Luigi Pappacoda
Luigi Pappacoda (* 20. September 1595 in Pisciotta; † 17. Dezember 1670 in Lecce) war ein italienischer römisch-katholischer Geistlicher und Bischof von Lecce.
Leben
Er war das erste Kind von Cesare Pappacoda, Signore di Pisciotta, und Aurelia geborene della Marra.[1]
Er verzichtete auf das Erstgeburtsrecht zugunsten seines Bruders Federico und zog nach Rom, wo er im Alter von 24 Jahren das Amt eines Referendars an den Gerichtshöfen der Apostolischen Signatur erhielt.[1] Eben jener Bruder Federico heiratete Porzia Mattei, Tochter des Markgrafen von Paganica und Nichte des Kardinals Girolamo Mattei. Am 12. Februar 1635 wurde er zum Bischof von Capaccio erwählt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 18. Februar desselben Jahres Kardinal Francesco Maria Brancaccio; Mitkonsekratoren waren Carlo Carafa, Bischof von Aversa, und Pier Luigi Carafa, Bischof von Tricarico.[2] Die Diözese Capaccio war vakant geworden, nachdem der bisherige Amtsinhaber, Kardinal Francesco Maria Brancaccio, nach Viterbo versetzt worden war.[1]
Während seiner vierjährigen Amtszeit als Bischof von Capaccio lebte er weiterhin in seinem Geburtsort Pisciotta und verlegte auch die Ämter der bischöflichen Kurie dorthin.[1]
Es folgte am 30. Mai 1639 die Ernennung zum Bischof von Lecce.[1]
Bei seinem Amtsantritt als Bischof von Lecce am 4. Dezember 1639 übernahm Luigi Pappacoda eine Diözese mit erheblichen strukturellen Problemen. Der lange Episkopat seines Vorgängers Scipione Spina (1591–1639) hatte zu einer weitgehenden Schwächung des bischöflichen Amtes geführt, das sowohl gegenüber den weltlichen Autoritäten (Gouverneur, Provinzpräsident, Bürgermeister) als auch gegenüber den zahlreichen Ordensgemeinschaften in der Stadt in den Hintergrund getreten war. Pappacoda setzte während seines langen Episkopats (1639–1670) die tridentinischen Reformen um, stärkte die Autorität des Bischofs gegenüber weltlicher Macht und Adel, reformierte den Klerus und verbesserte dessen allgemeine und theologische Bildung, um insbesondere der Praxis verheirateter Priester (italienisch diaconi selvaggi, „wilde Diakone“) entgegenzuwirken. Dank seines Ansehens blieb Lecce in den Jahren 1647–1648 von den revolutionären Unruhen verschont, die andere Städte Apuliens erfassten.[3]
Am 1. Januar 1659 legte er den Grundstein für den Bau des neuen Doms Santa Maria Assunta.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Bruno Pellegrino: Pappacoda, Luigi. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 81: Pansini–Pazienza. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2014.
- ↑ Eintrag zu Luigi Pappacoda auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 7. Januar 2025. (englisch)
- ↑ Piazza Sant’Oronzo and Bishop Luigi Pappacoda’s power. In: Digital History and Culture Heritage. Universität Teramo, abgerufen am 16. September 2025 (englisch).
| Vorgänger | Amt | Nachfolger |
|---|---|---|
| Scipione Spina | Bischof von Lecce 1639–1670 | Antonio Pignatelli |
| Francesco Maria Brancaccio | Bischof von Capaccio 1627–1635 | Tommaso Carafa |