erhielt.[37] Am gleichen Tag nahmen Deutschland, Italien und Ungarn diplomatische Beziehungen mit dem NDH-Staat auf.[33] Da sowohl Kroatien als auch Italien Ansprüche im dalmatinischen Küstenland erhoben, drängte Italien mit deutscher Zustimmung dem NDH-Staat die Römischen Verträge vom 18. Mai 1941 auf, in denen die Ustascha-Regierung sehr zur Verärgerung der kroatischen Bevölkerung alle italienischen Ansprüche anerkennen musste.[38] Neben den ihm zugewiesenen Teil Dalmatiens erhielt der NDH-Staat die Regionen Kroatien, Slawonien, Bosnien sowie die Herzegowina. Sein Territorium entsprach damit abzüglich der dalmatinischen Küste und Istriens in etwa den heutigen Staaten Kroatien und Bosnien-Herzegowina.[33] Der NDH-Staat wurde zusätzlich entlang einer Demarkationslinie in einen deutschen Nordost- und einen italienischen Südwestteil gespalten, um geographische Zuständigkeiten der beiden Besatzungsmächte zu regeln. Der italienische Einflussbereich war darüber hinaus ab dem 18. Mai 1941 in die von Italien zu annektierende „Zone I“, eine von den Kroaten zu demilitarisierende „Zone II“ und eine militarisierte „Zone III“ geteilt.[36] Die Errichtung des NDH-Staats wurde von den politischen Entscheidungsträgern in Berlin und Rom befürwortet, traf aber bei den Kommandeuren der deutschen und italienischen Besatzungstruppen zunächst auf Skepsis und später, in Anbetracht der destabilisierenden Wirkung der Ustascha-Herrschaft, auf offene Ablehnung.[33]
Die Ustascha begannen bereits im April und Mai mit der ethnischen Säuberung des ihnen zugewiesenen Gebiets, wobei es zu zahlreichen Gewaltakten und Massakern gegen die örtlichen Bosniaken und besonders gegen die Serben kam.[19]
Partisanenkrieg 1941
Aufbau der Widerstandsbewegungen
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In Reaktion auf die Besetzung Jugoslawiens und besonders auf die frühen Gewaltakte der Ustascha formierten sich unter den kroatischen und bosnischen Serben die ersten Tschetnik-Verbände, die sich aus den Ortschaften zurückzogen und Guerilla-Kämpfe gegen die Ustascha führten. Die deutschen Besatzungsbehörden beobachteten in dieser Frühphase, dass sich der Zorn dieser serbischen Freischärler hauptsächlich gegen die Ustascha und wenn überhaupt nur sekundär gegen die Besatzungsmächte richtete. In Serbien war die Widerstandsbewegung zu diesem Zeitpunkt noch wesentlich kleiner: Mitte Mai 1941 schlug der spätere Tschetnik-Hauptführer Draža Mihailović, der sich mit der Kapitulation der jugoslawischen Armee nicht zufriedengeben wollte, sein erstes Hauptquartier in den Ravna Gora-Bergen auf.[14] Zu diesem Zeitpunkt hatte er jedoch lediglich 31 Gefolgsleute um sich scharen können.[19]
Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion (22. Juni 1941) veränderte die Logik des jugoslawischen Kriegsschauplatzes völlig. Kampfstarke deutsche Divisionen (46., 73., 294.) waren an die Ostfront verlegt worden und die serbische Zivilbevölkerung schöpfte Hoffnung, dass eine baldige sowjetische Gegenoffensive die Befreiung des eigenen Landes bringen könnte. Da die Kommunistische Internationale vor dem Hintergrund des neuerdings entfesselten Deutsch-Sowjetischen Kriegs jetzt die Sowjetunion entlasten wollte, erging am 1. Juli der Befehl zum Aufstand an die KPJ. Am 4. Juli 1941 entschied sich das Zentralkomitee unter Führung von Josip Broz Tito für den Beginn des Partisanenkampfes in Jugoslawien. Die Partisanenbewegung begann kurz darauf mit ihren ersten Attacken auf die Besatzer.[19] Am 10. August ordnete die Führung der Partisanenbewegung explizit an, dass die Aufnahme von Nichtkommunisten in die Partisanenbewegung möglich und ausdrücklich erwünscht sei.[39]
Im Sommer 1941 erschien sowohl den Tschetniks als auch den Partisanen die Erfolgschance einer offenen Konfrontation mit den Besatzern als unwahrscheinlich, weshalb sich beide Seiten mit Großoperationen zurückhielten. Noch am 3. August meldete der Befehlshaber Serbien Heinrich Danckelmann nach Berlin, dass eine Verstärkung seiner Besatzungstruppen nicht nötig sei. Weniger Tage später, am 11. August, befahl er aber dem ihm unterstellten Höheren Kommando LXV (Paul Bader), unverzüglich in die Offensive gegen die Partisanen zu gehen.[19]
Aufstand in Bosnien und Kroatien
Die Gewaltherrschaft und die ethnischen Säuberungen der Ustascha hatten bereits in den ersten Monaten solch massive Ressentiments ausgelöst, dass die serbischen und bosniakischen Bevölkerungsteile in der östlichen Herzegowina schon im Juni 1941 in den offenen Aufstand gegen die Ustascha übergingen. Dieser Aufstand verbreitete sich in der Folge auch in Ostbosnien (ab Mitte Juli), in Westbosnien (ab Ende Juli) und in den mehrheitlich serbischen Landstrichen in der Region Kordun–Banjia–Lika (ab Ende Juli bis Anfang August). Die Aufstandsbekämpfung übernahm der NDH-Staat selbst, da die deutsche Wehrmacht sich zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich auf Altserbien konzentrierte. Die Hauptlast der Kampfhandlungen trugen die Domobranen der kroatischen Heimwehr, die sich in den meisten offenen Kampfhandlungen durchsetzen konnten.[36]

Der Aufstand gegen die Ustascha unterbrach den planmäßigen Abmarsch der italienischen 2. Armee, die am 19. Mai in Vorbereitung ihres Rückzugs ins von Italien kontrollierte Küstengebiet die zivile Zuständigkeit an die NDH-Behörden übergeben hatte. Die völlige Auflösung der kroatischen Staatsgewalt im Juni und Juli ging so weit, dass das italienische VI. Armeekorps in Knin zwischen dem 30. Juli und dem 2. August zeitweise sogar wieder die Zivilverwaltung übernahm. Am 13. August befahl der italienische Diktator Benito Mussolini den Abbruch der Rückzugsbewegungen der 2. Armee aus den den Kroaten zugedachten Territorien des italienischen Einflussgebiets. Statt wie vorher geplant die Zone II und Zone III zu räumen, sollten die italienischen Heeresverbände die Zone II halten. Am 19. August besetzten italienische Truppen erneut die Stadt Livno. Obwohl Pavelić darum bat, die kroatischen Zivilbehörden nicht völlig zu entmachten, erließ der Befehlshaber der 2. Armee Vittorio Ambrosio am 7. September eine Proklamation, die einer Wiedereinführung des italienischen Besatzungsstatuts in der Zone II gleichkam.[36]
Nachdem die deutschen Truppenführer in Jugoslawien Kritik an den Ustascha übten und den Gewaltexzessen der kroatischen Milizen die Schuld an den Aufständen gegen den NDH-Staat gaben, intervenierte Hitler persönlich und maßregelte die Wehrmachtsführer für ihre Aussagen, woraufhin Wilhelm Keitel am 29. Juli notierte: „Der Führer hat Kvaternik geraten, scharf durchzugreifen; die deutsche Wehrmacht geht das nichts an.“[40]
Nachdem die Italiener bereits die Zone II wieder in ein Besatzungsgebiet umgewandelt hatten, folgte jetzt ab dem 25. September auch neuerliche Aktivität in der Zone III, da sich keine Verbesserung der Lage für die Ustascha abzeichnete. Die italienischen Divisionen „Sassari“ und „Bergamo“ nahmen noch am gleichen Tag ohne größere Schwierigkeiten die Stadt Drvar ein, die vorher ein Stützpunkt der Tito-Partisanen gewesen war. Bereits drei Tage zuvor hatte der Wehrmachtbefehlshaber Südost Wilhelm List über den Deutschen General im Hauptquartier der italienischen Wehrmacht Enno von Rintelen eine Anfrage gestellt, dass die italienische Armee wieder in die Zone III einrücken solle. Der volle italienische Wiedereinmarsch in die Zone III erfolgte am 9. Oktober. Die Italiener rückten ab diesem Tag trotz kroatischer Einwände mit den V. und VI. Armeekorps in voller Stärke in die Zone III ein und marschierten bis zur deutsch-italienischen Demarkationslinie. Unter den Bedingungen eines Stillhalteabkommens vom 1. September zwischen Italienern und Tschetniks leisteten die serbischen Freischärler praktisch keinen Widerstand. Sowohl die Ustascha-Milizen als auch die Domobranen wurden von der italienischen Armee auf die deutsche Seite der Demarkationslinie ausgewiesen. Die Neutralisierung der Tschetniks, Verdrängung der Partisanen und Ausweisung der Ustascha brachte der italienischen 2. Armee erhebliche Sympathien unter der serbischen Zivilbevölkerung, aber zeigte erstmals in großem Stil die Tendenz der Italiener, sich entgegen der Wünsche ihrer deutschen und kroatischen Partner mit den Tschetniks zu verbünden. Diese Tendenz würde sich bis 1943 fortsetzen.[36]

In Ostbosnien schmiedeten die Tschetniks unter dem Kommando von Jezdimir Dangić sowie die Partisanen der Romanijaberge eine Zweckallianz, die ihren größten Erfolg in der Eroberung von Rogatica am 23. Oktober erlebte. Außerdem belagerten die Tschetniks und Partisanen die Ortschaft Višegrad und wehrten dabei kroatische Entsatzangriffe in Regimentsstärke ab. Die Deutschen erbaten wiederum eine Intervention der Italiener, die am 8. November erfolgte. Statt die Belagerer zu bekämpfen, verhandelten Unterhändler der 2. Armee mit den Tschetniks über eine friedliche Übergabe der Stadt. Die kroatischen Verteidiger wurden von ihren italienischen Verbündeten der Stadt verwiesen, was einen großen Protest der NDH-Regierung auslöste. Die Italiener räumten im Zuge von Umgruppierungen in Montenegro außerdem die Städte Goražde und Foča, wodurch diese den Tschetniks in die Hände fielen. Im nachfolgenden Rachefeldzug der Tschetniks wurden 82 NDH-Staatsbeamte sowie tausende kroatische und bosniakische Zivilisten von den Tschetniks massakriert. Die Armeeführung der italienischen 2. Armee hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine tief feindliche Haltung gegenüber den Ustascha sowie ein tiefes Misstrauen gegenüber den Deutschen entwickelt, was einerseits die militärische Kooperation de Achsenmächte erschwerte, aber andererseits tausende Menschenleben rettete, da die Italiener die Völkermorde der Ustascha and Juden, Roma und Serben nicht unterstützten und da die italienische Besatzungszone den Verfolgten zumindest temporär Schutz bieten konnte.[36]
Aufstand in Montenegro

Nachdem die italienische Besatzungsmacht in Montenegro mit einer Proklamation durch Sekula Drljević am 12. Juli 1941 versucht hatte, einen Unabhängigen Staat Montenegro aus der Taufe zu heben,[41][42] brach am 13. Juli ein Aufstand gegen die Italiener aus, der schnell weite Teile Montenegro erfasste. Die italienische Regierung berief daraufhin ihren Kommissar für Montenegro ab, übertrug die Verantwortung für das Gebiet an den Befehlshaber der 9. Armee, Alessandro Pirzio Biroli, und befahl eine Gegenoffensive. Am 16. August eroberten die Italiener die letzte Hochburg des montenegrinischen Widerstands bei Žabljak. Danach ging der Aufstand bis Jahresende in eine Phase geringerer Intensität über.[19]
Aufstand in Serbien

Ab Anfang Juli 1941 gab es im von deutschen Truppen besetzten Serbien immer wieder Angriffe der wachsenden Widerstandsgruppen auf die Besatzer und ihre Kollaborateure. Am 31. August eroberten Tschetnik-Truppen die Ortschaft Loznica, was im gesamten Zweiten Weltkrieg die erste Befreiung einer größeren Ortschaft von deutscher Besatzung durch eine Widerstandsbewegung war.[43] Ab Anfang September kam es zu einer Zweckallianz der Partisanen und der Tschetniks, die in parallelen Attacken die deutschen Garnisonen aus Ortschaften wie Bogatić, Užice, Krupanj, Gornji Milanovac und Čačak vertrieben.[19][43] In ihrer neuen Hochburg Užice bauten die Partisanen ab Ende September einen eigenen Staat, die Republik Užice, auf.[14] Zwischen September und Oktober 1941 bereiteten sich die deutschen Truppen in Serbien intensiv auf Gegenoffensiven gegen die Widerstandsgruppen vor. Es kam sukzessive zu deutschen Vorstößen in die Mačva (28. September – 9. Oktober), in die davon südlich gelegenen Cer-Berge (10. – 15. Oktober) und schließlich gegen Krupanj (19./20. Oktober). Dabei massakrierten Wehrmachtssoldaten zahlreiche serbische Zivilisten,[19] besonders die außerordentlich brutalen Massaker von Kraljevo und Kragujevac erhielten in der serbischen Kriegserinnerung Symbolcharakter.[44] Am 25. November traten die Truppen der deutschen Wehrmacht schließlich mit dem Unternehmen Užice zum letztlich erfolgreichen Vernichtungsschlag gegen die Partisanenrepublik an.[19]
Besonders bedeutsam für den Rest des Krieges war, dass es am 1./2. November zu Angriffen der Tschetniks gegen die Partisanenrepublik gekommen war. Daraufhin brach ein brutaler Bürgerkrieg zwischen Partisanen und Tschetniks aus, der sich bis Anfang 1942 auf alle Teile Jugoslawiens ausweiten und bis 1945 weitergehen sollte. In der Folge signalisierte der Tschetnik-Führer Mihailović am 11. November erstmals in einem persönlichen Treffen mit deutschen Offizieren Bereitschaft zur Kollaboration seiner Tschetniks mit den Achsenmächten. Die Deutschen lehnten eine Zusammenarbeit mit den Tschetniks zu diesem Zeitpunkt jedoch noch ab.[19]
Nach der Niederschlagung des Aufstands in Serbien entschied sich die Führung der Partisanenbewegung, den Operationsschwerpunkt aus Serbien nach Bosnien zu verlegen. Zwischen Dezember 1941 und August 1944 blieb das Hauptkriegsgeschehen im NDH-Staat.[5]
Partisanenkrieg 1942
Offensiven der Achsenmächte im Frühjahr 1942
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Im Januar und Februar 1942 führten deutsche und kroatische Streitkräfte das Unternehmen „Südostkroatien“ sowie das Unternehmen „Ozren“ durch,[45] welche gemeinsam in der jugoslawischen Geschichtsschreibung als „zweite feindliche Offensive“ bezeichnet wurden.[46] Die Tito-Partisanen wichen aus den Regionen um Vlasenica und Rogatica aus und überschritten die Demarkationslinie, um sich im italienischen Bereich in Sicherheit zu bringen. Obwohl die Partisanen unter den harten Winterbedingungen litten, gelang es den Achsenmächten nicht, sie zu einem entscheidenden Gefecht zu stellen.[45]
Ähnlich erfolglos verlief das deutsch-italienisch-kroatische Unternehmen „Trio“ im April und Mai 1942. Wiederum konnte die belagerte Stadt Rogatica vor dem Zugriff der Partisanen geschützt werden, doch die Anfang Mai südostlich von Sarajevo angestrebte Vernichtungsschlacht gegen die Hauptgruppe der Tito-Partisanen blieb ergebnislos. Verzögerungen und Missverständnisse zwischen den deutschen und italienischen Truppenführern erlaubten es den Partisanen, durch unfertige italienische Abwehrriegel aus Südostbosnien nach Montenegro zu entkommen, welches jetzt kurzzeitig zur wichtigsten Partisanenbasis wurde. Es gelang den Partisanen jedoch nicht, Kolašin am 16. Mai von den Tschetniks zu erobern, woraufhin die Tschetnik-Abteilungen von Pavle Đurišić und Bajo Stanišić zum Gegenangriff antraten und die Partisanen an die Grenze zur Herzegowina abdrängten. Die Partisanen hatten sich Ende 1941 mit einer Phase des Roten Terrors in Montenegro sehr unbeliebt gemacht, weswegen den Tschetniks von der montenegrinischen Zivilbevölkerung einige Sympathien entgegenkamen. Am 24. Juli unterzeichneten die Tschetnik-Führer einen Vertrag mit den italienischen Militärbehörden in Montenegro, welches in der Folge zu einer von den Italienern tolerierten und mit Nachschub belieferten Tschetnik-Hochburg wurde.[47]
Verlagerung der Partisanen nach Westbosnien
Nach den sukzessiven Verdrängungen aus Ostbosnien und Nordwestmontenegro waren die Partisanen entlang der herzegowinischen Grenze eingepfercht. Eine Rückkehr nach Montenegro erschien wegen des Munitionsmangels als nicht ratsam und eine erneute Partisanenrepublik in Serbien aufgrund eines erwartbaren hohen Feinddrucks als geradezu unmöglich. Stattdessen entschieden sich die Partisanen, südlich der Demarkationslinie zu bleiben, um die passive Haltung der Italiener für sich zu nutzen. Hierbei fiel die Wahl schnell auf die mehrheitlich serbischen Gebiete im vom NDH-Staat kontrollierten Westbosnien.[47] Daraufhin begann ein viermonatiger Marsch in die westbosnischen Berge vierer neuerdings als Brigaden organisierter Verbände,[14] die Tito zuvor notdürftig aus den ihm verbliebenen Partisanenabteilungen zusammengestückelt hatte.[47] Während des Marsches kam eine fünfte Brigade dazu.[48] Zu diesem Zeitpunkt verblieben unter seinem direkten Befehl nur noch etwa 5000 Soldaten, die sich aber durch hohe politische Zuverlässigkeit auszeichneten.[47]
Kämpfe in Westbosnien Mitte 1942

Im Juli führten deutsche Truppen das Unternehmen „Kozara“ durch, welches das gleichnamige Gebirgsmassiv in Westbosnien zum Ziel hatte.[3] Die deutsche Kampfgruppe Westbosnien unter Friedrich Stahl erhielt Unterstützung durch drei kroatische Gebirgsbrigaden sowie durch die ungarische Donauflotte. Der Plan sah vor, zunächst einen konzentrischen Stoß aus Westen und Osten auf Prijedor und Ljubija zu führen und das dortige Erzbergwerk zu erobern, wonach die kroatischen Gebirgsbrigaden das Kozaragebirge bis zur Prijedor–Bosanska Dubica durchkämmen sollten. Die erste Phase des Unternehmens wurde am 12. Juni abgeschlossen, indem sich die beiden aus West und Ost vorstoßenden Gruppen verbanden. Bereits am 13. Juni begann ein heftiger Ausbruchsversuch von 1500 Partisanen, der mit 200 Todesopfern abgebrochen wurde. Am 14. Juni setzten sich die kroatischen Gebirgsbrigaden in Bewegung und erreichten ihre vereinbarte Ziellinie pünktlich am 19. Juni, wurden aber dort in heftige Kampfhandlungen verwickelt. Am 23. Juni kamen deutsche Verbände den Kroaten zu Hilfe und die Front wurde stabilisiert. Neue deutsche Verstärkungen in Form der Kampfgruppe Borowski erlaubte letztlich die Fortsetzung des deutschen Vormarschs am 28. Juni. Vom 14. bis zum 18. Juli folgte eine weitere Durchkämmung der benachbarten Prozara-Anhöhe. Zwischen dem 23. Juli und dem 3. August wurde das westliche Kozaragebirge erneut von den zwei kroatischen Gebirgsbrigaden durchkämmt.[49] Während des Unternehmens wurde erstmals in großem Stil eine Entvölkerung der Gegend vorgenommen; Verdächtige wurden in Konzentrationslagern interniert, während die anderen Zivilisten zur Siedlung in anderen Regionen ausgewiesen wurden.[3] Praktisch die gesamte Zivilbevölkerung sollte dergestalt deportiert werden, um das Gebiet dauerhaft für die Partisanen uninteressant zu machen. Insgesamt war das Unternehmen „Kozara“ das für die Achsenmächte bis zu diesem Zeitpunkt mit Abstand erfolgreichste Angriffsunternehmen im NDH-Staat. Die Praxis der Massendeportation der lokalen Bevölkerung wurde jedoch nicht wiederholt.[49]
Nach den Erfolgen des Unternehmens „Kozara“ was der nächste Schritt für die Kampfgruppe Westbosnien eine Operation im Viereck Petrinja–Kostajnica–Bosanski Novi–Glina, wo sich der Gebirszug Zrinska Gora („Samarica“) befindet. Vom 8. bis zum 20. August stieß die Kampfgruppe von Nordost nach Südwest durch den Gebirgskamm vor und erzielte dabei praktisch keine Ergebnisse. Die kurzfristig erneut aufgestellte Kampfgruppe Borowski durchstreifte bis zum 22. August ebenfalls ergebnislos das weiter östlich gelegene Psunj-Gebirge.[49]

Am 8. August löste Alexander Löhr, zuvor Befehlshaber der Luftflotte 4, den bisherigen Wehrmachtbefehlshaber Südost Walter Kuntze ab.[49]
In einer Augustoffensive eroberten die Partisanen Livno (7. August) und Posušje (17. August). In den folgenden zehn Tagen arbeiteten sie sich an das Bauxit-Abbaugebiet in der Nähe von Mostar heran, was die deutschen Rohstoffinteressen in Bosnien gefährdete.[49]
Mitte August wurde Foča von den Tschetniks erobert, worauf wie schon 1941 ein Massaker der Tschetniks an den Kroaten und Bosniaken der Region folgte, dem über 1000 Menschen zum Opfer fielen. Als am 22. August italienische Truppen in Foča ankamen, wurden sie von den Tschetniks freundlich empfangen, bevor die Italiener die Stadt kampflos übernahmen und den Tschetniks freies Geleit gewährten.[49]
Zwischen dem 26. August und dem 3. September führten die Achsenmächte unter deutscher Führung einen Angriff auf die Fruška Gora in Syrmien. Zwei regionale Partisanenabteilungen verwendeten das Fruška Gora-Gebirge als ihren Hauptrückzugsort bei Operationen im syrmischen Raum. Der deutsche Angriff konnte die beiden Abteilungen erfolgreich unter schweren Verlusten zerstreuen.[49]
Am 26. August entschied sich Tito, der bisher südlich der Demarkationslinie ausgeharrt hatte, zu einem Überraschungsangriff ins deutsche Besatzungsgebiet. Bei Banja Luka kam es zu einem schweren Gefecht, bei dem das beteiligte deutsche Bataillon feststellen musste, dass die militärisch hochwertigen Partisanenbrigaden über erbeutete Panzer und Artilleriegeschütze verfügten. Dies verstärkte Hinweise darauf, dass die italienische 2. Armee dazu übergegangen war, eigene Gefangene bei den Partisanen mit Waffenlieferungen selbst schweren Geräts freizukaufen. Lediglich die Intervention von 2000 bosnischen Tschetniks auf der Seite der Deutschen vermochte die Kämpfe bei Banja Luka zu stabilisieren, wonach die Partisanen wieder südwärts über die Demarkationslinie abgedrängt wurden. Der Wehrmachtsbefehlshaber Südost Alexander Löhr befahl zunächst die Entwaffnung der befreundeten Tschetniks, ließ sich aber am 28. August von dieser Vorgehensweise abbringen.[49]
Vom 5. bis zum 9. Oktober führten italienische Verbände die Operation „Alfa“ durch. Vom 21. bis 24. Oktober folgte „Beta“. Die Operation Beta endete mit der Rückeroberung Livnos durch italienische Truppen, was die Bauxitgebiete für die Achsenmächte sicherte.[49]
Die Partisanenrepublik Bihać und die Kämpfe zum Jahresende 1942

Am 24. September hatten Partisanenverbände erneut die Demarkationslinie überschritten und Jajce eingenommen. Die Rückeroberung der Stadt durch deutsche Truppen am 4. Oktober („Jajce I“) erforderte viertägige Kämpfe durch zwei deutsche Kampfgruppen in Regimentsstärke. Die Partisanen mussten letztlich weichen, schafften es aber, sich unter hartem Widerstand der Umkesselung durch deutsche Verbände zu entziehen. Die Wehrmachtstruppen durchkämmten daraufhin das Gelände südlich der Ortschaft („Jajce II“).[50]
Vor dem Hintergrund, dass die Partisanen immer entschlossener auftraten – so etwa bei Jajce und im November bei Bihać – und wiederholt auch disziplinierte Angriffe im Gefecht der verbundenen Waffen zu führen wussten, wuchs beim deutschen Offizierskorps in Jugoslawien im Verlauf des Jahres 1942 der Respekt vor dem Kampfwert der Tito-Partisanen. Diese wurden in internen Dokumenten oft positiv mit den Ustascha, der Kroatischen Heimwehr, den Tschetniks und manchmal sogar mit der italienischen Armee verglichen.[50]

Am 4. November 1942 eroberten die Tito-Partisanen nach zweitägigen Kämpfen die Stadt Bihać, die vorher ein Stützpunkt der Ustascha gewesen war. Bei Bihać handelte es sich um die bisher bevölkerungsreichste Ortschaft, welche die Partisanen während des Krieges von den Ustascha erobert hatten. Im Verlauf der nächsten elf Tage eroberten die Partisanen außerdem Slunj, Bosanska Krupa, Velika Kladuša, Bosanska Otoka und Cazin.[50] Das Gebiet der neuen Partisanenhochburg Bihać, welches sich über Westbosnien, Lika und Teile Dalmatiens erstreckte, hatte fast 2 Millionen Einwohner. Die KPJ baute hier eine neue Partisanenrepublik, die Republik Bihać.[14]
Ab dem 19. November 1942 trug die Partisanenbewegung offiziell den Namen „Volksbefreiungsarmee“.[50] Bis zum Jahreswechsel 1942/43 wuchs ihre Kampfkraft auf fast 20.000 Truppen an, die zumeist kampferfahren waren und mittlerweile über Zugang zu guter Bewaffnung und schwerem Kriegsgerät verfügten.[51] Bereits im November begann die neue Volksbefreiungsarmee im Zuge ihrer fortschreitenden Professionalisierung, ihre Brigaden in Dreiergruppen zu neuen Divisionen zusammenzufassen, von denen bis zum Jahreswechsel 1942/43 acht entstanden. Zur Koordinierung dieser Divisionen stellten die Partisanen ab 1943 Korpskommandos auf. Sie gründeten außerdem im November eine Schule für Offiziere und Unteroffiziere sowie im Dezember eine Küstenmarine und eine dezidierte Militärgerichtsbarkeit.[52]
In Bihać trat am 26./27. November 1942 erstmals der Antifaschistische Rat der Nationalen Befreiung Jugoslawiens (AVNOJ) zusammen, der im Verlauf des Krieges zum exekutiven und legislativen Führungsorgan des von der Volksbefreiungsarmee kontrollierten Gebiets wurde. Aus ihm ging in der Nachkriegszeit das Parlament des kommunistischen Jugoslawiens hervor.[14]
Am 26. November hatten die Tito-Partisanen erneut die Ortschaft Jajce in Bosnien besetzt, welche die Wehrmacht erst Anfang Oktober von ihnen erobert („Jajce I“) und anschließend in einem Vorstoß gesichert („Jajce II“) hatte. Vom 1. bis zum 7. Dezember führte die Wehrmacht das Unternehmen „Jajce III“ durch, um die Stadt wiederum zu erobern. Die Wehrmacht verdrängte die Partisanen wieder aus der Stadt, musste aber die Verfolgung des Gegners unterlassen, da dazu die Kräfte nicht ausreichten.[50]
Vom 14. bis 20. Dezember führten deutsche Truppen in Ostbosnien das Unternehmen „Tuzla II“ (oder „Tuzla-Bijelina“) durch. Eine deutsch-kroatische Kampfgruppe unter Führung des Infanterieregiments 738 (Oberst Suchnig) jagte eine Partisanengruppe von etwa 1000 Kämpfern. Die Partisanen fanden jedoch eine Schwachstelle, führten erfolgreich einen Überraschungsangriff gegen ein zur Kampfgruppe gehörendes Ustascha-Bataillon und setzten sich am 17./18. Dezember südwärts ab. Am 20. Dezember griff die Partisanengruppe einen kroatischen Stützpunkt an, wurde von dort aber von einer motorisierten deutschen Einheit vertrieben.[50]
Partisanenkrieg 1943
Operationszyklus Weiß

Die Operationen „Weiß I“ und „Weiß II“ zwischen dem 20. Januar und dem 15. März 1943,[1] die gemeinsam im jugoslawischen Sprachgebrauch als „vierte feindliche Offensive“[53] oder auch als Schlacht an der Neretva bekannt wurden, stellen gemeinsam eine der größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs in Jugoslawien dar.[14] Am 29. Januar eroberten die Deutschen die Stadt Bihać und zerschlugen damit die dortige Partisanenrepublik.[54] Es gelang es den Achsenmächten trotz hoher Verluste der Volksbefreiungsarmee nicht, Titos Truppen den kriegsentscheidenden Schlag zu versetzen. Stattdessen entzogen sich die Partisanen zunächst in Westbosnien der Umklammerung von „Weiß I“, bevor sie sich in Südostbosnien auch aus der Gefahr einer Einkesselung durch die Operation „Weiß II“ entzogen.[1] Während der Operation war die Volksbefreiungsarmee nur knapp der Vernichtung am Flussufer der Neretva entkommen und hatte massive Verluste hinnehmen müssen.[55]
Aus der Rückzugsbewegung heraus begann die Volksbefreiungsarmee einen Großangriff auf die Tschetniks, die sich an der Seite der Achsenmächte an der Schlacht an der Neretva beteiligt hatten. Auch die mit den Tschetniks verbündeten Italiener wurden dabei stark in Mitleidenschaft gezogen und schickten Hilferufe an die deutschen Truppenführer. Aus deutscher Sicht war dieses Ergebnis besonders frustrierend, da sich die Italiener während der Planungen für den Operationszyklus „Weiß“ noch stark einer Entwaffnung der mit ihnen verbündeten Tschetniks widersetzt hatten. Da die Deutschen darüber hinaus wegen alliierten Täuschungsmanövern wie Operation Mincemeat davon ausgingen, dass eine alliierte Landung in Südosteuropa bevorstünde, musste auch die Möglichkeit, eine gegenseitige Erschöpfung der Partisanen und Tschetniks abzuwarten, zugunsten einer schnellen Lösung verworfen werden.[1]
Operation Schwarz

Anders als der Operationszyklus „Weiß“ fasste die Operation Schwarz sowohl die Vernichtung der Partisanen als auch der Tschetniks ins Auge. Erstmals seit Ende 1941 waren damals die Tschetniks wieder das Ziel einer deutschen Großoperation. Auf persönlichen Befehl Hitlers waren die Vorbereitungen von Schwarz diesmal vollständig vor den Italienern geheim zu halten, nachdem deren Obstruktion in der Tschetnik-Frage die deutschen Planer des Operationszyklus „Weiß“ sehr verärgert hatte. Kurz nach Operationsbeginn am 15. Mai 1943 entbrannte eine heftige diplomatische Krise zwischen den Deutschen und den Italienern, die sich aufgrund des Ausschlusses aus der Planungsphase verraten fühlten. Einige italienische Truppenführer wollten die mit ihnen verbündeten Tschetniks vor dem Zugriff der Deutschen schützen. Schließlich gab Mussolini in Rom jedoch den Befehl zum Einlenken, wodurch ernstere Zusammenstöße der Verbündeten vermieden wurden.[1]
Indes gingen die Deutschen in der mittlerweile entfesselten Schlacht an der Sutjeska, im jugoslawischen Sprachgebrauch als „fünfte feindliche Offensive“ bekannt,[53] gegen die aus vier Divisionen bestehende Hauptmacht der Volksbefreiungsarmee vor. Die Partisanen entkamen aber durch einen rechtzeitigen Abmarsch nach Südostbosnien, wobei sie ihren Verfolgern bei der Sicherung von wichtigen Flussübergängen stets um einige Stunden voraus waren. In der Nacht vom 9./10. Juni kam es nach der Überquerung des namensgebenden Flusses Sutjeska zum entscheidenden Durchbruchsgefecht, bei dem eine Kampfgruppe der deutsch-kroatischen 369. Division zerschlagen wurde. Trotz einer gewaltigen Verlustquote von 50 % war den Partisanen wiederum die Flucht vor den Achsenmächten gelungen.[1]
Offensiven der Achsenmächte Mitte 1943
Zwischen Mai und Juli 1943 traten die Achsenmächte zu mehreren kleineren Operationen an. Die 369. Infanterie-Division und die Division „Prinz Eugen“ bekämpften in einer improvisierten Operation, die den Behelfsnamen „369. ID-SS-Division“ erhielt, zwischen dem 28. Juni und dem 18. Juli die Partisanen zwischen Tuzla und Zvornik. Die Partisanen brachen in der Nacht vom 15./16. Juli aus der Umfassung der beiden Divisionen aus, woraufhin die Deutschen am 19. Juli ihre Operation abbrachen. Nach diesen Kämpfen in Ostbosnien wechselte die Hauptgruppe der Volksbefreiungsarmee wiederum den Operationsraum und wurde nach Westbosnien verlegt.[56]
In Slawonien kamen deutsche Truppen ihren bedrängten kroatischen Verbündeten zu Hilfe und führten Mitte bis Ende Juli zeitgleich die Unternehmen „Paula“ und „Varazdin“ durch. „Paula“ war die erste größere Angriffsoperation der 373. Infanterie-Division, der zweiten von insgesamt drei aus Kroaten aufgestellten Legionsdivisionen, die während des Krieges als Teil der deutschen Wehrmacht in Jugoslawien eingesetzt wurden.[56]
Im Juli versuchten die Brandenburger in einer Kommandooperation (Unternehmen „Morgenluft“), Mihailović tot oder lebendig zu fangen. Die Operation schlug fehl.[57]
Der Kriegsaustritt Italiens

Nachdem Benito Mussolini am 25. Juli 1943 vom Faschistischen Großrat in Rom als Oberbefehlshaber abgesetzt und von König Viktor Emanuel III. als Premierminister entlassen worden war, begann für die deutschen Truppenführer in Jugoslawien eine Phase der Vorbereitung auf einen jetzt sehr wahrscheinlichen Kriegsaustritt der Nachfolgeregierung unter Pietro Badoglio. Die Badoglio-Regierung verzögerte diesen Schritt jedoch, was den Deutschen viel Zeit gab, sich in Norditalien und Jugoslawien auf den Moment eines Zugriffs auf den italienischen Machtbereich vorzubereiten.[1] Im Verlauf des Augusts 1943 wurde die deutsche Befehlsstruktur in Jugoslawien durch die Neuaufstellung der Heeresgruppe F mit Maximilian von Weichs als neuem Oberbefehlshaber Südost reformiert. Die 2. Panzerarmee unter Lothar Rendulic wurde als neue Befehlsstelle für deutsche Truppen in Jugoslawien in die Kommandostruktur integriert. Im Vergleich zum Jahreswechsel 1942/43 vervierfachte sich die deutsche Truppenstärke in Jugoslawien bis zum Jahresende 1943.[58]
Als am 8./9. September der Waffenstillstand von Cassibile zwischen Italien und den Westalliierten verkündet wurde, trat von deutscher Seite sofort Fall Achse in Kraft; die deutschen Truppen in Jugoslawien gingen zur Entwaffnung der italienischen 2. Armee über.[1] Die 2. Panzerarmee stieß mit fünf Divisionen (SS-Division „Prinz Eugen“, 369. Infanteriedivision, 100., 114. und 118. Jägerdivisionen) zur etwa 1000 Kilometer langen dalmatinischen Küste vor und musste dabei nicht weniger als 300.000 italienische Soldaten entwaffnen. Die Wehrmacht profitierte davon, dass Badoglio völlig darin versagt hatte, seinen Truppenführern Verhaltensanweisungen für den Fall eines Kriegsaustritts oder eines deutschen Angriffs zu geben. Einige italienische Truppenführer wie Aldo Princivalle liefen sogar freiwillig zu den Deutschen über. Andere (Rosi, Dalmazzo, Piazzoni, Spigo) kamen den deutschen Forderungen widerwillig entgegen, wieder andere (Robotti, Scuero) gaben ihren unterstellten Offizieren Handlungsfreiheit und flohen nach Italien. Von 18 italienischen Großverbänden wurden bis Ende September insgesamt 11 fast vollständig von den Deutschen entwaffnet. Es gab aber auch Verbände und Truppenführer, die sich der Entwaffnung durch die Deutschen nicht beugen wollten: zwei Divisionen („Emilia“ in Montenegro, „Murge“ in Slowenien) gelang die Flucht über den See- bzw. den Landweg nach Italien, während drei weitere („Cacciatori delle Alpi“ und „Isonzo“ in Slowenien, „Macerata“ in Nordwestkroatien) sich aktiv dazu entschieden, ihr Kriegsgerät den Partisanen zu überlassen. Zuletzt gab es noch drei aus deutscher Sicht besonders problematische Divisionen („Taurinense“ und „Venezia“ in Montenegro, „Firenze“ in Albanien), die praktisch geschlossen mit Kriegsgerät und Personal zu den Partisanen überliefen und sich der Volksbefreiungsarmee anschlossen.[58]
Deutsche Offensive an der dalmatinischen Küste

Vom 25. September bis zum 12. November führten deutsche Truppen das Unternehmen „Istrien“ durch, welches sich zunutze machte, dass in der Nähe der istrischen Halbinsel das II. SS-Panzerkorps der Heeresgruppe B (Nord- und Mittelitalien) bereit stand, um die Truppen der Heeresgruppe F zu unterstützen. An der Operation beteiligten sich vier verstärkte deutsche Regimenter, wovon eines zur Leibstandarte SS Adolf Hitler gehörte, sowie die neue 162. Turkmenische Division. Beim Unternehmen „Istrien“ erbeuteten die Deutschen vermutlich mehr Material als bei jeder anderen Operation auf dem jugoslawischen Kriegsschauplatz; insgesamt 716 Maschinengewehre und 12.427 Handfeuerwaffen wurden sichergestellt.[59]
Nachdem die Partisanen nach dem italienischen Kriegsaustritt den Großteil der dalmatinischen Küste kampflos erobert hatten, folgten im Oktober deutsche Gegenangriffe und eine Serie von Landungsoperationen. Wegen zu geringer Kräfte zogen sich die Deutschen aber am 28. Oktober von den bereits feindfrei erklärten Inseln vor Šibenik wieder zurück und brachen auch eine improvisierte Landungsoperation auf Brač („Seeräuber“) ab.[59] Am 23. Oktober begann „Herbstgewitter I“ im Gebiet der Halbinsel Pelješac und zog sich nach überraschend starkem Widerstand bis zum 11. November hin.[60] Erstmals griffen westalliierte Kampfflugzeuge mit aktiver Luft-Boden-Unterstützung zugunsten der Partisanen in einer Schlacht ein. Veranlasst hatte diese Intervention Fitzroy Maclean, der Leiter der Mission des britischen SOE bei Tito.[59]

Vom 22. bis zum 29. November 1943 eroberten die Deutschen („Delphin“) ohne größere Gefechte die Inseln Ugljan, Ošljak, Rivanj, Sestrunj, und Pašman vor der Küste von Zadar. Zwischen dem 22. und 27. Dezember („Herbstgewitter II“) attackierten die Deutschen in einer Landungsoperation auf Korčula die Angriffsvorbereitungen einer Partisanenbrigade gegen Pelješac. In der Folge ging die Volksbefreiungsarmee verschiedenen deutschen Landungen auf Mljet („Herbstgewitter III“, 31. Dezember 1943), Šolta („Haifisch II“, 12. Januar 1944), Brač („Morgenwind“, 13. Januar 1944) und Hvar („Herbstgewitter IV“, 19. Januar 1944) aus dem Weg. An der Küste des dalmatinischen Festlands wurden bis zum 20. Januar 1944 in den Abschnitten zwischen Novi und Karlobag sowie zwischen Fiume und Zara die Unternehmen „Adler I“ und „Adler II“ durchgeführt. All diese Operationen hatten gemein, dass die Deutschen sie improvisiert und mit sehr begrenzten Mitteln durchführen mussten; einzelne defekte Landungsboote konnten ganze Operationen verzögern.[59]
Nach dem Abschluss des Unternehmens Herbstgewitter III im Januar 1944 wurden 220 gefangene Partisanen von der Wehrmacht in einer Massenerschießung ermordet. Es war eine der größten Massenerschießungen seit 1942, nachdem solche Aktionen im Jahr 1943 seltener geworden waren.[59]
Die weit in der Adria gelegene Insel Vis, die seit dem 8. September 1943 in Partisanenhand war und wo sich Tito ab dem 6. Juni 1944 aufhielt, stand unter dem Schutz alliierter Luft- und Seestreitkräfte, wodurch die Planungen für eine deutsche Invasion der Insel („Freischütz“) trotz starker Fürsprache der deutschen Kriegsmarine nie umgesetzt wurden. Am 23. April 1944 befahl Hitler, „Freischütz“ müsse auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Stattdessen nutzten die Briten Vis als Umschlagplatz für Nachschublieferungen nach Jugoslawien und starten von hier aus Angriffe auf andere Küsteninseln wie Solta (21. – 29. März; 10./11. Mai), Mljet (16. – 22. April; 22. – 24. Mai), Hvar (22. – 29. März) und Korčula (22. – 26. April). Ab dem April 1944 begann die 2. Panzerarmee, die waffenfähige männliche Bevölkerung der dalmatinischen Küsteninseln ins Landesinnere zu deportieren, um sie dem Zugriff der Briten oder der Partisanen zu entziehen.[57]
Zweite AVNOJ-Sitzung und Seitenwechsel der Westalliierten

Am 29. November 1943 trat in Jajce der AVNOJ zu seiner zweiten Sitzung zusammen und fasste mehrere zentrale Beschlüsse: Der AVNOJ erklärte sich in Missachtung der Exilregierung in London zum obersten Organ der jugoslawischen Exekutive und Legislative. Weiterhin wurden Minderheitenrechte und ein zentralistischer Föderalismus, der sich politisch an das System der Sowjetunion anlehnte, proklamiert. Der AVNOJ ernannte ein Nationalkomitee, an dessen Spitze der Kommunistenführer Tito gesetzt wurde, der nun in Anlehnung an Josef Stalin den Titel „Marschall“ erhielt. Dieses Nationalkomitee sprach ein Verbot an den im britischen Exil lebenden König Peter II. aus, nach Jugoslawien zurückzukehren, bis in der Nachkriegszeit eine Entscheidung über die künftige Staatsform Jugoslawiens erfolgt sei.[61]

Zwischen 1941 und 1943 hatten die britische Regierung sowie die jugoslawische Exilregierung in London die Mihailović-Tschetniks favorisiert. Die Exilregierung hatte Mihailović im Januar 1942 sogar symbolisch zum Kriegsminister und zum Oberbefehlshaber einer sogenannten Jugoslawischen Armee im Vaterland ernannt. Im Verlauf des Jahres 1943 wuchsen aber insbesondere bei Winston Churchill die Frustrationen über die Passivität und Kollaborationsbereitschaft der Mihailović-Tschetniks, die seit Anfang 1942 wiederholt Seite an Seite mit den Achsenmächten gegen die Tito-Partisanen gekämpft hatten. Auf der Konferenz von Teheran (28. November – 1. Dezember 1943) erklärte sich Churchill bereit, Tito als ‚verbündeten militärischen Anführer‘ anzuerkennen und damit einen Kurswechsel gegenüber der früheren britischen Unterstützung für die Tschetniks zu vollführen. Dieser Position schloss sich auch US-Präsident Franklin D. Roosevelt, der sich für Balkanfragen nur peripher interessierte, ohne große Widersprüche an. Die Westalliierten ließen die Mihailovićs Tschetniks mit der Konferenz von Teheran fallen und wandten sich stattdessen den Tito-Partisanen als ihrem wichtigsten Verbündeten in der Region zu. Im Verlauf des Jahres 1944 schloss sich auch die jugoslawische Exilregierung unter der Führung von Premierminister Ivan Šubašić der britischen Linie an. König Peter II. rief seine Untertanen in Rundfunkansprachen zur Unterstützung für Tito auf.[61]
Die Westalliierten konnten im Zuge des Italienfeldzugs (ab September 1943) ihre Stützpunkte in Süd- und Mittelitalien nutzen, um Flotten- und Luftunterstützung sowie Nachschublieferungen zu den Partisanen zu schicken. Am 27. September begannen die ersten westalliierten Bomber aus Foggia Luftangriffe gegen Ziele in Jugoslawien. Während des Unternehmens „Herbstgewitter I“ (Oktober/November 1943) leisteten westalliierte Kampfflugzeug erstmals Nahunterstützung für die Partisanen.[58]
Operationszyklus Kugelblitz
Zum Jahreswechsel 1943/44 begann die letzte große Offensivphase der Deutschen in Jugoslawien, die bis Mai 1944 andauern sollte. Das Unternehmen „Ziethen“ (4. – 12. Dezember) wurde mit der Rückeroberung von Livno erfolgreich abgeschlossen, bot für die Deutschen aber unangenehme Beweise, dass die Volksbefreiungsarmee organisatorisch die Aufstellung einer eigenen Luftwaffe vorbereite.[62]
Ab dem 7. Dezember führte die 371. Infanterie-Division in Westkroatien das Unternehmen „Panther“ durch und stießen dabei in die Waldgebiete der Petrova Gora und in die Samarica vor. Erstmals seit dem Unternehmen „Kozara“ im Sommer 1942 sah der Plan der Achsenmächte die Massendeportation der Zivilbevölkerung vor, um das zu durchkämmende Gebiet übersichtlicher zu machen. Hierbei sollten sich die Festnahmen auf Männer im wehrfähigen Alter konzentrieren. Erstmals nahm die aus Bosniaken aufgestellte Muslimische Miliz unter Husein Miljković an der Seite der Achsenmächte an einer Operation teil.[62]

Zwischen dem 2. Dezember 1943 und dem 10. Februar 1944 führte die 2. Panzerarmee einen Operationszyklus von Winteroffensiven durch, die mit dem Unternehmen Kugelblitz begann und dann mit den Unternehmen „Schneesturm“, „Waldrausch“ und „Emil“ weitergeführt wurde. Die Hauptstöße führten hierbei jeweils die beiden hochgebirgsfähigen Divisionen, welche die kampfstärksten Großverbände der Panzerarmee darstellten: die 1. Gebirgs-Division und die Division „Prinz Eugen“. Unterstützt wurden sie von einer ganzen Reihe kampfschwächerer Divisionen, inklusive der deutsch-kroatischen Legionsdivisionen, unterstützt.[62] In der jugoslawischen Nachkriegshistoriographie wurde der Operationszyklus als „sechste feindliche Offensive“ bekannt.[63] Das OKW rechnete für den Operationszyklus bei deutschen Verlusten von 110 Gefallenen, 201 Verwundeten und 133 Vermissten mit nicht weniger als 30.000 Verlusten der Volksbefreiungsarmee. Diese große Disparität ist einerseits auf übertriebene Abschussmeldungen und andererseits auf Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung zurückzuführen.[64]
Partisanenkrieg 1944
Zum Jahreswechsel 1943/44 hatte sich die Volksbefreiungsarmee endgültig als der stärkste Gegner der Achsenmächte bewiesen. Wo Anfang 1943 noch die völlige Vernichtung der Partisanen in einem einzigen Feldzug realistisch erschieß, waren die Deutschen ein Jahr später nur noch regional in der Lage, das Wachstum der Partisanengebiete einzudämmen. Tito hatte außerdem durch die Einführung drakonischer Strafen die Disziplin seiner eigenen Streitmacht erhöht, sodass es seltener zu Plünderungen durch die Partisanen kam.[65] Zum 1. Januar 1944 verfügte die Volksbefreiungsarmee über zehn Korpskommandos, 31 Divisionen und etwa 100 örtliche Abteilungen. Ihre Truppenstärke war auf annähernd 300.000 Kämpfer angewachsen.[66] Sowohl der Kriegsaustritt Italiens als auch der Seitenwechsel der Westalliierten zuungunsten der Tschetniks hatten die Volksbefreiungsarmee deutlich gestärkt.[65]
Die Tschetniks wandten sich in der Folge noch stärker den Achsenmächten zu, was ihr Prestige unter der Zivilbevölkerung zusätzlich minderte. Da die Deutschen aber weniger zuvorkommend waren als die Italiener, mussten die Tschetniks in den Jahren 1943/44 ihre Waffen- und Munitionsbestände auch durch regelmäßige Überfälle auf Partisanengruppen oder durch Leichenfledderei auf Schlachtfeldern auffüllen.[66]
Die kroatischen Streitkräfte und Legionsdivisionen litten unter Desertionen.[65] Gegen Ende des Winterfeldzugs 1943/44 häuften sich erneut die Beschwerden der Wehrmachtsverbände über die verbündeten Ustascha, die im eroberten Gebiet sofort wieder mit Pogromen der serbischen und bosniakischen Bevölkerung begannen und damit der Volksbefreiungsarmee weitere Rekruten verschafften.[66]
Deutsche Offensiven Mitte 1944

Zwischen März und Mai folgten weitere kleinere deutsche Operationen gegen die Volksbefreiungsarmee („Wegweiser“, „Save“, „Osterei“, „Keulenschlag“, „Maibaum“, „Morgenstern“).[57][60] Im Mai 1944 unternahmen die Deutschen als letzte offensive Großoperation gegen die Partisanen das Unternehmen „Rösselsprung“, nach jugoslawischer Zählung die „siebte feindliche Offensive“, mit dem sie versuchten, Tito in einer überraschenden Fallschirmoperation in seinem Hauptquartier gefangen zu nehmen oder zu töten.[14] Den Deutschen gelang zwar am 25. Mai mit dem SS-Fallschirmjäger-Bataillon 500 ein Überraschungsangriff auf das Hauptquartier bei Drvar, jedoch gelang Tito die Flucht über Kupresko Polje nach Italien, von wo er am 6. Juni durch die Briten auf die Insel Vis vor der kroatischen Küste gebracht wurde, wo er sein neues Hauptquartier aufschlug.[57]
Änderung der Kriegslogik

Im September 1944 wurde die Phase des Partisanenkriegs in Jugoslawien durch den Auftritt der Roten Armee endgültig beendet. Die Volksbefreiungsarmee, die ohnehin im Verlauf der 1942–1944 eine enorme Professionalisierung durchlaufen hatte, war mittlerweile kampfstark und erfahren genug, den Krieg auch entlang einer regulären Frontlinie zu führen.[5] Die Deutschen, die sich bereits im August den Rückzug aus Griechenland und Südjugoslawien vorbereitet hatten, setzten diesen Rückzug jetzt bis zum Jahreswechsel 1944/45 in die Tat um.[67] Die Achsenmächte zogen sich zum Fluss Drina zurück.[68] Obwohl die Rote Armee sich bis zum Jahresende 1944 wieder vollständig aus Jugoslawien zurückgezogen hatte, kämpfte die Volksbefreiungsarmee nachfolgend größtenteils als reguläre Streitmacht entlang definierter Fronten und unterhielt eigene Luft- und Seestreitkräfte. Durch den Verlauf des Krieges wurden die Deutschen aus erstmals komplett in die strategische Defensive gedrängt, aus der sie bis Kriegsende im Mai 1945 nicht mehr ausbrechen würden.[5]
Konventioneller Krieg, 1944/45
Belgrader Operation

Am 28. September 1944 trat erstmals die Rote Armee, die sich im Verlauf des Jahres 1944 durch die Westukraine und Rumänien gekämpft hatte, mit Bodentruppen in Jugoslawien auf,[68] wodurch der jugoslawische Kriegsschauplatz endgültig vom Partisanenkrieg in eine konventionelle Phase überging.[5] Im Zuge der Belgrader Operation attackierten die Truppen der 3. Ukrainischen Front die serbische Hauptstadt. Belgrad wurde am 20. Oktober durch Partisanen und Rotarmisten von der Besatzung der Achsenmächte befreit. Anschließend machten die Sowjetverbände gemäß einer vorherigen Vereinbarung mit Tito scharf nordwärts kehrt und schlossen sich wieder den Kämpfen der Roten Armee in Ungarn an. Die Tatsache, dass die Rote Armee in Jugoslawien das Feld räumte, konnte der Oberbefehlshaber Südost nutzen, um entlang des Flusses Drina eine neue Front, die Nibelungenstellung, aufzubauen. Die Heeresgruppe E, die aus Griechenland ausweichen musste, sollte sich über Albanien und das Küstenland in das Gebiet des NDH-Staats zurückziehen, um nicht abgeschnitten zu werden.[68] Der Verlust von Belgrad und Niš sowie die Eroberung von Kraljevo durch die Rote Armee durchtrennte die wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen, durch welche sich die Heeresgruppe E hätte zurückziehen können.[67]
Der deutsche Rückzug aus dem Balkan
Nachdem die Sowjetunion ab dem 20. August 1944 die deutsch-rumänische Verteidigungslinie in der Moldau und in Bessarabien durchbrach und Rumänien am 23. August die Seiten wechselte, bestand für die deutschen Streitkräfte in Griechenland und Südjugoslawien das Risiko einer Einkesselung durch sowjetische und rumänische Verbände. Sukzessive ergingen ab August 1944 Rückzugsbefehle für die deutschen Truppen in Griechenland und auf den Inseln der Ägäis und des Ostmittelmeerraums. Ende September standen das XXII. Gebirgskorps und das LXVIII. Korps (ab 19. Oktober: LXXXXI. Korps) immer noch in Griechenland. Die letzten deutschen Truppen verließen Athen am 12. Oktober und Thessaloniki am 31. Oktober. Britische Truppen landeten während des deutschen Rückzugs in Griechenland und besetzten Athen am 14. Oktober. Am 2. November überschritten die letzten deutschen Truppen trotz wiederholter Angriffe durch griechische Widerstandsgruppen, insbesondere durch die Truppen von Napoleon Zervas, die griechisch-jugoslawische Vorkriegsgrenze, was die deutsche Besatzungszeit in Griechenland beendete. Da die Belgrader Operation der Roten Armee zwischenzeitlich die serbische Hauptstadt befreit hatte, wurde der deutsche Rückzug durch Jugoslawien wesentlich komplizierter. Im heutigen Nordmazedonien operierten drei Armeen des Königreichs Bulgarien, welches im September die Seiten gewechselt hatte und jetzt als Verbündeter der Sowjetunion am Krieg teilnahm. Tito hatte zunächst gegen den Einsatz bulgarischer Truppen auf jugoslawischem Gebiet protestiert, sich dann aber den Weisungen Josef Stalins gebeugt.[67]

Unter heftigen bulgarischen Angriffen zogen sich die deutschen Truppen aus Nordmazedonien zurück und räumten dabei Veles (11. November) und Skopje (14. November). Am 16. November verließen die letzten deutschen Truppen nordmazedonischen Boden. Eine Kampfgruppe der Heeresgruppe F aus Nord sowie die Korpsgruppe Müller der Heeresgruppe E aus Süden vereinigten sich am 11. November bei Višegrad und stellten damit eine Abmarschroute durch Bosnien her. Ein schwierigen Abmarsch hatte auch das XXI. Gebirgskorps, welches seit 1943 die Besatzungsmacht in Albanien gestellt hatte und sich durch das von den Partisanen kontrollierte Montenegro kämpfen musste. Nach einem erfolglosen Angriff (20. November) von Podgorica in Richtung Nikšić verließ das XXI. Korps schließlich Shkodra am 29. November und machte sich auf einen beschwerlichen Weg durchs Gebirge. Die ständigen Angriffe der Volksbefreiungsarmee drohten das Korps zu vernichten, bis es Anfang Dezember durch einen Entsatzangriff aus Norden durch die 22. Infanterie-Division gerettet wurde und sich schließlich am 18. Dezember mit dem Rest der deutschen Truppen vereinte.[67]
Lage zum Jahreswechsel 1944/45
Das Jahr 1944 hatte den jugoslawischen Kriegsschauplatz geographisch mit der Ostfront vereint und im Zuge der Belgrader Operation sogar einmal die Rote Armee in Jugoslawien auftreten lassen. Rumänien und Bulgarien waren aus dem Achsenbündnis aus- und auf der Seite der Alliierten in den Krieg wieder eingetreten. Kroatische Städte wie Dubrovnik und Split waren im Verlauf des Jahres an die Partisanen gefallen.[69]
Als die Rote Armee am 13. April 1945 die österreichische Hauptstadt Wien eroberte (Wiener Operation), standen deutsche Truppen immer noch am Fluss Drina in Jugoslawien. Der Zusammenbruch der deutschen Front in Syrmien (12./13. April 1945) beschleunigte den Rückzug der Wehrmacht und Waffen-SS erheblich. Die östlich von Zagreb zwischen den Flüssen Drava und Sava geplante Zvonimir-Linie, die deutsche und kroatische Truppen hätten verteidigen sollen, um die kroatische Hauptstadt zu halten, hatte indes keine ernsthaften Baumaßnahmen erfahren, weshalb sie sofort durch die Volksbefreiungsarmee überwunden werden konnte.[70]
Am 9. April 1945 gab Tito an seine Truppen eine „Direktive zur Liquidierung des Feindes“ aus.[6]
Kriegsende in Jugoslawien

Anfang Mai 1945 waren die deutschen und kroatischen Verbände in einem verzweifelten Rückzug vor den Truppen der Volksbefreiungsarmee, die (von West nach Ost) mit der 2. Armee, 1. Armee und 3. Armee zur Verfolgung ansetzten. Verzweifelte Verhandlungsversuche der Ustascha mit den Westalliierten blieben ergebnislos, weswegen für den 6. Mai die Evakuierung der Hauptstadt Zagreb beschlossen wurde.[70] Bereits am 3. Mai hatten sich die slowenischen Kollaborateure dazu entschieden, Ljubljana zu räumen.[71] Die Ustascha verbreiteten während der Evakuierung von Zagreb gezielt Panik in der Stadt, um weitere Menschen zur Flucht zu treiben und damit die Straßen zu verstopfen.[70] Es kam zu einem panischen Rückzug der verschiedenen antikommunistischen Fraktionen sowie zur Flucht vieler Zivilisten.[6] Das Ziel der fliehenden Soldaten und Zivilisten war es, über Kroatien nach Slowenien und schließlich nach Österreich zu entkommen.[70]
Obwohl am 7. Mai die Gesamtkapitulation der Wehrmacht in Reims erfolgt war, die eigentlich auch die unter deutschem Befehl stehenden kroatischen Truppen in Jugoslawien betroffen hätte, setzten deutsche und kroatische Truppen in Jugoslawien die Kämpfe zunächst fort, um ihre Fluchtbewegung nach Österreich zu beenden. Der Großteil der fliehenden Achsensoldaten wurde noch auf jugoslawischem Territorium von der Volksbefreiungsarmee eingeholt.[70]
Ante Pavelić, dem Oberbefehlshaber Südost Löhr am 7. Mai das Oberkommando über die kroatischen Truppen zurückgab, befahl seinen Gefolgsleuten lediglich, sich nicht den Partisanen zu ergeben, und setzte sich im Verlauf der nächsten Wochen ohne weiteren Kontakt entlang einer vorgeplanten Route nach Argentinien ab.[70]

In den letzten Kriegs- und ersten Nachkriegswochen verübten die Truppen der Volksbefreiungsarmee zahlreiche Massaker an Soldaten der slowenischen und kroatischen Heimwehren, der Ustascha, der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS sowie an Zivilisten, die sich den Flüchtlingstrecks angeschlossen hatten. Ein solcher Flüchtlingstreck hatte am 6. Mai 1945 Zagreb verlassen und am 15. Mai bei Bleiburg die britischen Linien erreicht, wo ihre Bitte um Kriegsgefangenschaft bzw. Asyl von den Briten abgelehnt wurde. Fast alle Flüchtlinge wurden daraufhin der Volksbefreiungsarmee übergeben und zwangsrepatriiert. Das Massaker von Bleiburg begann an Ort und Stelle. Die Überlebenden wurden in Todesmärschen südwärts getrieben, wovon die Massengräber in Slowenien und besonders die Massengräber in Kočevje zeugen. Wer auch den Marsch überlebte, wurde in Zwangsarbeiterlagern interniert. Dass Tito am 14. Mai Massaker verboten hatte, konnte die Exzesse nicht eindämmen.[6]
Nebenkriegsschauplätze
Slowenien

Slowenien war im Zeitraum 1941–1944 ein Nebenkriegsschauplatz.[5] Aufgrund ihrer ethnischen Homogenität fehlten der Region die ethnischen Feindseligkeiten des serbokroatischen Raums, wodurch in Slowenien sowohl die Kollaborateure als auch die Widerstandsgruppen fast ausschließlich Slowenen waren.[72] Die bereits im April 1941 unter kommunistischer Beteiligung gegründete Antiimperialistische Front wurde ab Juni 1941 im Widerstandskampf als Osvobodilna Fronta, Befreiungsfront, aktiv.[73] Im Verlauf des Jahres 1941 bildete sich auch eine bürgerlich-antikommunistische Gegenbewegung, die hauptsächlich von der Slowenischen Volkspartei getragen wurde und die die Unterstützung der katholischen Kirche genoss. Im Sprachgebrauch der slowenischen Kommunistischen war diese Gruppierung die Weiße Garde (slowenisch Bela garda), die sich nach anfänglicher Passivität ab dem Jahreswechsel 1941/42 aktiv an die Seite der Besatzungsmächte stellte, um die slowenischen Partisanen an einer Machtübernahme zu hindern.[74]
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Der deutsche Teil Sloweniens war in die CdZ-Gebiete Untersteiermark unter Sigfried Uiberreither und Kärnten und Krain unter Friedrich Rainer geteilt. Im Sommer und Herbst 1941 verfolgten die deutschen Besatzungsbehörden zunächst ein Programm der Massendeportation von ~260.000 Slowenen, um die Germanisierung der Region zu beschleunigen. Der Hauptteil dieses Programms wurde bereits im Oktober 1941 abgebrochen; insgesamt wurden bis Kriegsende ~80.300 Slowenen entweder deportiert oder in die Flucht getrieben. Dazu kamen über 1600 deutsche Exekutionen.[73]
Die Italien angegliederte Provincia di Lubiana, in der auch die Hauptstadt und Partisanenhochburg Ljubljana lag, wurde am 19. Januar 1942 von Mussolini zu einem Operationsgebiet erklärt, woraufhin die italienische Armee in großer Truppenstärke Angriffe auf die Partisanen begann. Hierbei ließen sich die Italiener von den slowenischen Antikommunisten unterstützten, die sie daraufhin ab August 1942 in antikommunistischen Freiwilligenmilizen (MVACs) organisierten und mit Ausrüstung versorgten. Die Italiener führten in der zweiten Jahreshälfte 1942 mit vier Divisionen eine Großoffensive (16. Juli bis 4. November) mit über 75.000 Soldaten, während sie gleichzeitig Ljubljana mit Sperren und Kontrollen abriegelten. Die Zivilbevölkerung wurde mit Repressalien überzogen; ~40.000 Slowenen waren während des Krieges in italienischen Konzentrationslagern interniert, von denen ~7000 durch Krankheiten, Hunger oder Misshandlungen starben.[74]
Der italienische Kriegsaustritt im September 1943 brachte ganz Slowenien unter deutsche Besatzung. Der ehemalige jugoslawische General Leon Rupnik wurde als Kollaborationsführer in Ljubljana installiert und begann mit der Rekrutierung einer Slowenischen Heimwehr, die sich zur wichtigsten deutschfreundlichen Kollaborationseinheit in Slowenien entwickelte.[75] Der Seitenwechsel der Westalliierten und der jugoslawischen Exilregierung (1943/44), mit denen die Unterstützer der Heimwehr insgeheim sympathisierten, besiegelte das Schicksal der antikommunistischen slowenischen Milizen.[71]
Nach Kriegsende verließen ~10.000–12.000 slowenische Heimwehrsoldaten die Region Ljubljana und flohen nach Österreich, wurden aber von dort durch die britische Armee zwangsrepatriiert. Mindestens ~8000–9000 Heimwehrsoldaten wurden in den Massakern der unmittelbaren Nachkriegszeit hingerichtet.[76] Massengräber in Slowenien wie der Barbara-Stollen enthalten zehntausende Mordopfer verschiedener Nationalitäten.[6]
Batschka und Baranja

Am 11. April 1941 marschierten ungarische Truppen in die Region Batschka und Baranja in Nordserbien ein. Etwa ein Drittel der Bevölkerung waren Ungarn und ein weiteres Fünftel waren Jugoslawiendeutsche. In den ersten Wochen begingen die ungarischen Truppen zahlreiche Morde und Massaker, denen in der Batschka und der benachbarten Baranja bis zu 3500 Menschen zum Opfer fielen. Die große Mehrzahl der Mordopfer waren Slawen, doch es wurden auch mehrere jugoslawiendeutsche Dörfer von ungarischen Truppen attackiert. In den ersten Wochen begannen die Ungarn mit umfangreichen Vertreibungen der serbischen Bevölkerung, um eine Magyarisierung der eigenen Besatzungszone voranzutreiben. ~10.000 Zivilisten wurden in den ersten zwei Wochen und ~35.000 weitere im Verlauf der nächsten Monate aus Batschka und Baranja vertrieben.[77]
In der zweiten Jahreshälfte 1941 begann bewaffneter Widerstand in der Region, der jedoch zu allen Zeiten weit hinter der Intensität der Kampfhandlungen der meisten anderen Landesteile zurückblieb. Die ungarische Armee reagierte mit harten Repressalien und verübte mehrere größere Kriegsverbrechen. Das Massaker von Novi Sad im Januar 1942 ist das größte einzelne ungarische Kriegsverbrechen des Krieges, in dem mindestens 3500 Menschen ermordet und tausende weitere ausgeplündert, verhaftet oder anderweitig misshandelt wurden.[77]
Westbanat

Der Westbanat gehörte formell zum deutsch besetzten Altserbien, wurde aber separat vom Militärverwaltungsgebiet Serbien von einer Zivilverwaltung regiert, die sich auf die jugoslawiendeutsche Bevölkerungsgruppe vor Ort, die Banater Schwaben, stützte. Die Deutschen waren bei einer Bevölkerung von 130.000 die zweitgröße Gruppe im Westbanat, in dem außerdem 280.000 Serben, 90.000 Ungarn, 65.000 Rumänen, 15.000 Slowenen und 60.000 Angehörige anderer Volksgruppen lebten. Durch die Einrichtung einer jugoslawiendeutschen Zivilverwaltung ging die NS-Führung der diplomatisch prekären Frage der politischen Zukunft des Westbanat aus dem Weg, welches von zwei miteinander verfeindeten Verbündeten des Deutschen Reichs, Ungarn und Rumänien, beansprucht wurde. Eigentlich hatte die deutsche Regierung das Westbanat bereits der ungarischen Regierung versprochen, entschied sich aber aus Rücksicht auf rumänische Bedenken für eine ‚temporäre‘ Lösung, die letztlich bis zur Niederlage der Achsenmächte andauerte. Hierbei gab die serbische Kollaborationsregierung in Belgrad die Autorität der Zivilverwaltung im Westbanat an eine jugoslawiendeutsche Regierung, wobei beide Zivilregierungen zusätzlich vom Militärbefehlshaber Serbien überwacht wurden.[30]
Josef Janko, der Volksgruppenführer der Jugoslawiendeutschen im Westbanat, verlegte das Hauptquartier seines Schwäbisch-Deutschen Kulturbunds aus Novi Sad (welches an Ungarn gefallen war) in den Westbanat. Die Kollaborationsregierung Aćimović in Serbien übertrug formell die Zivilverwaltung im Banat an eine Regierung unter Führung von Janko, in der Josef Lapp die Zivilverwaltung und Franz Reith die Polizei leitete. Jakob Awender erhielt eine führende Funktion in der Wirtschaft. Einige Ungarn und Rumänen wurden als Ortsbürgermeister Teil der Banater Verwaltung, jedoch wurden Serben fast vollständig von ihr ausgeschlossen. Trotzdem beschwerte sich die Regierung Horthy in Ungarn wiederholt bei ihrem deutschen Verbündeten über eine schlechte Behandlung der Banater Ungarn durch die Zivilverwaltung. Umgekehrt beklagte auch die rumänische Regierung einen Mangel an rumänischer Autonomie im Banat.[30]

Im Zeitraum 1941–1944 lieferte das Westbanat verschiedene Materialien (Getreide, Vieh, Rapsöl) für den deutschen Kriegseinsatz. Der militärisch wichtigste Faktor war aber die Rekrutierung jugoslawiendeutscher Männer für den Dienst in den deutschen Streitkräften. Aus den Banatdeutschen wurde Mitte 1942 die 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ aufgestellt, die trotz ihres Namens hauptsächlich aus Wehrpflichtigen bestand. Die Division „Prinz Eugen“ wurde bis 1945 in Jugoslawien eingesetzt und erwarb sich schnell einen Ruf besonders großer Brutalität.[30]
Nordmazedonien

Der östliche und zentrale Teil des heutigen Nordmazedoniens lag in der Besatzungszone Bulgariens, auch wenn sich das Deutsche Reich in einem Geheimabkommen vom 24. April 1941 zwischen Iwan Popow und Carl Clodius die Rohstoffrechte in der bulgarischen Zone sicherte. Westlich der „Wiener Linie“ kam ein Teil des Gebiets an das zu Italien gehörige Königreich Albanien, was diplomatische Spannungen zwischen Bulgarien und Albanien bzw. Italien auslöste.[78]
Als militärische Besatzungsmacht installierte die bulgarische Regierung zunächst die bulgarische 5. Armee. Bis 1943 standen der 5. Armee, zuzüglich bewaffneten Polizeieinheiten, ~40.000 Soldaten und Polizisten zur Verfügung. Im Zeitraum 1943/44 wurde die Truppenstärke aufgrund verstärkter Partisanenaktivität sogar noch verstärkt.[78]
Der pro-bulgarische Teil der slawischen Bevölkerung Nordmazedoniens begrüßte die bulgarische Annexion mit Sympathien und bildete sogar sogenannte bulgarische Aktionskomitees, um die Besatzung zu unterstützen. Die bulgarische Armee und Zivilverwaltung zogen es aber vor, alle Schlüsselpositionen mit eigenen Experten zu besetzen, woraus eine neue politische Elite entstand. Der Rest der Zivilbevölkerung – pro-jugoslawische Slawen, Türken, Albaner – waren ohnehin von allen Integrationsbemühungen ausgeschlossen. Nordmazedonien wurde zuungunsten der serbisch-orthodoxen Kirche in den Einflussbereich der bulgarischen Kirche eingegliedert.[78]
Ein Alleinstellungsmerkmal des Widerstandskampfes in Nordmazedonien war der Machtkampf zwischen der Kommunistischen Partei Jugoslawiens (KPJ) und der Bulgarischen Arbeiterpartei (BAP). Ab dem 11. Oktober 1941 traten nordmazedonische Kommunisten in den Partisanenkrieg ein und bekämpften die Besatzungsmacht, waren aber während des ganzen Krieges in eine pro-jugoslawische und eine pro-bulgarische Fraktion gespalten. Ab 1943 setzte sich die pro-jugoslawische Seite zunehmend durch.[78]
Die bulgarische Besatzungsherrschaft in Nordmazedonien endete mit dem bulgarischen Seitenwechsel Anfang September 1944. Zur gleichen Zeit wurde Nordmazedonien kurzzeitig Teil des Hauptkriegsschauplatzes, da sich fast 300.000 deutsche Soldaten aus Süden und Osten durch das Gebiet zurückziehen mussten (siehe oben). Hierbei wurden sie von den nordmazedonischen Partisanen regelmäßig attackiert und um einige Wochen verlangsamt.[78]
Kosovo

Die lokalen Albaner hatten die Ankunft der ersten Truppen der Achsenmächte im April 1941 als Befreiung begrüßt. Am 10. Juli 1941 wurde der Großteil des Kosovo zusammen mit einem Grenzstreifen in Südostmontenegro sowie dem Westteil Nordmazedoniens an das seit April 1939 zu Italien gehörige Königreich Albanien angegliedert, in dem die Albanische Faschistische Partei im Namen der Italiener regierte. Die deutsche Verwaltung in Jugoslawien hielt sich im Kosovo zunächst zurück, sicherte sich aber Zugriff auf die Erzminen bei Trepča im Nordkosovo, der Teil des deutsch besetzten Altserbiens blieb. Teile des Ostkosovo (östlich der „Wiener Linie“) gingen an Bulgarien. Der Albaner Fejzi Alizoti wurde von den Italienern als Zivilkommissar für die neugewonnenen albanischen Gebiete eingesetzt. Dieses „Großalbanien“, welches nach einem deutsch-italienischen Abkommen vom 13. November 1942 sogar noch einmal leicht vergrößert wurde und in dem die Italiener Albanisch als Verwaltungs- und Schulsprache einführten, traf bei der albanischen Bevölkerung sowohl im Mutterland als auch in den neuen Provinzen auf weite Zustimmung, obgleich die politische Entscheidungsgewalt des neuen Staates weiterhin in italienischen Händen lag.[79]

Im Kosovo bildete sich wie im Rest Jugoslawiens ein kommunistischer Widerstand, der hier aber auch albanische Gruppen mit einschloss. Mit Hilfe der KPJ gründete sich im November 1941 die Kommunistische Partei Albaniens (KPA). Der KPA blieb jedoch der Aufstieg zur Massenbewegung verwehrt, da die albanischen Nationalisten, die im September 1942 eine eigene militärische Gruppierung, die Balli Kombëtar (Nationale Front) aufbauten, unter der Bevölkerung viele Sympathien genossen. Die Nationale Front verfolgte kurzfristig die Zerstörung der Kommunisten und die Verhinderung einer Rückgabe der neuen Gebiete Großalbaniens an Jugoslawien, aber wollte langfristig auch die Befreiung Albaniens von der italienischen Vorherrschaft durchsetzen. Schon bald kollaborierte die Nationale Front mit den Italienern, die selbst mit zeitweise über 100.000 Soldaten im Königreich Albanien präsent waren. Davon entfielen auf den Kosovo zeitweise ~20.000 Soldaten und ~5000 Grenzschützer, zu denen ~5000 bewaffnete albanische Kollaborateure kamen. In Westmazedonien hatten die Italiener Ende 1941 ~12.000 Soldaten und weitere 3000 Polizisten und Grenzschützer unter Waffen. In albanischen Dörfern stellten die Italiener Vullnetari-Verbände auf, die nach 1943 vielerorts zu den Deutschen überliefen.[79]
Ab September 1943 übernahmen die Deutschen die Kontrolle in Großalbanien. Das XXI. Gebirgs-Korps stellte die Besatzungsmacht. Die deutschen Militärbehörden griffen regelmäßig auf albanische Hilfstruppen zurück, bewerteten deren Kampfwert aber sehr schlecht ein. Die Kosovoalbaner galten hierbei noch als die verlässlichsten Verbündeten der Deutschen, weshalb im Kosovo im April 1944 die 21. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Skanderbeg“ aus albanischen Freiwilligen aufgestellt wurde, die aber Ende Oktober aufgrund von Desertionen und Disziplinproblemen aufgelöst und durch eine verkleinerte Kampfgruppe ersetzt wurde. Im September 1943 wurde ein Albanisches Nationalkomitee unter deutschem Schutz und im November ein Regentschaftsrat eingerichtet. Vor dem Hintergrund albanisch-serbischer Animositäten kam es im Kosovo zwischen Zivilisten beider Nationalitäten zu brutalen Zusammenstößen mit vielen Todesopfern.[79]
Als sich zum Jahresende 1944 der deutsche Rückzug aus dem Westbalkan abzeichnete, reagierten die albanischen Nationalisten mit verzweifelten Vorbereitungsmaßnahmen. Die Zweite Liga von Prizren, die 1943 als albanische Selbstschutzorganisation im Kosovo gebildet worden war, verfügte im November 1944 über bis zu ~20.000 Milizionäre. Die albanischen Kommunisten, die im Sommer 1944 die territoriale Integrität Jugoslawiens hatten anerkennen müssen, waren keine effektive Gegenbewegung und genossen bei der albanischen Bevölkerung aufgrund ihrer Haltung in der Kosovofrage nur sehr wenig Rückhalt. Die Tito-Partisanen und Mihailović-Tschetniks waren aufgrund ihrer politischen Unterstützung Jugoslawiens bzw. Großserbiens sowie aufgrund ihrer religiösen Haltung (Atheismus, christlicher Konservatismus) bei den muslimischen Albanern ebenfalls delegitimiert und konnten im Kosovo nur kleine Kontingente bilden.[79]
Der Rückzug der des XXI. Gebirgs-Korps aus Albanien (Oktober–Dezember 1944, siehe oben) war jedoch für die albanischen Nationalisten nicht auszugleichen. Im Februar 1945 befahl Tito die Errichtung einer Militärverwaltung für die mehrheitlich albanischen Gebiete und brachte zusätzliche Verstärkungen der Volksbefreiungsarmee. Der Widerstand versprengter albanischer Antikommunisten dauerte bis Mai 1945 an.[79]
Nachkriegszeit
Gründung des kommunistischen Jugoslawiens
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Am 24. Mai hielt Tito eine Rundfunkansprache, in welcher er das Ende von „unverantwortlichen Tötungen“ forderte. Am 3. August erließ Tito eine Verordnung „Über allgemeine Amnestie und Begnadigung“, in der die meisten Mitglieder der Volksbefreiungsarmee, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit Massaker begangen hatten oder daran beteiligt waren, amnestiert wurden.[6]
Die am 13. Mai 1944 auf Titos Befehl gegründete „Abteilung zum Schutz des Volkes“ (OZNA), die 1946 in die „Verwaltung für Staatssicherheit“ (UDBA) überführt wurde, wurde in den ersten Monaten der Nachkriegszeit das wichtigste Verfolgungsorgan der neuen jugoslawischen Machthaber. Die OZNA internierte tausende Zivilisten ohne Gerichtsprozess, wobei viele in geheimen Folteranstalten misshandelt wurden. Eine unbekannte Zahl von Opfern wurde nach der Folter ermordet und an unbekannten Orten verscharrt.[6]
Am 7. August 1945 hielt der AVNOJ seine dritte Sitzung (nach 1942 und 1943) ab. Die Kommunisten waren weiterhin in der großen Mehrheit und setzten ihre Plattform (Agrarreform, Justizreform, strafrechtliche Verfolgung von Staatsfeinden, Frauenwahlrecht, Ausschluss der Jugoslawiendeutschen) durch. Der nichtkommunistische Außenminister Šubašić trat am 6. Oktober von seinem Amt zurück. Die Monarchie wurde am 29. November, dem Jahrestag der zweiten AVNOJ-Konferenz 1943, abgeschafft. Bei den Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung am 11. November 1945 erzielte die kommunistisch geführte „Volksfront“ mit fast 90 % der Stimmen einen großen Sieg. Vier wichtige Oppositionsparteien waren zuvor großen Schikanen ausgesetzt gewesen und hatten zum Wahlboykott aufgerufen. Als Reaktion band das jugoslawische Innenministerium fortan die politische Partizipation an Mitgliedschaft in der Volksfront, wodurch eine Parteidiktatur entstand. Am 31. Januar 1946 nahmen die Abgeordneten ohne Gegenstimmen eine neue Verfassung an, wodurch die neue Föderative Republik Jugoslawien endgültig Gestalt annahm.[13]
Vertreibung der Minderheiten Jugoslawiens

Die deutschen und italienischen Minderheiten gerieten nach Ende des Krieges unter den Kollektivverdacht der Kollaboration. Die Tito-Regierung entschied sich am 11. Juni, alle Jugoslawiendeutschen baldmöglichst aus dem Land vertreiben zu wollen.[6] Der AVNOJ untersagte den Jugoslawiendeutschen im August 1945 die Teilnahme an jugoslawischen Wahlen.[13] Obwohl Jugoslawien nicht auf der Potsdamer Konferenz vertreten war, auf der andere Vertreibungen deutscher Bevölkerungsgruppen aus Mittelosteuropa geregelt wurden, ergriff die jugoslawische Regierung die Initiative und befahl die Internierung von 170.000 Jugoslawiendeutschen, von denen wegen der folgenden Internierung und Vertreibung mindestens 40.000 zu Tode kamen.[6] Insgesamt wurden 400.000 Jugoslawiendeutsche des Landes verwiesen oder in die Flucht getrieben.[12]
Die italienische Bevölkerung in Istrien und im Umland von Triest wurde bereits während des Krieges Ziel der sogenannten Foibe-Massaker und wurde nach den Grenzkorrekturen von 1946 von der jugoslawischen Militärregierung unterdrückt.[6] Insgesamt wurden 200.000 Italiener aus Istrien und Dalmatien vertrieben.[12]
Die ungarische Bevölkerung in der Vojvodina erlitt in der unmittelbaren Nachkriegszeit tausende Todesopfer durch Massaker der siegreichen Volksbefreiungsarmee. Anders als bei den Deutschen oder den Italienern war in Ungarn aber die Entstehung eines kommunistischen Staates erkennbar, weswegen die jugoslawische Regierung aus Rücksicht auf die diplomatischen Beziehungen auf die Vertreibung der Ungarn verzichtete.[6]
Gerichtsprozesse

Am 25. August 1945 hatte die Tito-Regierung mit dem Gesetz „Über Straftaten gegen Volk und Staat“ das juristische Rahmenwerk für Schnellverfahren und Standgerichte geschaffen, um Kriegsverbrecher in großer Zahl zu bestrafen.[6] Es ergingen Todesurteile gegen Ustascha-Oberste (Josip Metzger, Adolf Sabljak, Vjekoslav Servatzi), gegen KZ-Kommandanten (Miroslav Filipović), NDH-Minister (Radoslav Glavaš) sowie kollaborationistische Geistliche des NDH-Staats (Philipp Popp, Germogen Maksimov, Ismet Muftić).[80]
Am 17. Juli 1946 wurde der berühmteste Tschetnik-Führer, Draža Mihailović, als „Kollaborateur und Kriegsverbrecher“ hingerichtet. Der Prozess gegen den serbischen Kollaborationsführer Milan Nedić konnte hingegen nicht abgeschlossen werden, weil er bereits am 4. Februar unter ungeklärten Umständen in der Haft verstorben war. Der katholische Erzbischof von Zagreb Alojzije Stepinac wurde im Oktober 1946 zu 16 Jahren Haft und Zwangsarbeitverurteilt, was trotz einer späteren Umwandlung in Hausarrest in der katholischen Kirche Empörung auslöste.[6]
1947 fand als Teil der Nürnberger Prozesse der Prozess Generäle in Südosteuropa statt, bei dem der ehemalige Wehrmachtsbefehlshaber Südost Wilhelm List zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, aus der er 1952 entlassen wurde.[81] Im April 1948 begannen in Ljubljana die Dachauer Prozesse,[6] während derer jugoslawische Überlebende der deutschen Konzentrationslager Dachau und Buchenwald als Verräter angeklagt wurden. Elf Angeklagte wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet;[82] eine Rehabilitierung erfolgte erst dreißig Jahre später.[6]
Die jugoslawische Regierung verlangte die Auslieferung von etwa 750 italienischen Kriegsverbrechern. Es kam jedoch zu keiner einzigen Auslieferung, da Italien auf seinem Recht beharrte, Kriegsverbrecherprozesse selbst durchzuführen.[83]
Grenzstreit mit Italien

In den letzten Kriegstagen waren jugoslawische Truppen in Istrien und Julisch Venetien eingerückt, um der Tito-Regierung eine gute Ausgangslage für die Friedensverhandlungen zu schaffen. Dort trafen sie auf Commonwealth-Truppen und zogen sich am 10. Juni 1945, nach Verhandlungen mit William Duthie Morgan, auf die „Morgan-Linie“ zurück. Weite Teile Julisch Venetiens fielen unter jugoslawische Militärbesatzung, sodass dort die Geheimpolizei OZNA ihre Repressionsarbeit aufnehmen konnte, wodurch die Vertreibung der italienischen Bevölkerung begann.[13]
Bei der Pariser Friedenskonferenz 1946 bewarb sich die Tito-Regierung um Gebietsgewinne an den Nord- und Nordwestgrenzen. Gorizia, Tarvis, Monfalcone und insbesondere die Hafenstadt Triest blieben zwar letztlich bei Italien, aber der Friedensvertrag vom 10. Februar 1947 schlug Jugoslawien trotzdem große Teile Julisch Venetiens und Istriens inklusive der Stadt Rijeka und den Inseln Cres und Lošinj zu. Im umstrittenen Triest wurde das Freie Territorium von Triest gegründet, dessen Zone A von den Westalliierten und Zone B von Jugoslawien besetzt war. Zwischen 1948 und 1954 war das Freie Territorium Gegenstand intensiver Rivalitäten zwischen Italien und Jugoslawien, die 1953 in Kriegsdrohungen gipfelten. Mit der Vermittlung Großbritanniens und der USA wurde das Freie Territorium am 5. Oktober 1954 mit kleineren Anpassungen entlang der Zonengrenzen geteilt; Zone B inklusive der Stadt Koper verblieb dauerhaft bei Jugoslawien.[13] Der Grenzstreit zwischen Italien und Jugoslawien wurde final mit dem Vertrag von Osimo von 1975 beigelegt, in dem die Grenzziehung von 1954 unverändert bestätigt wurde.[84]
Kriegsverbrechen
Der Holocaust in Jugoslawien

Im Jugoslawien der Zwischenkriegszeit hatte eine gut integrierte jüdische Gemeinde von etwa 72.000 Personen gegeben, die mehrheitlich Sephardim und Aschkenasim waren. Nach der Besetzung Jugoslawiens führten die Deutschen in ihrer Besatzungszone im April 1941 den Registrierungszwang für Juden ein und deportierten zehntausende Juden aus der deutschen, ungarischen und bulgarischen Besatzungszonen in Serbien und Mazedonien in die deutschen Konzentrationslager. Die kroatischen Ustascha schlossen sich dem Holocaust an, führten im NDH-Staat antisemitische Gesetzgebung nach deutschem Vorbild ein und begann auf Befehl des Ustascha-Führers Pavelić vom 26. Juni 1941 mit einer systematischen Deportation der jüdischen Gemeinden Kroatiens und Bosniens in die kroatischen Konzentrationslager, wobei das Vernichtungslager Jasenovac die wichtigste Mordstätte war.[14]
Insgesamt wurden in Jugoslawien mindestens ~55.000–60.000 Juden ermordet, davon in deutschen Konzentrationslagern mindestens ~28.000 und in kroatischen Konzentrationslagern mindestens ~25.000.[14] Andere Schätzungen sind höher und gehen von insgesamt ~67.000 jüdischen Todesopfern jugoslawischer Nationalität während des Krieges aus, wobei mindestens 1318 jüdische Gefallene der Volksbefreiungsarmee jedoch mitgerechnet sind.[85] Mindestens 3000 mitteleuropäische Juden ohne jugoslawische Nationalität wurden in Jugoslawien ermordet, nachdem sie zuvor aus anderen Gebieten vor den Nationalsozialisten geflohen waren. Von dieser Gruppe wurden mindestens 1000 im Oktober 1941 im KZ Šabac von der deutschen Besatzungsmacht ermordet.[85]
Insgesamt 15.000 Juden jugoslawischer Nationalität überlebten den Krieg. Von diesen wanderten ~1500 während des Krieges oder in der unmittelbaren Nachkriegszeit aus, insbesondere in die USA oder nach Britisch-Palästina. Im Jahr 1946 zählten jüdische Organisation in Jugoslawien insgesamt 12.414 Juden, zu denen noch einige hundert Nichtregistrierte dazugerechnet werden müssen. Von diesen ~13.000 Juden wanderten zwischen 1948 und 1953 insgesamt 7739 in den neu gegründeten Staat Israel aus. Mitte der 1980er-Jahre lebten noch ~6000 Juden in Jugoslawien.[85]
Der Porajmos in Jugoslawien

Zu Kriegsbeginn lebten ~79.500 Roma in Jugoslawien, von denen bis zu ~25.000 ab April 1941 auf dem Gebiet des NDH-Staats der Ustascha lebten. In allen Besatzungsgebieten inklusive des NDH-Staats wurde nach ‚sesshaften‘ und ‚nomadischen‘ Roma unterschieden.[10] Die Verfolgung durch die Ustascha war während des Krieges besonders brutal.[14] Ab Mai 1942 sammelten die Ustascha-Milizen praktisch alle Roma im NDH-Staat und deportierten sie ins Vernichtungslager Jasenovac. Lediglich die kleinen Gruppen römisch-katholischer sowie sunnitischer Roma wurden von dieser Massendeportation ausgenommen. Im Lager wurden die Roma noch einmal deutlich schlechter behandelt und ernährt als die anderen Insassen. Die internierten Roma wurden innerhalb weniger Wochen durch Zwangsarbeit, Hunger oder Massaker des Wachpersonals ermordet.[10] Die Zahl der ermordeten Roma in Jugoslawien ist umstritten und wurde von der kommunistischen Nachkriegskommission zunächst auf 40.000 geschätzt.[10] Der kroatische Demograf Vladimir Žerjavić errechnete 1989 insgesamt 18.000 ermordete Roma in Jugoslawien, davon allein 10.000 im Lagerkomplex Jasenovac.[12] Die Gedenkstätte des KZ Jasenovac identifizierte im Jahr 2007 etwa 15.000 ermordete Roma allein im Vernichtungslager.[6]
In Serbien und Montenegro waren die Überlebenschancen der Roma deutlich höher. Die sesshafte Roma waren vergleichsweise den wenigsten Repressalien ausgesetzt, was aber immer noch eine separate Registrierung, die Einschränkung der Bewegungs- und Wohnortsfreiheit sowie eine abendliche Ausgangssperre umfasste. Einige tausend Roma wurden von den Deutschen in Lagern interniert, aber die meisten nach einigen Monaten wieder freigelassen. Einige hundert Roma wurden von deutschen Soldaten in verschiedenen Kriegsverbrechen erschossen.[10]
Die Volkszählung von 1948 zählte insgesamt 72.736 Roma in Jugoslawien. Davon lebten 51.151 in der Teilrepublik Serbien und weitere 19.500 in der Teilrepublik Montenegro. Auf den ganzen Rest des Landes entfielen lediglich 1085 Roma.[10] Die Roma auf dem Gebiet der heutigen Staaten Kroatien sowie Bosnien-Herzegowina waren während des Krieges fast völlig ausgelöscht wurden.[14]
Deutsche Kriegsverbrechen
Die deutschen Kriegsverbrechen in Jugoslawien forderten zehntausende Todesopfer. Das Kalkül der deutschen Besatzungsbehörden wechselte mehrfach zwischen einem Ansatz der totalen Unterdrückung mit brutalsten Sühnemaßnahmen, Plünderungen, Brandstiftungen und Massakern einerseits sowie einer Annäherungs- und Entspannungspolitik andererseits, die eine Kollaboration ermutigen und die Desertionszahlen der Widerstandsgruppen erhöhen sollte.[3] Das bekannteste deutsche Kriegsverbrechen in Jugoslawien waren die Massaker von Kraljevo und Kragujevac, bei denen innerhalb weniger Tage im Oktober 1941 über 4000 Zivilisten von deutschen Soldaten systematisch hingerichtet wurden.[86]
Mindestens 28.000 jugoslawische Juden wurden in deutschen Konzentrationslagern ermordet.[14] Außerdem tötete die deutsche Besatzungsmacht in Jugoslawien mehrere hundert Roma.[10] Im NDH-Staat töteten die Deutschen ~20.000 Serben im KZ Sajmište. Weitere ~45.000 Serben wurden in deutschen Kampfhandlungen im NDH-Staat getötet, wobei nach im Kampf getöteten Partisanen und Massakern an der Zivilbevölkerung nicht mehr zu unterscheiden ist.[87] In Altserbien töteten deutsche Soldaten allein zwischen Oktober und Dezember 1941 ~20.000–35.000 Zivilisten.[86] In Slowenien exekutierten die deutschen Behörden ~1600 Slowenen und deportierten ~80.000 weitere.[73]
Italienische Kriegsverbrechen
Kriegsverbrechen der Tschetniks

Der Bürgerkrieg zwischen Tschetniks und Partisanen, der ab November 1941 in Jugoslawien herrschte, wurde von beiden Seiten mit äußerster Brutalität geführt. Die Tschetniks führten Todeslisten bekannter oder vermuteter Partisanen und bildeten sogenannte „Schwarze Troikas“, die mit verschiedensten Tötungsmethoden, die mitunter an Ritualmorde erinnerten, politische Feinde sowie deren Freunde und Familie hinrichteten. Der serbische Nationalismus der Tschetniks entlud sich während des Krieges in Massakern gegen kroatische und bosniakische Zivilisten; allein während der Schlacht an der Sutjeska (Anfang 1943) ermordeten die Đurišić-Tschetniks mindestens 10.000 muslimische Zivilisten.[88] In den Jahren 1942/43 war es außerdem üblich, dass Tschetnik-Abteilungen nach der Eroberung von Ortschaften einzelne Morde oder größere Massaker an örtlichen Kroaten und Bosniaken verübten.[49]
Des kroatische Demograf Vladimir Žerjavić schätzte 1994 die Zahl der Mordopfer der Tschetniks auf ~47.000 (~29.000 Bosniaken, ~18.000 Kroaten). Der kroatische Historiker Zdravko Dizdar benannte im Jahr 1995 zunächst einen Wert von ~65.000 Mordopfern (~32.000 Kroaten (~20.000 im heutigen Kroatien, ~12.000 in Bosnien-Herzegowina), ~33.000 Bosniaken). Im Jahr 2012 vermutete Dizdar stattdessen, die Tschetniks hätten „mehr als 50.000“ Menschen ermordet.[89]
Ungarische Kriegsverbrechen

In den ersten Wochen nach ihrem Einmarsch ermordeten ungarische Truppen in Nordserbien mindestens 3000 zumeist serbische Zivilisten. Die ungarischen Behörden planten die ethnische Säuberung der Batschka und Baranja durch die Deportation von 150.000 Serben in den deutsch besetzten Teil Serbiens. Etwa 10.000 Menschen wurden in den ersten zwei Wochen der ungarischen Herrschaft nach Serbien, Montenegro oder in den NDH-Staat vertrieben. Obwohl die deutschen Besatzungsbehörden in Serbien sich gegen die Deportation der Serben aus der ungarischen Zone wehrten, organisierten die Ungarn trotzdem die illegale Grenzübertretung von ~35.000 Serben in die deutsche Besatzungszone. Weitere ~12.000 Serben wurden in ungarischen Konzentrationslagern interniert. Die ungarische Regierung beschlagnahmte 111.000 Hektar Ackerland von vertriebenen Serben und weitere 50.000 Hektar von enteigneten Juden. Das größte einzelne ungarische Kriegsverbrechen in Jugoslawien war das Massaker von Novi Sad im Januar 1942, bei dem über 3000 Menschen von der ungarischen Besatzungsmacht ermordet wurden.[77]
Kriegsverbrechen der Ustascha

Die faschistischen Ustascha im NDH-Staat begannen unmittelbar nach der Ausrufung ihres Staates am 10. April 1941 mit der massenhaften Verfolgung ihrer politischen Gegner sowie ethnischer Minderheiten in ihrem Staat, wobei die drei Hauptzielgruppen die Juden, Roma und Serben. Das Ziel der Ustascha-Bewegung war die völlige ethnische Säuberung des gesamten Territoriums des NDH-Gebiets, die einerseits durch Massenmorde sowie andererseits durch Deportationen und Vertreibungen verfolgt wurde. Zwischen 1941 und 1942 fielen den Massakern der Ustascha-Milizen mindestens 100.000 Menschen zum Opfer. Die meisten Opfer dieser Massaker waren die Serben des NDH-Staats, da die Ustascha Fluchtbewegungen der serbischen Bevölkerung provozieren wollten.[9] Bis zum 22. September 1941 vertrieben die Ustascha 9900 Serben in ‚offiziellen‘ Deportationen und trieben weitere ~90.000 illegal über die Grenze.[73]

Der NDH-Staat betrieb darüber hinaus eigene Konzentrationslager sowie das einzige nicht von Deutschen betriebene Vernichtungslager, das KZ Jasenovac. Die Insassen der kroatischen Konzentrationslager starben durch Hunger, Kälte, Epidemien oder Massaker des Ustascha-Wachpersonals. Die NDH-Regierung deportierte kroatische Juden aber auch in deutsche Vernichtungslager, um das eigene Ziel eines ethnisch homogenen Kroatiens schneller zu erreichen. Das Deutsche Reich hatte keinen direkten Einfluss auf das kroatische Lagersystem, sicherte sich aber durch Abkommen mit den Ustascha die Deportation von 5000 Juden ins KZ Auschwitz sowie die Verbringung zehntausender Serben als Zwangsarbeiter nach Deutschland.[9]
Die Ustascha-Milizen erregten durch ihre Gewaltexzesse das Missfallen sowohl der Deutschen als auch besonders der Italiener, die ihre jeweilige Besatzungspolitik durch die von den Ustascha angestachelten Aufstandsbewegungen bedroht sahen.[9] Regelmäßig kam es während des Krieges zu Zwischenfällen, in denen die Truppen des NDH-Staats entweder von deutschen oder von italienischen Truppen an Massakern gehindert wurden.[3] Sowohl die deutschen als auch die italienischen Entscheidungsträger in Jugoslawien zogen zu verschiedenen Zeiten die politische Entmachtung der Ustascha-Bewegung in Betracht, setzten diese Option jedoch nie in die Tat um.[9] Einen wichtigen Unterstützer hatten die Ustascha in Adolf Hitler, der es deutschen Soldaten im Juni 1942 explizit verbot, bei Massakern der Ustascha zugunsten der Zivilbevölkerung einzuschreiten.[3]
Da der serbisch-kroatische Konflikt auch eine religiöse Komponente hatte, organisierten die Ustascha Zwangskonversionen von Serben im Unabhängigen Staat Kroatien, um Mitglieder der serbisch-orthodoxen Kirche massenhaft zum Katholizismus zu bekehren. In solchen Veranstaltungen wurden ~100.000–200.000 Serben unter Gewaltandrohung zwangskonvertiert.[90][7]
Kriegsverbrechen der Volksbefreiungsarmee
Im Herbst 1943, nachdem das Kriegsgebiet in Slowenien auf das seit 1920 italienische Küstenland ausgeweitet wurde, begangen slowenische Partisanen erstmals sogenannte Foibe-Massaker, in denen die Opfer in Karsthöhlen geworfen und dort zurückgelassen wurden. Diesen Massakern fielen im Jahr 1943 einige hundert ethnische Italiener zum Opfer.[74] Solche Tötungen wiederholten sich erneut zwischen April und Juni 1945, als die siegreiche Volksbefreiungsarmee die italienische Bevölkerung aus den neu eroberten Gebieten in Westslowenien und Istrien vertrieb.[84]
Die größten Verbrechen begingen die Soldaten der Volksbefreiungsarmee im Mai 1945, kurz vor sowie kurz nach Kriegsende. Im Massaker von Bleiburg ermordeten die Angehörigen der Volksbefreiungsarmee mindestens ~8000 slowenische Heimwehrsoldaten und mindestens ~1500–2000 serbische und montenegrinische Tschetniks. Die Massengräber in Slowenien, von denen die Massengräber im Gottscheer Hornwald am größten sind, belegen tausende Mordopfer der Volksbefreiungsarmee aus der Kriegsendphase sowie der unmittelbaren Nachkriegszeit.[87]
Opferzahlen
Jugoslawische Verluste

Die Zahl jugoslawischer Kriegsopfer im Zeitraum 1941–1945 wurde in der unmittelbaren Nachkriegszeit zum Politikum, da eine möglichst hohe Opferzahl („Mythos der großen Zahl“) der Tito-Regierung zur außenpolitischen Durchsetzung eigener Ziele während der Pariser Friedenskonferenz 1946 sowie zur innenpolitischen Legitimation nützlich sein konnte. Bereits am 30. November 1944 hatte der AVNOJ eine Staatskommission zur Feststellung der Verbrechen der Okkupanten und ihrer Helfer gegründet. Tito nannte im Mai 1945 eine Zahl von 1,7 Millionen Kriegstoten, unter denen sich 305.000 Gefallene der Volksbefreiungsarmee befänden. Diese Zahl hätte etwa 11 % der Vorkriegsbevölkerung Jugoslawiens entsprochen.[6] Eine Zahl von 1.650.000 Todesopfern lag auch den Berechnungen der Staatskommission beim Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg sowie der alliierten Wiedergutmachungskommission zugrunde.[91] Später berief sich die Regierung auf Berechnungen des Mathematikprofessors Vladeta Vučković, der ebenfalls einen Bevölkerungsverlust von 1,7 Millionen Menschen postuliert hatte, dabei aber Gesamtausfälle (inklusive Emigration, Vertreibung, Geburtenausfälle) und nicht Kriegstote berechnet hatte. Schätzungen unabhängiger westlicher Demografen und Militärhistoriker pendelten sich bereits in den 1960er-Jahren beim Wert von einer Million Kriegstoten in Jugoslawien ein.[6]

Die jugoslawische Regierung gab nach Geheimverhandlungen mit Westdeutschland im Jahr 1964 erstmals eine namentliche Erfassung der Kriegstoten in Auftrag, die schließlich 597.323 Menschen namentlich identifizierte. Spätere Arbeiten serbischer Historiker in den 1990ern erhöhten diese Zahl auf ~640.000. In den Verhandlungen mit der Bundesrepublik gab sich die jugoslawische Regierung insgeheim mit einer Todeszahl von 950.000 zufrieden, blieb aber in der offiziellen Rhetorik bei Titos Zahl von 1,7 Millionen Toten. Diese Todeszahl blieb bis 1991 in der jugoslawischen Öffentlichkeit unantastbar. In den 1980er-Jahren kamen zwei separate demografische Studien des serbischen Ingenieurs und Statistikers Bogoljub Kočović (1985) sowie des kroatischen Demografen Vladimir Žerjavić (1989) unabhängig voneinander auf eine Zahl von etwa einer Million Kriegstoten.[6] Srđan Bogosavljević (1996) nannte eine Spanne von 890.000–1.200.000 Kriegstoten.[7] Die Gesamttodeszahl auf dem gesamten jugoslawischen Staatsgebiet beziffert Žerjavić mit 1.027.000, die sich auf 530.000 Serben, 192.000 Kroaten, 103.000 Bosniaken, 80.000 Jugoslawiendeutsche, 57.000 Juden, 25.000 Slowenen und 18.000 Roma verteilt.[12] Nach Volksgruppen hatten die Serben die meisten Todesopfer, gefolgt von Kroaten und Bosniaken. Proportional war die Sterberate der Bosniaken mit über 8 % am höchsten, gefolgt von Serbien mit über 7 % und danach Kroaten und Montenegrinern mit jeweils über 5 %. Bezogen auf die jeweilige Gesamtbevölkerung betrugen die Menschenverluste auf den Gebieten der Teilrepubliken Jugoslawiens (nach heutigen Grenzen) 10 % in Bosnien-Herzegowina, jeweils mehr als 7 % in Kroatien und Montenegro und weniger als 5 % in Serbien.[6] Auf dem Gebiet des NDH-Staats, im heutigen Kroatien und besonders im heutigen Bosnien-Herzegowina, kamen nach Schätzungen von Tomislav Dulić 76,5 % der Juden, ein ähnlich hoher Anteil der Roma, 16–20 % der Serben, 10 % der Bosniaken und knapp 6 % der Kroaten ums Leben.[7]
Bei einer Vorkriegsbevölkerung von ~16.000.000 Menschen stellt der Tod von ~1.000.000 Kriegsopfern die dritthöchsten proportionalen Verluste in Europa dar, die nur noch von Polen und der Sowjetunion übertroffen wurden.[7]

In den 1990er-Jahren gab es zwischen Serbien und Kroatien tiefe Meinungsverschiedenheiten über die Opferzahlen der Gewaltverbrechen der kroatischen Ustascha, insbesondere im Falle des Lagerkomplexes Jasenovac. In Kroatien wurden diese Verbrechen stark heruntergespielt, in Serbien wurden sie unrealistisch überhöht. Als das Statistische Amt Belgrad im Jahr 1992 Opferzahlen für Jasenovac produzierte, die dem Narrativ der serbischen Nationalisten widersprachen, wurde die Studie von der serbischen Regierung vertuscht und erst 1998 vom Bosniakischen Instituts in Zürich veröffentlicht: 33.944 Serben, 9044 Juden und 6546 Kroaten seien demzufolge in Jasenovac ermordet worden. Diese Zahl wurde in nachfolgenden Studien nach oben korrigiert: Žerjavić geht in seiner Studie von ~85.000 Morden im Lagerkomplex aus (~50.000 Serben, 13.000 Juden, 12.000 Kroaten, 10.000 Roma). Eine im Jahr 2007 von der Gedenkstätte Jasenovac veröffentlichte Liste enthält mehr als 72.000 namentlich erfasste Opfer, darunter über 40.000 Serben, fast 15.000 Roma und fast 12.000 Juden.[6]
Verluste der Achsenmächte
Insgesamt erlitt Deutschland zwischen Mai 1941 und August 1944 insgesamt ~10.300 Gefallene und ~3800 Vermisste. Hiervon entfallen ~750 Gefallene und ~120 Vermisste auf den Zeitraum Mai 1941 bis Dezember 1942, ~3300 Gefallene und ~1250 Vermisste auf den Zeitraum Januar 1943 bis November 1943 und ~6300 Gefallene und 2430 Vermisste auf den Zeitraum Dezember 1943 bis August 1944. Zwischen Januar 1943 und August 1944 entfielen 95 % der Verluste hierbei auf das Gebiet außerhalb Altserbiens, davon hauptsächlich auf das Territorium des NDH-Staats.[92]
Im Zeitraum zwischen Mai 1941 und September 1943 erlitt die königlich-italienische Armee insgesamt 10.631 Gefallene und ~5470 Vermisste. Davon entfielen 7782 Gefallene und 4470 Vermisste auf die 2. Armee und weitere 2849 Gefallene und ~1000 Vermisste auf den Zuständigkeitsbereichs des italienischen Truppenkommandos Montenegro.[92]
Kriegsschäden

Die kommunistische Regierung Jugoslawiens bezifferte die Kriegsschäden auf über 9 Milliarden US-Dollar nach dem Kurs von 1938 (Kurs von 2025: 205 Milliarden US-Dollar). Dies entspräche etwa 140 % der Kriegsschäden, welche Großbritanniens während des Kriegs erlitt; die Zahl kann jedoch nicht zuverlässig geprüft werden.[13]
Erinnerungskultur
Jugoslawien bis 1991

In der Historiographie des kommunistischen Jugoslawien war es üblich, den Krieg in die „sieben feindlichen Offensiven“ zu unterteilen, denen sich die Partisanenarmee jeweils tapfer und unbeugsam entgegenstellten.[93] Der Partisanenkrieg von 1941 bis 1945 der war zentrale Gründungsmythos des Staates, dem in Straßenbenennungen, öffentlichen Feiern, Denkmälern, Comics, Kinofilmen, Trauerveranstaltungen und Publikationen populärer sowie wissenschaftlicher Art gedacht wurde. Partisanenlieder waren bei Kindern und Veteranenverbänden und in Kneipen beliebtes Liedgut. Mehr als 30.000 Monografien, Sammelbände, Aufsätze und andere Schriftzeugnisse über den Volksbefreiungskampf erschienen allein im Zeitraum 1945–1965.[94] Sportvereine wie Partizan Belgrad tragen bis heute Referenzen auf den Krieg in ihren Vereinsnamen.[95] Für die kommunistischen Machthaber Jugoslawiens, welche die Existenz ihres Staates als solchem gegenüber nationalistischen Sympathien und Ressentiments in der Bevölkerung rechtfertigen mussten, war der multiethnische und pan-jugoslawische Charakter der Volksbefreiungsarmee stets das nationale Vorbild.[94] Das Narrativ des Volksbefreiungskriegs zeichnete eine einfache Freund-Feind-Dichotomie, in der die kommunistischen Partisanen sich als heroische Verteidiger gegen die ausländischen Aggressoren und Besatzungsmächte sowie ihre inländischen Helfershelfer gestemmt hätten. Die ethnischen Grenzen innerhalb der Partisanenbewegung sowie die ethnischen Konflikte der jugoslawischen Gesamtbevölkerung während des Krieges sollten verwischt werden, indem eine explizite Aufschlüsselung der Kriegsopfer nach Nationalitäten weitgehend vermieden wurde.[13] Noch 1977 hieß es im offiziellen Reiseführer zum Jasenovac-Mahnmal, die Ustascha hätten Serben und Kroaten „gleichermaßen“ vernichtet.[96] Auch Holocaust und Porajmos als Völkermorde an bestimmten Minderheiten hatten in der Erinnerungskultur des kommunistischen Jugoslawiens wenig Platz.[13]
Postjugoslawische Staaten
Während im kommunistischen Jugoslawien lediglich die Tito-Bewegung als Bezugsfigur der Jugoslawienfront herhalten durfte, wurden in den post-jugoslawischen Staaten auch die jeweiligen Nationalbewegungen zunehmend rehabilitiert.[94] Das dichotome Schema der kommunistischen Zeit wurde nun besonders in Kroatien ins Gegenteil verkehrt: den Kommunisten wurde jetzt die Rolle des Bösewichts zugewiesen, während die kroatischen Nationalisten als Helden rezipiert werden sollten.[13] In Serbien nutzte Slobodan Milošević ein positives Bild der Tschetniks, während Franjo Tuđman in Kroatien die Rehabilitierung der Ustascha vorantrieb.[6]
Kroatische Erinnerungskultur
Im Kroatien der 1990er-Jahre gab es deutliche apologetische Tendenzen über die Gewaltverbrechen der Ustascha,[94] die sogar vom ersten Staatspräsidenten Franjo Tuđman vorangetrieben wurden, der selbst im Krieg als Tito-Partisan gegen die Ustascha gekämpft hatte. Das kroatische Parlament setzte eine Untersuchungskommission ein, die in ihrem Abschlussbericht vom September 1999 völlig unrealistisch niedrige Todeszahlen unter den Juden und Serben des NDH-Staats schlussfolgerte. Die kroatischen Todesopfer der Nachkriegsverbrechen wurden hingegen überhöht.[6] Kroatische Rechtsextreme verfolgen die Rehabilitierung der Ustascha bis heute; die Kroatischsprachige Wikipedia stand während der 2010er-Jahre zeitweise unter dem Einfluss solcher apologetischen Tendenzen.[97] In den kroatischen Schulbüchern der 1990er-Jahre wurde der NDH-Staat explizit in die Tradition kroatischer Staatlichkeit eingewoben.[98] Erst in den 2000er-Jahren distanzierte sich die kroatische Erinnerungspolitik wieder deutlich von den Ustascha, da die Beitrittsverhandlungen Kroatiens mit der Europäischen Union eine Aufwertung des internationalen Ansehens der kroatischen Bildungspolitik erforderten.[99]
Serbische Erinnerungskultur

Die Tschetnik-Bewegung des Zweiten Weltkriegs mit ihren serbischen Nationalisten, die zu Zeiten des Kommunismus noch als Verräter galten, wurden ab den 1980er-Jahren in Serbien zunehmend rehabilitiert.[100] Zum Anlass der Verfassungsänderung vom 28. Juni 1989 nutzte Slobodan Milošević übergroße Porträts serbischer Nationalhelden, zu denen auch Tschetnik-Führer Draža Mihailović gehörte.[6] In den Jugoslawienkriegen waren die Tschetniks ein Vorbild für Rekrutierungsbemühungen, besonders unter bosnischen Serben.[100] Unter den serbischen nationalistischen Parteien der 1990er-Jahre war die volle Rehabilitierung der Tschetniks eine wichtige politische Forderung;[6] im Jahr 2004 stellte das serbische Parlament formell die Veteranen der Tschetnik-Bewegung auf eine Stufe mit den Veteranen der Volksbefreiungsarmee und gewährte ihnen damit Rechte auf Pensionszahlungen.[101] Seit der Jahrtausendwende ist die tschetnikfreundliche Auslegung der Geschichte auch in serbischen Schulbüchern sichtbar, die den Freiheitskampf der Tschetniks betonen und ihre Kollaboration mit den Achsenmächten sowie ihre Kriegsverbrechen als Themengebiete vermeiden.[100]
Slowenische Erinnerungskultur
Während des Kommunismus waren die Gewaltakte der Volksbefreiungsarmee gegen die Slowenische Heimwehr in der unmittelbaren Nachkriegszeit ein absolutes Tabuthema, welches nur von Dissidenten wie Edvard Kocbek behandelt werden konnte.[102] Die erste postjugoslawische Generation slowenischer Politiker (Milan Kučan, Janez Drnovšek) folgte auch noch zunächst der Linie, welche die Rolle der slowenischen Partisanenbewegung im Freiheitskampf betonte.[103] Seit Mitte der 1990er-Jahre und besonders während der konservativen Regierung von 2004 bis 2008 (Janez Janša) bekam die slowenische Erinnerungskultur jedoch eine stärker antikommunistische Stoßrichtung. Das Museum für neuere Geschichte Sloweniens in Ljubljana wurde im Jahr 1997 um eine Ausstellung über die Geschichte des Totalitarismus in Slowenien 1945–1990 erweitert, in der es nicht zuletzt um die Massaker der Partisanen in der unmittelbaren Nachkriegszeit ging.[103] Aufgrund der geringen Vorkriegsbevölkerung von Juden, Roma und Serben spielen die Völkermorde des Zweiten Weltkriegs hingegen eine untergeordnete Rolle im slowenischen Geschichtsbild.[103]
Rest der Welt
Britische Erinnerungskultur
Die Nichtintervention britischer Truppen gegen die Nachkriegsmassaker vom Mai 1945 lösten in Großbritannien in den 1980er-Jahren große Debatten aus. Der Historiker Nikolai Tolstoy gab in seinem Buch The Minister and the Massacres (1986) dem ehemaligen Premierminister Harold Macmillan und anderen Politikern eine Hauptmitschuld an sowjetischen und jugoslawischen Massakern des Jahres 1945. Tolstoy wurde anschließend wegen Verleumdung verurteilt. Obwohl Tolstoys Arbeit einigen Anklang bei Autoren wie Rudolph Rummel fand, veröffentlichten Historiker wie Tomislav Dulić detaillierte Dekonstruktionen, um die Unhaltbarkeit von Tolstoys politischen Argumenten sowie seinen Opferzahlen aufzuzeigen.[6]
Deutscher Erinnerungskultur
Nach der Vertreibung der Jugoslawiendeutschen siedelten viele in die Bundesrepublik über. Der ehemalige Volksgruppenführer des Westbanat Josef Janko und sein Stellvertreter Josef Beer veröffentlichten in der Nachkriegszeit apologetische Literatur über das Leben und die politische Rolle der Jugoslawiendeutschen.[104]
Italienische Erinnerungskultur
In Italien des Kalten Krieges spielte der Mythos des anständigen Volkes eine große Rolle in der Kriegserinnerung. Da die Italiener sich selbst als Kriegsopfer der Kriegsphase 1943–1945 (Italienfeldzug) verstanden, blieb für die eigenen Kriegsverbrechen der Phase 1940–1943, besonders in Jugoslawien und Griechenland, kaum Platz. Rettungen von Juden und anderen Minderheiten vor dem Zugriff der Deutschen und Kroaten, die es im Zuständigkeitsbereich der 2. Armee zwischen 1940 und 1943 immer wieder gab, wurden zusätzlich angeführt, um die Gutmütigkeit der italienischen Besatzungsmacht zu beweisen. Wie in Deutschland gab es auch in Italien ein Genre der Generalsmemoiren, in welchem Befehlshaber wie Mario Roatta, Giacomo Zanussi und Giuseppe Angelini ihre bereinigte Darstellung über den Krieg in Jugoslawien darbieten konnten.[105]
Populärkultur

Die jugoslawische Filmindustrie der Nachkriegszeit bediente sich mit Vorliebe beim Zweiten Weltkrieg als Hintergrundgeschichte für heroische und dramatische Kriegsfilme, die gleichzeitig das gewünschte nationale Narrativ unterstützen konnten. Der Partisanenfilm war in Jugoslawien ein eigenes Genre.[106]
Weblinks
- Bundesarchiv (Abteilung Militärarchiv): Die Zerschlagung Jugoslawiens im Zweiten Weltkrieg: Der Balkanfeldzug 1941 in den Akten des Heeres und der Waffen-SS..
- Michael Epkenhans, Michael Martnes, Wolfgang Höpken et al.: Krieg auf dem Balkan – Von Kroatien über Kosovo bis Kreta. (PDF) In: volksbund.de. Zeitschrift des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, 2021.
- Barbara N. Wiesinger: Deutsche Besatzungspolitik in Jugoslawien (1941–1945). Arbeitskreis Zukunft braucht Erinnerung, 7. November 2005.
Literatur
- Marie-Janine Calic: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2014.
- Marie-Janine Calic: Tito: Der Ewige Partisan. C. H. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-75548-4.
- Klaus Schmider: Auf Umwegen zum Vernichtungskrieg? Der Partisanenkrieg in Jugoslawien, 1941–1944. In: Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Die Wehrmacht: Mythos und Realität. Oldenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-85202-8, S. 901–922.
- Klaus Schmider: Partisanenkrieg in Jugoslawien 1941–1944. Verlag E. S. Mittler & Sohn GmbH, Hamburg / Berlin / Bonn 2002, ISBN 3-8132-0794-3.
- Klaus Schmider: Der jugoslawische Kriegsschauplatz (Januar 1943 bis Mai 1945). In: Karl-Heinz Frieser et al. (Hrsg.): Die Ostfront 1943/44: Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 8). Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, S. 1009–1088.
- Klaus Schönherr: Der Rückzug aus Griechenland. In: Karl-Heinz Frieser et al. (Hrsg.): Die Ostfront 1943/44: Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 8). Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, S. 1089–1099.
- Jozo Tomasevich: War and Revolution in Yugoslavia, 1941–1945: Occupation and Collaboration. Stanford University Press, Stanford 2001, ISBN 0-8047-7924-4 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Klaus Schmider: Der jugoslawische Kriegsschauplatz (Januar 1943 bis Mai 1945). In: Karl-Heinz Frieser et al. (Hrsg.): Die Ostfront 1943/44: Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 8). Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, S. 1009–1088.
- ↑ Vlado Strugar: Der jugoslawische Volksbefreiungskrieg 1941 bis 1945. Ost-Berlin 1969.
- ↑ a b c d e f g Klaus Schmider: Auf Umwegen zum Vernichtungskrieg? Der Partisanenkrieg in Jugoslawien, 1941–1944. In: Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Die Wehrmacht: Mythos und Realität. Oldenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-85202-8, S. 901–922.
- ↑ a b c d e f g Klaus Schmider: Partisanenkrieg in Jugoslawien 1941–1944. Verlag E. S. Mittler & Sohn GmbH, Hamburg 2002, ISBN 3-8132-0794-3.
- ↑ a b c d e f g Klaus Schmider: Partisanenkrieg in Jugoslawien 1941–1944. Verlag E. S. Mittler & Sohn GmbH, Hamburg 2002, ISBN 3-8132-0794-3, Kapitel 1: „Einführung“, S. 11–17.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac Holm Sundhaussen: Jugoslawien und seine Nachfolgestaaten 1943–2011: Eine ungewöhnliche Geschichte des Gewöhnlichen. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2012, ISBN 978-3-205-78831-7, Kapitel: „Kriegsopfer und Nachkriegsopfer“, S. 59–75.
- ↑ a b c d e Dejan Djokic: A Concise History of Serbia. Cambridge University Press, Cambridge 2023, ISBN 978-1-139-23614-0, Box 6.1: „Yugoslavia’s war deaths, 1941–45“, S. 411 (englisch).
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