Pieros (Sohn des Magnes)
Pieros ist in der griechischen Mythologie auf Grund seiner Abstammung von Magnes möglicherweise eine Gestalt des sagenhaften Volksstamms der Lapithen.[1] Als Geliebter der Muse Klio ist er ein möglicher Vater des Knaben Hyazynth. Die dafür einzige Quelle ist die Bibliotheke des Apollodor.
Name
Der Name kommt vom griechischen Πίερος, Pí-eros, lateinisch und deutsch mit gleicher Betonung auf der erste Silbe auch Píerus. Es gibt mehrere Namensträger dieses Namens, siehe Pieros. Πίερος ist eine Nebenform zu πιαρός, piarós, fett, reich.[2] Damit wäre er der Reiche, ein durchaus heroischer Name für einen Lapithen.[3]
Mythos
Sein Mythos ist kurz und beschränkt sich auf seine Abstammung, seine Rolle als Geliebter und Erzeuger: „Klio war verliebt in Pierus, den Sohn des Magnes. Diese Liebe hatte die grollende Aphrodite angefacht, weil Klio ihr die Liebe zu Adonis zum Verbrechen gemacht hatte (= ὠνείδισε = ihre Liebe getadelt hatte). Der Knabe Hyacinthus (ist) die Frucht der Liebe der Klio zu Pierus.“[4] Pieros wirkt in der Erzählung wie ein Statist beim Streit der höherstehenden Göttinnen. Es bleibt offen, warum Aphrodite Klios Begehren gerade auf ihn lenkte. Er bleibt ohne Profil der familiäre Lückenbüßer im Hyacinthos-Mythos, der ohne ihn weitergeführt wird.
Quellen
- Bibliotheke des Apollodor, Buch 1, Kapitel 3, Abschnitt 3, deutsch: Christian Gottlob Moser: Apollodor‘s Mythologische Bibliothek, Metzler‘sche Buchhandlung, Stuttgart 1828, Seite 31–32, books.google.de.
Literatur
- Johannes Ilberg: Pieros 2. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 2499 (Digitalisat).
- Wilhelm Heinrich Roscher: Lapithen. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 1859 (Digitalisat). Zu den Einzelnamen, Nr. 58: Pieros.
Einzelnachweise
- ↑ Roscher, Lapithen, siehe Literatur.
- ↑ Liddell-Scott, s. v. πιαρός, perseus.tufts.edu.
- ↑ Pape-Benseler, Griechische Eigennamen, Seite 1195, archive.org.
- ↑ Apollodor, Bibliotheke 1, 3, 3: „Κλειὼ δὲ Πιέρου τοῦ Μάγνητος ἠράσθη κατὰ μῆνιν Ἀφροδίτης, ὠνείδισε γὰρ αὐτῇ τὸν τοῦ Ἀδώνιδος ἔρωτα, συνελθοῦσα δὲ ἐγέννησεν ἐξ αὐτοῦ παῖδα Ὑάκινθον.“