Rembrandt (Zug)

Zuglaufschild des TEE Rembrandt zwischen 1980 und 1983

Der Rembrandt war ein Fernzug, der zwischen 1967 und 2002 die niederländische Hauptstadt Amsterdam mit wechselnden Zielen in Deutschland und der Schweiz verband. Das Zugpaar wurde nach dem berühmten niederländischen Maler Rembrandt van Rijn benannt. Der Zug fuhr als Trans-Europ-Express (TEE) am 28. Mai 1967 erstmals von München über Augsburg, Ulm, Stuttgart, Heidelberg, Mannheim, Mainz, Koblenz, Bonn, Köln, Düsseldorf, Duisburg, Emmerich, Arnhem und Utrecht nach Amsterdam. Ab 1980 wurde der Zuglauf auf Stuttgart verkürzt, der Abschnitt über Ulm bis München und zurück entfiel. 1983 wurde der Zuglauf in einen im Unterschied zum bisherigen, nur mit Wagen erster Klasse ausgestatteten TEE, mit beiden Wagenklassen verkehrenden Intercity umgewandelt. Frankfurt (Main) Hauptbahnhof wurde der neue südliche Endpunkt. Ab 1985 verkehrte der Rembrandt zwischen Amsterdam und Basel SBB. Mit der Umwandlung in einen Eurocity wurde zugleich der Zuglauf bis Chur verlängert. Diesen Laufweg behielt der Zuglauf bis zu seiner Einstellung im Jahr 2002 und dem Übergang seiner Zugnummer auf den neuen EC Berner Oberland zwischen Amsterdam und Interlaken.

Geschichte

1967 – 1983: TEE Rembrandt

Mit der Einführung des Rembrandt erhielten Stuttgart und Ulm erstmals eine Anbindung an das TEE-Netz. Während der Zug in München morgens begann und am späten Nachmittag in Amsterdam eintraf, bot er in der Gegenrichtung eine Nachmittagsverbindung ab Amsterdam mit Ankunft in München am späten Abend. Eine Besonderheit im ansonsten meist ohne Kurswagen betriebenen TEE-Netz waren Kurswagen, die der Rembrandt in Mannheim Hbf vom TEE Helvetia aus Zürich übernahm bzw. in der Gegenrichtung an diesen übergab. Dieser Kurswagenwechsel beeinträchtigte jedoch die Pünktlichkeit, so dass sie ab Mai 1971 mit Beginn des Sommerfahrplans 1971 entfielen. Der gegenseitige Anschluss in Mannheim mit dem Helvetia blieb jedoch zunächst bestehen.[1]

Im Zuge der Einführung des zweiklassigen IC-Systems im Stundentakt zum Sommer 1979 änderte sich zwischen Mainz und Heidelberg der Laufweg. Der Halt in Mannheim entfiel, der Zug verkehrte nun über die Main-Neckar-Bahn und bediente als neuen Halt Darmstadt Hbf. Ein Jahr später entfiel der inzwischen nur noch schwach nachgefragte Abschnitt zwischen Stuttgart und München.[1] Zugleich wurde die Zeitlage des Zuges so geändert, dass bei frühmorgendlicher Abfahrt in Stuttgart und einer kurzen Wende in Amsterdam um die Mittagszeit mit spätabendlicher Rückkehr nach Stuttgart der gesamte Umlauf mit einer Zuggarnitur bedient werden konnte.

1983 – 1987: IC Rembrandt

1983 beendete die Deutsche Bundesbahn, mit Ausnahme des TEE Rheingold, den gesamten TEE-Verkehr auf ihrem Netz.[Anmerkung 1] Der Rembrandt wurde nun als zweiklassiger Zug in das IC-Netz integriert. Das südliche Ziel änderte sich erneut, neuer Endbahnhof wurde nun Frankfurt (Main) Hbf.[2] Auch auf diesem Laufweg konnte der Rembrandt, der seine ungefähre Zeitlage behielt, mit einem Umlauf bedient werden. Bereits zwei Jahre später folgte mit der Einführung des Konzepts IC 85 der nächste Wechsel. Der Rembrandt erhielt nunmehr Basel als südlichen Endpunkt.[3]

1987 – 2002: EC Rembrandt

Zum Sommerfahrplan 1987 wurde der Zuglauf Teil des neu eingeführten Eurocity-Netzes und zugleich in der Schweiz über Zürich bis zum neuen Endbahnhof Chur verlängert.[4]

Bis zur weitgehenden Abschaffung der Zugnamen durch die Deutsche Bahn AG im Jahr 2002 blieb der Zuglauf des Rembrandt nunmehr unverändert. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2002 erhielt der unter der Zugnummer EC 2/3 verkehrende Zuglauf in der Schweiz den neuen Endbahnhof Interlaken Ost, der über Bern erreicht wurde. Passend zu diesem Ziel erhielt der Zuglauf den neuen Namen Berner Oberland, der Zugname Rembrandt entfiel.[5]

Commons: TEE Rembrandt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Jürgen Franzke, Jörg Hajt: Das große TEE Buch. Heel, Bonn/Königswinter 2001, ISBN 3-89365-948-X, S. 90.
  2. Marcus Grahnert: Datenbank Fernverkehr. IC 122/123, Fahrplanjahr 1983. In: www.fernbahn.de. Abgerufen am 17. September 2025.
  3. Marcus Grahnert: Datenbank Fernverkehr. IC 102/103, Fahrplanjahr 1985. In: www.fernbahn.de. Abgerufen am 17. September 2025.
  4. Marcus Grahnert: Datenbank Fernverkehr. EC 2/3, Fahrplanjahr 1987. In: www.fernbahn.de. Abgerufen am 17. September 2025.
  5. Marcus Grahnert: Datenbank Fernverkehr. EuroCity 2003. In: www.fernbahn.de. Abgerufen am 17. September 2025.

Anmerkungen

  1. Eine weitere, jedoch nur innerbetriebliche und nicht gegenüber den Fahrgästen kommunizierte Ausnahme war der Lufthansa-Airport-Express, dessen Fahrten die DB intern noch bis 1988 in die Zuggattung TEE einordnete.