Platz der Freiheit (München)

Inschrift des Gedenksteins
Widerstandsdenkmal

Der Platz der Freiheit befindet sich im Münchner Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg im nördlichen Kreuzungsbereich von Leonrodstraße und Landshuter Allee. Der Platz hat parkähnlichen Charakter und ist ein Gedenkort des Widerstands gegen den Nationalsozialismus.

Geschichte

Der Platz wurde 1927 nach Reichspräsident Paul von Hindenburg benannt. 1946 folgte der Stadtrat der Kontrollratsdirektive Nr. 30 und benannte den Platz in Platz der Freiheit um.[1]

1962 wurde ein Gedenkstein aus Granit auf dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus an der Brienner Straße aufgestellt, gestaltet vom Steinmetz Karl Oppenrieder. 1985 wurde dieser Stein mit der Inschrift Den Opfern im Widerstand gegen den Nationalsozialismus an den Nordrand des Platzes der Freiheit versetzt. Der Platz der Freiheit blieb als Ort der Erinnerung jahrzehntelang weitgehend unbeachtet und verwahrloste zunehmend.[2]

Widerstandsdenkmal

Lichtinstallation 2025, Stadtteilwoche Kultur

2013 entwickelten Wolfram P. Kastner, Ernst Grube, Ingrid Reuther, Friedbert Mühldorfer, Eva Strauß und Christoph Wilker ein Konzept für ein Denkmal mit der Botschaft:

Mit diesem Denkmal werden Frauen und Männer, die in München mutig und mit großem persönlichen Risiko Widerstand gegen die Nazis leisteten, namentlich und gut sichtbar gewürdigt.[3]

Das Widerstandsdenkmal wurde im Juli 2016 eröffnet. Die Stelen präsentieren Portraits und Biographien von Menschen, die sich aus verschiedenen Motiven und auf unterschiedliche Weise dem Nazi-System in Wort und Tat widersetzten.[4] Im November 2016 und im August 2017 kam es zu Anschlägen auf das Denkmal.[5][6]

Laut Beschluss des Münchner Stadtrats soll das Memorial bis 2027 erhalten bleiben.[7] Münchner Bürger, Stiftungen und Vereine fordern seit Jahren den dauerhaften Erhalt des Denkmals.[8] Im Rahmen der Stadtteil Kulturwoche 2025 feierte das Denkmal das zehnte Jahr seines Bestehens mit einer Gedenkveranstaltung und Lichtinstallation, kuratiert von Eberhard J. Wormer.[9]

Gedenkstelen

Insgesamt 13 Stelen säumen den im Halboval umlaufenden Weg. Der Gedenkstein befindet sich etwa im Scheitel des Ovals. Eine Stele der Frontseite an der Leonrodstraße informiert über das WiderstandsDenkmal. Dann folgen im Gegenuhrzeigersinn 12 Stelen, die 14 Personen gewidmet sind:

Commons: Platz der Freiheit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Platz der Freiheit. Abgerufen am 5. Juni 2025.
  2. Platz der Freiheit: Der Schandfleck soll zum Denkmal werden. In: Abendzeitung München. Abgerufen am 31. Oktober 2015.
  3. Platz der Freiheit. Abgerufen am 5. Juni 2025.
  4. Eröffnung des WiderstandsDenkmal München. 4. Juli 2016 (hpd.de [abgerufen am 7. Mai 2017]).
  5. Brandanschlag auf Gedenk-Stele. In: sueddeutsche.de. 14. November 2016, abgerufen am 7. Juni 2025.
  6. Widerstandsdenkmal ist plötzlich Nazi-Altar. In: tz.de. 13. August 2017, abgerufen am 7. Juni 2025.
  7. Beschluss des Kulturausschusses des Stadtrats von München. In: RIS - Ratsinformationssystem der Stadt München. Stadt München, 31. März 2022, abgerufen am 11. Mai 2022 (deutsch).
  8. Sonja Niesmann: Rütteln an den Gedenk-Stelen. Süddeutsche Zeitung, Nr. 140, 20./21. Juni 2020.
  9. Stelen des WiderstandsDenkmal 3. Juli 2025 Platz der Freiheit in München. In: Gerhard Hallermayer. 5. Juli 2025, abgerufen am 10. Juli 2025.

Koordinaten: 48° 9′ 14″ N, 11° 32′ 12″ O