Pavol Hurajt

Pavol Hurajt
Voller Name Pavol Hurajt
Verband Slowakei Slowakei
Geburtstag 4. Februar 1978
Geburtsort PopradTschechoslowakei
Karriere
Verein KB Osrblie
Trainer Milan Gašperčík
Aufnahme in den
Nationalkader
1999
Debüt im Weltcup 2000
Status zurückgetreten
Karriereende 2014
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber 2010 Vancouver Massenstart
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 19. (2003/04)
Einzelweltcup 05. (2009/10)
Sprintweltcup 18. (2003/04)
Verfolgungsweltcup 25. (2003/04), (2009/10)
Massenstartweltcup 14. (2003/04)
 

Pavol Hurajt (* 4. Februar 1978 in Poprad) ist ein ehemaliger slowakischer Biathlet.

Werdegang

Pavol Hurajt debütierte als 91. in einem Sprintrennen 1999 in Pokljuka im Biathlon-Weltcup. 2000 trat er erstmals bei Europameisterschaften in Zakopane an und erreichte als bestes Ergebnis einen siebten Platz in der Staffel mit Marek Matiaško, Pavol Novák und Radovan Šimočko. Höhepunkt wurde der erste Auftritt bei den Biathlon-Weltmeisterschaften am Holmenkollen in Oslo. Beste Platzierung war ein 76. Platz im Einzel. Bis 2007 trat er von nun an bei allen Weltmeisterschaften an, konnte jedoch nie einen Platz unter den besten Zehn erreichen. 2003 konnte er in Östersund als Sprint-Elfter erstmals Weltcuppunkte sammeln. Im Sommer 2003 trat Hurajt in Forni Avoltri bei den Weltmeisterschaften im Sommerbiathlon an und gewann Bronze mit der Staffel.

In der Saison 2003/04 lief Hurajt als Zehnter im Sprint auf seiner Heimstrecke in Osrblie erstmals in die Top 10 und erreichte in der anschließenden Verfolgung als Dritter sein bislang bestes Weltcupergebnis. Diese Platzierung konnte er ein Jahr später in einem Sprint in Fort Kent erneut erreichen. Im Massenstart wurde er dort zudem Vierter. Besonders erfolgreich verliefen für Hurajt die drei Grand-Prix-Rennen in Chanty-Mansijsk. In Massenstart und Sprint wurde er hier Zweiter und gewann die Verfolgung. Ebenfalls positiv verliefen für ihn die Weltmeisterschaften des Jahres im Sommerbiathlon. In Osrblie wurde er Sprint-Achter und Verfolgungs-Zehnter, gewann Bronze mit der Staffel und den Titel im Massenstart. 2006 nahm Hurajt erstmals an Olympischen Spielen teil. In Turin war sein bestes Ergebnis ein 24. Platz in der Verfolgung. Hurajt ist ein guter Schütze und lebt von seinen guten Schießleistungen. Deshalb hat er seine größeren Erfolge auf Strecken, wie der Verfolgung und dem Massenstart, wo oft geschossen werden muss.

Bei den Slowakischen Meisterschaften im Biathlon 2009 in Osrblie gewann Hurajt den Titel im Einzel sowie Silber im Massenstart. Am 21. Februar 2010 gewann Hurajt olympische Bronzemedaille im Massenstart (15 km). Bei der abschließenden Schlussfeier der Olympischen Winterspiele war Hurajt Fahnenträger des slowakischen Teams. Nach den Olympischen Spielen folgten noch vier weitere Saisons ohne nennenswerte Erfolge, bevor Hurajt nach der Weltcup-Saison 2013/14 seine aktive Karriere beendete. Zwischenzeitlich startete er in der Saison 2012/13 sogar nur im zweitklassigen IBU-Cup.

Im September 2025 wurde ihm die Silbermedaille im Massenstart bei den Spielen von Vancouver zugesprochen, nachdem der ursprüngliche Sieger Jewgeni Ustjugow aufgrund nachgewiesenen Dopings disqualifiziert wurde.[1]

Biathlon-Weltcup-Platzierungen

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz  
2. Platz  
3. Platz 1 1 1 3
Top 10 3 4 2 8 9 26
Punkteränge 12 25 19 22 44 122
Starts 40 104 43 22 46 255
Stand: Karriereende nach Saison 2013/14

Privates

Hurajt ist verheiratet und arbeitet als sportlicher Übungsleiter. Nach dem Ende seiner Sportkarriere eröffneten er und seine Ehefrau Janka ein traditionelles slowakisches Restaurant im Dorf Štrba. Ihr Einstieg in die Gastronomie verlief jedoch nicht ohne Skandale. In ihrem im Chalet-Stil geführten Restaurant Žerucha sollen sie Berichten zufolge Fleisch einer geschützten Tierart, des Braunbären, serviert haben. In einem Video bestätigte das Restaurantpersonal gegenüber Reportern, dass man Bärenfleisch lediglich über die richtigen Kontakte bei der Verwaltung des Tatra-Nationalparks (TANAP) beschaffen könne, die von einem Mann geleitet wird, der wegen der Wilderei von Wölfen rechtskräftig verurteilt wurde.[2][3]

Laut der Bürgerinitiative MY SME LES („Wir sind der Wald“) verkaufte Hurajt Fleisch eines geschützten Tieres ohne die erforderliche Genehmigung des Umweltministeriums.[4]

Das Ministerium bestätigte, dass zwar Ausnahmen vom Verbot kommerzieller Nutzung geschützter Arten – wie etwa dem Handel mit Bärenfleisch – erteilt werden können, dies jedoch nur unter Einhaltung aller gesetzlichen Voraussetzungen geschieht. „Derzeit liegt dem Ministerium kein entsprechender Antrag vor. Die Ausnahmegenehmigung wird in der Regel dem Verkäufer erteilt, der das Exemplar dann an den Käufer weitergibt“, teilte das Ministerium mit. Die Slowakische Umweltinspektion erklärte, dass in diesem Fall ein Gesetzesverstoß festgestellt wurde und gegen den Betreiber eine Geldstrafe verhängt wird.[5][6]

Commons: Pavol Hurajt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ustjugow-Dopingcausa abgeschlossen: Sumann erhält nachträglich Olympia-Bronze. Abgerufen am 11. Juli 2025 (österreichisches Deutsch).
  2. Soňa Mäkká: To je arogancia moci. Pytliaka na čele TANAP-u komentujú Kiska, Baláž, bývalý riaditeľ parku a aj starostovia z Tatier — Denník N. In: dennikn.sk. 24. Januar 2024, abgerufen am 16. September 2025 (slowakisch).
  3. Medvedie mäso v reštaurácii. In: markiza.sk. 10. November 2024, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. November 2024; abgerufen am 16. September 2025 (slowakisch).
  4. Aktuality - My sme les. In: mysmeles.sk. 11. November 2024, abgerufen am 16. September 2025 (slowakisch).
  5. V reštaurácii bývalého olympionika ponúkali menu z medveďa: Incidentom už sa zaoberá inšpekcia životného prostredia. In: topky.sk. 12. November 2024, abgerufen am 16. September 2025 (slowakisch).
  6. Martina Töröková: Medvedie špeciality predávali bez potrebnej výnimky. Zistili sme, že podnik v Tatranskej Štrbe ju nemal. In: tvnoviny.sk. 11. November 2024, abgerufen am 16. September 2025 (slowakisch).