Lorenzo María Lleras

Lorenzo María Lleras (* 7. September 1811 in Bogotá; † 3. Juni 1868 in Bogotá) war ein kolumbianischer Journalist, Pädagoge, Politiker und Lyriker.

Leben

Lleras promovierte in Rechtswissenschaften am Colegio Mayor de Nuestra Señora del Rosario, wo er später Professor für Englisch (1837) und Rektor (1842–1846) wurde. Als Anhänger von Francisco de Paula Santander ging er ins Exil in die USA, wo er seine Englisch- und Französischkenntnisse vertiefte. Nach der Amtseinführung Santanders kehrte er 1832 in sein Heimatland zurück und wurde im Folgejahr zum Senatspräsidenten gewählt. Er war danach mehrfach Abgeordneter der Abgeordnetenkammer Kolumbiens, Bürgermeister von Bogotá (1834) und leitender Beamter im Innen- und Außenministerium.

Seine journalistische Laufbahn begann Lleras bereits in den USA mit Beiträgen für den Mensajero Semanal. In Kolumbien arbeitete er dann u. a. für die Zeitschriften Gaceta Oficial, El Constitucional de Cundinamarca, La Bandera Nacional, El Neogranadino (1853) und Crónica mensual del Colegio del Espíritu Santo (1847–1850), war Mitherausgeber von El Cachaco und Los Principios und Mitarbeiter von politischen und literarischen Zeitschriften wie Biblioteca de Señoritas und El Mosaico.

Von 1842 bis 1846 war Lleras Rektor des Colegio del Rosario, danach gründete er das Colegio del Espírito Santo, das er bis 1853 leitete. Unter General José María Obandos wurde er 1853 als Sekretär ins Außenministerium berufen, musste aber nach gravierenden Fehlern bei Gebietsverhandlungen mit Brasilien zurücktreten. Wegen Verbindungen mit Mitgliedern der Sociedad Democrática de Artesanos war er 1854 acht Monate in politischer Haft. Danach war er bis 1859 Direktor des Theaters von Bogotá und förderte die Compañía Dramática Nacional. Nach einer erneuten Haft 1859 wurde er Mitglied des Regierungsrates und 1865 Generalsuperintendent für Krieg und Marine.

Seit seiner Jugendzeit schrieb Lleras Lyrik. Seine Jugendgedichte veröffentlichte er 1831 in New York. Ocios poéticos erschien 1863 in Bogotá. In den 1840er Jahren verfasste er zwei Lehrwerke zur englischen Sprache: Programa para la enseñanza de la lengua inglesa en las universidades de la República und Elementos de pronunciación, prosodia y ortografía de la lengua inglesa. Mit seiner zweiten Ehefrau Clotilde Triana hatte Lleras fünfzehn Kinder, zu deren Nachkommen u. a. der Dramatiker Antonio Álvarez Lleras und die kolumbianischen Präsidenten Carlos Lleras Restrepo und Alberto Lleras Camargo zählen.

Quellen