Predrag Miletić

Predrag Miletić

Predrag Miletić (serbisch-kyrillisch: Предраг Милетић; * 26. September 1952 in Niš, Jugoslawien) ist ein serbischer Schauspieler. Er ist langjähriges Ensemblemitglied des Nationaltheaters in Belgrad, wo er über 40 dramatische Rollen spielte und eine einzigartige Position einnahm, indem er sowohl im Schauspiel- als auch im Opernensemble tätig war.[1] In seiner über fünf Jahrzehnte langen Karriere spielte er mehr als 110 Rollen in Theater, Fernsehen und Film.[2] Zudem ist er Selektor des Festival für Monodrama und Pantomime in Zemun und Autor des Buches „Biciklom do Hilandara“ (Mit dem Fahrrad nach Hilandar).[2]

Leben und Ausbildung

Predrag Miletić wurde am 26. September 1952 in Niš geboren. Sein Vater, Vladimir Miletić (1919–2010), war ein bekannter jugoslawischer Geheimdienstoffizier und Träger zahlreicher Auszeichnungen. Nach Abschluss der Oberschule besuchte Miletić das Schauspielstudio am Nationaltheater Niš.[3]

Anschließend zog er nach Belgrad, wo er sein Studium an der Fakultät für Dramatische Künste in der Klasse von Professorin Ognjenka Milićević abschloss.[1] Er bildete sich bei Seminaren von Olga Skovran und Eva Ruth-Ronen von der Royal Academy of Dramatic Art in London sowie bei den bekannten Opernsängern Nikola Mitić und Stanoje Janković weiter.[2]

Karriere

Theater

Seine professionelle Karriere in Belgrad begann er am Theater auf der Terazije, wo er 1978/79 seine erste große Rolle als Antonio im Stück „La Mamma“ spielte.[1] Seit 1985 ist er festes Mitglied des Schauspielensembles des Nationaltheaters in Belgrad. Zu seinen bedeutendsten Rollen am Nationaltheater gehören Auftritte in Stücken wie Kad su cvetale tikve (Als die Kürbisse blühten), Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Der Idiot und Die Ministerin. Er trat auch im Opernensemble in Produktionen wie La traviata und Krieg und Frieden auf.[1]

Gastengagements führten ihn an andere Bühnen, darunter die Oper und das Theater Madlenianum für das Musical „Rebecca“ (2012) und zurück an das Theater auf der Terazije für „Die Zigeuner steigen in den Himmel“ (2018).[2]

Film und Fernsehen

Parallel zu seiner Theaterarbeit baute Miletić eine umfangreiche Karriere in Film und Fernsehen auf. Er debütierte Ende der 1970er Jahre. Besondere Anerkennung erlangte er durch seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Đorđe Kadijević in der Fernsehserie Vuk Karadžić (1987–1988), wo er die historische Figur Miloš Stojićević Pocerac spielte, sowie im Film Sveto mesto (Ein heiliger Ort, 1990).[2]

Weitere wichtige Rollen umfassen Auftritte in Kultserien wie Balkan-Express (1983), Sivi dom (1986), Kraj dinastije Obrenović (Das Ende der Obrenović-Dynastie, 1995) und Tragom Karađorđa (Auf den Spuren von Karađorđe, 2004), in der er den Helden Stevan Sinđelić darstellte.[2] In jüngerer Zeit wirkte er in populären Serien wie Igra sudbine (Spiel des Schicksals, 2022–2023), Južni vetar: Na granici (Südwind: An der Grenze, 2023) und Urgentni centar (Notaufnahme, 2023) mit.[4]

Privates

Predrag Miletić ist mit Gordana Miletić verheiratet. Sie haben zwei Söhne, Vuk, einen Produzenten, und Tadija Miletić, einen Dramaturgen und Regisseur.[5]

Auszeichnungen

Für seine langjährige Tätigkeit am Nationaltheater Belgrad wurde er mit der Plakette und dem Goldenen Siegel des Nationaltheaters ausgezeichnet.[1]

Commons: Predrag Miletić – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Predrag Miletić. In: Nationaltheater Belgrad. Abgerufen am 26. April 2025 (serbisch).
  2. a b c d e f Borka Golubović-Trebješanin: Глума је обичан живот (Schauspiel ist gewöhnliches Leben) In: Politika, 11. Dezember 2022. Abgerufen im 26. April 2025 (serbisch). 
  3. Предраг Милетић. In: Grundschule "Kralj Petar I" Niš. Abgerufen am 26. April 2025 (serbisch).
  4. Predrag Miletic. In: IMDb. Abgerufen am 26. April 2025.
  5. Апсолутна преданост раду – упознајте Тадију Милетића (Absolute Hingabe an die Arbeit – lernen Sie Tadija Miletić kennen). Srpski akademski krug, 29. Mai 2015, archiviert vom Original am 1. Oktober 2015; abgerufen am 30. September 2015 (serbisch).