Kurt von Reiswitz

Rudolf Günther Kurd Freiherr von Reiswitz, auch Rudolf Günther Kurd (Kurt) Freiherr von Reiswitz und Kaderžin, teils Kurt Freiherr von Reiswitz, (* 6. Oktober 1847 in Berlin; † 30. November 1918 in Dresden) war ein deutscher Landrat und Regierungspräsident.

Wasserschloss Podelwitz,[1] Familiensitz der von Lorenz und dann der von Reiswitz und Kaderžin

Leben

Kurt (auch Kurd) von Reiswitz wurde als Sohn des preußischen Oberstleutnants Freiherr Alfred von Reiswitz und Kaderzin (1803–1872) und dessen Ehefrau Auguste Freiin von Lorenz (1812–1892), Tochter der Auguste Freiin von Koppy (1786–1853) und des Friedrich Freiherrn von Lorenz (1777–1848),[2] geboren.

Das Abitur machte er[3] am Vitzthum-Gymnasium Dresden. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften wurde er 1871 Gerichtsreferendar in Berlin, 1875 Gerichtsassessor in Rößel (Masuren) und im folgenden Jahr Kreisrichter in Schwiebus. Er wechselte in die Staatsverwaltung und wurde 1877 Regierungsassessor in Köslin in Westpommern. 1880 erhielt er als Nachfolger von Axel Eggert von Usedom das Amt des Landrats im Landkreis Rügen. Dieses Amt hatte er bis 1886 inne, als er in Kassel Regierungsrat wurde. Victor von Koerber folgte ihm als Landrat auf Rügen.

1890 wechselte Freiherr von Reiswitz von Kassel nach Danzig und übernahm die Stelle des Polizeidirektors (später Polizeipräsident). Nach zweijähriger Dienstzeit kam er zur Bezirksregierung Wiesbaden, wo er die Leitung der Präsidialabteilung übernahm, bei gleichzeitiger Ernennung, durch den König, zum Ober-Regierungs-Rat.[4] Von 1899 bis 1909 bekleidete er als Nachfolger von Edgar Himly das Amt des Regierungspräsidenten[5] im Regierungsbezirk Stade. Nachfolger im Amt wurde Kurd von Berg-Schönfeld.

Reiswitz war Mitglied[6] im genealogischen Verein Herold.

Familie

Rudolf hatte die Geschwister Wilheline Ida Auguste (1836–1840), Stenzel Gottlob Friedrich Alfred (1839–1929, preußischer Major und nach seiner Mutter Erbe des Wasserschlosses Podelwitz), Auguste Hedwig (1840–1846), Wenzel Rudolf Konrad Georg (* 1842), Hans Gottlieb Richard Barnim (* 1845) und Wilhelmine Maria Eva (1850–1932, ∞ Karl Moritz Friedrich Heinrich von Bethuysy-Huc)

Am 23. September 1876 heiratete er in Dresden Klara Mathilde Freiin von Lorenz (1845–1921). aus der Ehe sind die Kinder Hans Kurd (1878–1949), Klara Auguste Karoline (* 1880), Kurd Berthold Friedrich Joachim (1881–1940) und Klara Elisabeth Margarethe (1883–1960) hervorgegangen.

Auszeichnungen

Literatur

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1920. Siebzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1919, S. 651 f.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A (Uradel). 1942. 92. Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1941, S. 389 f.
  • Otto Renkhoff: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. 2. Auflage, In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau, 39; Hrsg. Historische Kommission für Nassau, Selbstverlag, Wiesbaden 1992, ISBN 3-922244-90-4, S. 639, Nr. 3500.
  • Rudolf Günther Kurt Freiherr von Reiswitz und Kaderžin, Biographie bei LAGIS Digitalisat

Einzelnachweise

  1. Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 20. Heft: Amtshauptmannschaft Grimma (2. Hälfte). C. C. Meinhold, Dresden 1898, S. 210. (Digitalisat)
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1873. Dreiundzwanzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1872, S. 414 f. (Digitalisat)
  3. Karl Scheibe: VI. Programm des Vitzthumschen Gymnasiums als Einladung. [1867]. B. G. Teubner, Dresden 1867, S. 73. (Digitalisat)
  4. R. v. Mosch: Deutsches Adelsblatt. Wochen-Schrift für die Aufgaben des christlichen Adels. №. 33, X. Jahrgang, Verlag G & G, Berlin, 14. August 1892, S. 670. (Digitalisat)
  5. Albert Johannesson (Hrsg.): Deutsches Millionär-Adressbuch. 1894. Auflage. v. Reiswitz-Holtzbrinck, Freih. Alfred. Podelwitz b. Kolditz, Sa. Alb. Johannesson (Inh. Paul Grund). Selbstverlag des Ersten Berliner Reclame-Bureau, Centralstelle für die Verbreitung von Drucksachen, Berlin 1894, S. 156 (Digitalisat).
  6. Verzeichniss der Mitglieder des Vereins Herold in Berlin 1885. Julius Sittenfeld, Berlin 1885, S. 29. (Digitalisat)
  7. Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für das Jahr 1883/84. R. (L.) v. Decker Marquardt & Schenck, Berlin 15. Dezember 1883, S. 283, S. 762. (Digitalisat)
  8. Vgl. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905. Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S. 72, S. 216.
  9. Am gleichen Tag fanden Aufnahme als Ehrenritter (Auszug): Johann Graf von Alvensleben, Eduard VII. König von Großbritanien und Irland, Friedrich Herzog von Anhalt, Georg Fürst zu Schaumburg-Lippe.