Philipp Ludwig Ewald von Rohr
Philipp Ludwig Ewald von Rohr (geb. 10. Juli 1710 in Wilmersdorf; gest. 10. März 1782 in Tempelberg) war ein preußischer Landrat.[1][2]
Herkunft und Leben

Philipp Ludwig Ewald von Rohr war Angehöriger des Adelsgeschlechts Rohr. Er war der älteste Sohn von Hans Friedrich von Rohr (1679–1735), Erbherr auf Wilmersdorf und erster Landrat im Landkreis Lebus. Seine Mutter war Anna Katharina († 22. Februar 1725), geb. von Dockum.[3] Er trat zunächst in das Preußische Heer ein und wurde Fähnrich im Regiment von Prinz Eugen von Anhalt. Nach 10-jähriger Dienstzeit wurde er aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands vom Militärdienst verabschiedet.
Bereits am 22. Mai 1734 hatte das Generaldirektorium eine Meldung seines Vaters als Immediateingabe weitergeleitet, bei dem dieser um Adjunktion seines ältesten Sohnes im Amte als Landrat bat. Sein Gesuch vom 7. Mai hatte der Vater damit begründet, „dass ihm am 14. April 1734 sein Gut Wilmersdorf abgebrannt sei, und er dadurch mit seinen sieben Kindern in große Dürftigkeit geraten sei“. Nach dem Tod seines Vaters am 11. Februar 1735 und einer Zahlung von 1.000 Talern in die Rekrutenkasse wurde Philipp Ludwig Ewald von Rohr mittels Ordre vom 9. März 1735 zum neuen Landrat des Landkreises Lebus ernannt; die Bestallung erfolgte am 16. März 1735.[4] Als es aufgrund seiner schwachen Gesundheit zu Schwierigkeiten bei den Kreisabrechnungen gekommen war, wurden ihm 1765 Hans Levin von Burgsdorff[5] und 1769 Ludolph Wilhelm von Luck unterstützend zur Seite gestellt. Im Jahr 1774 wurde schließlich Friedrich Heinrich von Podewils zum Nachfolger als Landrat des Landkreises Lebus ernannt.
Persönliches
Philipp Ludwig Ewald von Rohr war Erbherr auf Tempelberg und Wilmersdorf, letzteres wurde 1742 subhastiert. In erster Ehe war er ab 1738 mit Katharina Charlotte (* 1710; † 21. Februar 1769), geb. von Waldow, verheiratet.[1][6] In zweiter Ehe vermählte er sich am 5. September 1769 mit Henriette Luise (* 6. März 1730; † 1. November 1806), verwitwete von Wulffen, geb. von der Marwitz. Die Söhne aus dieser Ehe waren:
- Philipp Heinrich Karl (1771–1845)
- Arnd Friedrich (oder Hans Ludwig) Leopold (1772–1850)
- Wilhelm August Ferdiand (1776–1781)
Weblinks
Literatur
- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15 (= Historische Kommission zu Berlin [Hrsg.]: Einzelveröffentlichungen. Band 85). K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 825 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
- ↑ a b Gothaisches genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Band 5, Gotha, 1904, Justus Perthes in der Google-Buchsuche S. 724 f.
- ↑ Der Deutsche Herold, von Ad. M. Hildebrandt, Band 29, Berlin, 1898, Verlag Carl Heymann in der Google-Buchsuche S. 114
- ↑ Anna Catharina von Dockum. In: worldhistory.de. Abgerufen am 9. Mai 2025.
- ↑ Gustav von Schmoller, Wilhelm Stolze: Die Behördenorganisation und die allgemeine Staatsverwaltung Preußens im 18. Jahrhundert 5. Band, 1. Hälfte. Akten vom 3. Januar 1730 bis Ende December 1735. Paul Parey, Berlin 1910, S. 741–742 (fu-berlin.de [abgerufen am 16. April 2025]).
- ↑ Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15 (= Historische Kommission zu Berlin [Hrsg.]: Einzelveröffentlichungen. Band 85). K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 160 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Leben grosser Helden des gegenwärtigen Krieges, Band 6 gesammelt von Karl Friedrich Pauli, Halle, 1760, bei Christoph Peter Franken in der Google-Buchsuche S. 91