Lohmühle (Wasserberndorf)

Lohmühle

Die Gebäude der ehemaligen Mühle

Die Gebäude der ehemaligen Mühle

Lage und Geschichte
Lohmühle (Bayern)
Lohmühle (Bayern)
Koordinaten 49° 46′ 6″ N, 10° 30′ 48″ O

Standort Deutschland Deutschland
Gewässer Ebrach
Erbaut 1742
Stillgelegt vor 1928
Zustand Mühlentechnik entfernt und Gebäude umgenutzt
Technik
Nutzung Schlagmühle, später auch Lohmühle

Lohmühle (fränkisch: Lomühl[1]) war eine Stampf- und Schlagmühle in der Gemarkung Wasserberndorf des Marktes Geiselwind im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.[2] Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war Lohmühle ein Gemeindeteil von Wasserberndorf.

Geografische Lage

Die Einöde liegt am rechten Ufer der Reichen Ebrach der Hutzelmühle gegenüber. Die Kreisstraße KT 50 führt nach Hutzelmühle zur Staatsstraße 2260 (0,2 km nördlich) bzw. die Bundesautobahn 3 unterquerend an der Lohmühle vorbei nach Hohnsberg (1 km südwestlich).[3] Es ist auf der Flur der Mühle der Jugendzeltplatz Hutzelmühle zu finden. Er wird vom Kreisjugendring Kitzingen betrieben und hat eine Fläche von ca. 10.000 m².[4]

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde die Mühle im Jahr 1742. Damals wurde Peter Reisamer als Müller genannt. Er arbeitete in der „neuen Hohnsperger Hamerschmitten ohnweit von der Hutzelmühl“. Die Schlagmühle befand sich in unmittelbarer Nähe zur Hammermühle bei Füttersee, die lediglich 600 m bachaufwärts an der Ebrach lag. Deshalb wandelte man sie bald darauf in eine Lohmühle um. Am 25. Juni 1788 erwarb die Familie Hoehn, die in der Hutzelmühle saßen, die Mühle vom Stift St. Anna in Würzburg.[5]

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Lohmühle dem Steuerdistrikt Geiselwind[6] und der Ruralgemeinde Wasserberndorf zugeordnet.[7] Im Jahr 1833 befand sich die Lohmühle immer noch im Besitz der Familie Hoehn. Der Müller Tobias Hoehn betrieb die Anlage zu diesem Zeitpunkt. 1834 wurde die Mühle als Nebenhaus der Hutzelmühle bezeichnet. Nachdem der Mühlenbetrieb vor 1928 aufgegeben worden war, baute man die Mühle in ein Wohnhaus mit Scheune um. Der Ortsname wurde 1952 amtlicherseits aufgehoben.[5] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Lohmühle am 1. Januar 1972 nach Geiselwind eingegliedert.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001836 001840 001861 001871 001885 001900 001925
Einwohner 5 4 4  * 1 4 0 0
Häuser[9] 1 1 1 1 1 1
Quelle [6] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16]
* 
Ort wird zu Wasserberndorf gerechnet.

Religion

Lohmühle ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach Kirchrimbach gepfarrt.[16]

Literatur

Fußnoten

  1. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 121. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „låmǖl“.
  2. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Juni 2025.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Juni 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. Kreisjugendring Kitzingen: Jugendzeltplatz Hutzelmühle, abgerufen am 15. September 2017
  5. a b W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 121f.
  6. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 56 (Digitalisat).
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 89 (Digitalisat).
  8. Geiselwind > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 5. Juni 2025.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1836 und von 1885 bis 1925 als Wohngebäude.
  10. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 228.
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 288 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1081, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1248, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1185 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1257 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1295 (Digitalisat).