Luise Kloos

Luise Kloos (* 1. Juni 1955 in Judenburg) ist eine österreichische bildende Künstlerin, Ausstellungsgestalterin und Kulturvermittlerin. Sie arbeitet in den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Grafik, Installation, Performance und Kunstvermittlung. Kloos ist Gründerin des Grazer Kunstvereins „next – Verein für zeitgenössische Kunst“ und war an zahlreichen internationalen Projekten beteiligt.[1][2] Ein zentrales Thema ihrer künstlerischen Arbeit ist die visuelle Auseinandersetzung mit Poesie, insbesondere mit den Gedichten von Christine Lavant.[3]
Leben und Werk
Nach einem abgeschlossenen Studium der Pädagogik an der Karl-Franzens-Universität Graz sowie Studien an der TU Graz und der Akademie der bildenden Künste Wien gründete Luise Kloos 1995 den Verein next – Verein für zeitgenössische Kunst. Ihr künstlerischer Zugang ist interdisziplinär, wobei die Künstlerin ihre Arbeiten häufig aufgrund der sich ihr bietenden Räume oder Situationen entwickelt.[2] Unter anderem realisierte sie 2003, unter großer internationaler Resonanz, im Yeshiva University Museum in New York eine Glasfaserinstallation. 2015 wurde sie nach Zagreb eingeladen, wo sie eine großräumige Installation zum Internationalen Holocaust-Gedenktag im Mestrović-Pavillon schuf.[4]
Seit 2015 arbeitet Kloos intensiv an einer bildnerischen Umsetzung der Lyrik von Christine Lavant. Ihre visuelle Interpretation einzelner Gedichte mündete 2024 in der Publikation „ABER-SINN“ bei edition keiper, die acht Buchobjekte umfasst. Dazu fanden Ausstellungen in Millstatt (Kongresshaus und Alte Schule) statt.[3]
Kunst und Kulturvermittlung
Kloos konzipiert und leitet seit vielen Jahren internationale Artist-in-Residence-Projekte, darunter Staring at the Sea (Irland)[5] und MYTHOS ERZ (Vordernberg).[6]
Seit 2015 betreut sie zudem das Erasmus+-Projekt „Artists for Art Education“, das kroatische Kunststudierende mit österreichischen Künstler:innen vernetzt.[7][8]
Kloos ist auch als Kuratorin tätig – etwa bei österreichischen Beiträgen zur kroatischen Biennale – und hielt Lehraufträge u. a. an der Kunstakademie Bad Reichenhall, der FH Joanneum und Universitäten in Indien und Kroatien.[4][9]
Seit 2022 betreibt Luise Kloos den wöchentlichen Podcast "Zeichenimpulse", in dem sie Grundlagen des Zeichnens vermittelt.[10]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1999: Österreichischer Kinder- und Jugendliteraturpreis (Sachbuch)[7][11]
- 2009: Großer Josef-Krainer-Preis[7][12][13][14]
- 2015: Maecenas Steiermark Hauptpreis für „One Two Extended“[7]
- 2022: Großes Ehrenzeichen des Landes Steiermark[7][15][16]
Engagement
- Europäisches Kulturparlament (seit 2003)[17]
- Präsidentin der Künstlergruppe 77 (2011–2014)[18]
- Kulturbeirat der Stadt Graz (2004–2012)[19][20][21]
- Aufsichtsratsvorsitzende Grazer Kindermuseum (2009–2022)[21]
Publikationen (Auswahl)
- Art for Social Transformation in the Intercultural Dialogue in Europe (2009)[22]
- citybooks graz (2012)[22]
- Sold Out – Antipropaganda (2018)[22]
- ABER-SINN (2025)[22][3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Luise Kloos. In: Stadt Graz. Abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ a b Biografie - Luise Kloos Bibliothek der Provinz. Abgerufen am 21. Juli 2025.
- ↑ a b c Poesie und Bild. Abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ a b Kunstakademie Bad Reichenhall - Luise Kloos. Abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ Staring at the Sea. Abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ Sarah Konrad: Projekt "Mythos Erz" - Zehn Künstler hauchen Vordernberg neues Leben ein. In: Mein Bezirk. 12. Juli 2024, abgerufen am 18. Juli 2025 (deutsch).
- ↑ a b c d e Biografie - Luise Kloos. Abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ Keil Gallery: ARTISTS FOR ART EDUCATION – Präsentation der Arbeiten. In: Kleine Zeitung. 7. Mai 2025, abgerufen am 18. Juli 2025 (deutsch).
- ↑ Wernder Schandor: Die Augen öffnen für die Dinge, die da sind (*) Die Künstlerin und passionierte Netzwerkerin Luise Kloos ist in verschiedenen Sparten zuhause. In: Kultur Steiermark. November 2012, abgerufen am 18. Juli 2025 (deutsch).
- ↑ Zeichenimpulse. Abgerufen am 18. Juli 2025 (deutsch).
- ↑ Kinder- und Jugendbuch-Preisbücher seit 1955. In: Lesefest. Abgerufen am 18. Juli 2025 (deutsch).
- ↑ Josef-Krainer-PreisträgerInnen 2009. In: Steirisches Gedenkwerk. 2009, abgerufen am 18. Juli 2025 (deutsch).
- ↑ Überreichung der Josef Krainer-Preise 2009 in der Aula der Grazer Universität. In: News Portal Land Steiermark. 2009, abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ Josef-Krainer-Preise: Das Steirische Gedenkwerk. In: Kleine Zeitung. 17. Mai 2021, abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ Große und Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark verliehen - Verdiente Persönlichkeiten wurden für ihr Engagement geehrt. In: Das Land Steiermark. 17. März 2022, abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ Große und Goldene Ehrenzeichen des Landes an 13 Persönlichkeiten überreicht. In: Kleine Zeitung. 18. März 2022, abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ Andreas Stangl: Kultur und Zeitenwende aus europäischer Perspektive. In: Kleine Zeitung. 19. April 2024, abgerufen am 18. Juli 2025 (deutsch).
- ↑ 35 Jahre Gruppe 77. In: ORF Steiermark. 5. März 2012, abgerufen am 18. Juli 2025 (deutsch).
- ↑ Ergebnis-Protokoll der zweiten Sitzung des Grazer Kulturbeirates am 21. Juni 2004. In: Stadt Graz. 4. März 2004, abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ Protokoll: 4. Sitzung des Grazer Kulturbeirates 2012. In: Stadt Graz. 10. September 2012, abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ a b Luise Kloos. In: Stadt Graz. Abgerufen am 18. Juli 2025.
- ↑ a b c d Mission Statement. In: Nextkunst. Abgerufen am 18. Juli 2025.