Rottweil (Schiff)

Rottweil
Die Rottweil im August 2020
Die Rottweil im August 2020
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Minenjagdboot /
Minentaucher-Einsatzboot
Klasse Frankenthal-Klasse
Rufzeichen DRET
Bauwerft Lürssen, Vegesack (Bremen)
Kiellegung 17. April 1990
Stapellauf 12. März 1992
Indienststellung 7. Juli 1993
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 54,4 m (Lüa)
Breite 9,2 m
Seitenhöhe Hauptdeck: 4,85 m
B-Deck: 6,44 m
Tiefgang (max.) 2,6 m
Verdrängung 644 t
 
Besatzung 44
Maschinenanlage
Maschine 2 × Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 4.480 kW (6.091 PS)
Höchst­geschwindigkeit 18,0 kn (33 km/h)
Propeller 2 fünfflügelig ø 1,9 m
Bewaffnung

Die Rottweil (Kennung: M 1061) ist ein Minentaucher-Einsatzboot der Frankenthal-Klasse der Deutschen Marine, das seit 1993 in Dienst steht.

Geschichte

Das einstige Minenjagdboot, das im 1. Minensuchgeschwader in Olpenitz und dann im 3. Minensuchgeschwader in Kiel gedient und in dieser Zeit unter anderem an der Operation Allied Harvest teilgenommen hatte, wurde 2007/08 auf der Peene-Werft in Wolgast und im Marinearsenal Kiel zum Minentaucher-Einsatzboot umgebaut. Dabei wurden eine Druckkammer, ein Lagezimmer und eine Taucherplattform eingebaut und die Zahl der Beiboote von zwei auf vier erhöht.

Das Boot, stationiert in Kiel, gehört als Teil des Seebataillons zur Einsatzflottille 1 in Kiel. Erster Kommandant war Kapitänleutnant Kurt Altfuldisch, der älteste Minentaucher der deutschen Marine. Die Rottweil ersetzt das bei der Kröger-Werft in Schacht-Audorf gebaute und ebenfalls von Altfuldisch befehligte Boot Mühlhausen.

Die Rottweil kann bis zu 15 Minentaucher und deren Spezialausrüstung aufnehmen. Aufgabe der Taucher ist es, Häfen und Strände von Minen und Bomben zu räumen und in Krisensituationen Schiffe und Unterwasserinstallationen wie beispielsweise Pipelines auf Sprengladungen zu untersuchen, d. h. dort zu arbeiten, wo die Minenräumung mit Unterwasserdrohnen problematisch ist und Minen nicht einfach weggesprengt werden können. Des Weiteren werden Minentaucher auch zur Klassifikation und Identifikation von Minen sowie zur Evaluierung der Sprengung (Erfolg) eingesetzt.

Am 11. Januar 2023 verließ das Minentauchereinsatzboot Rottweil seinen Heimathafen Kiel mit Kurs Oslo, um sich der SNMCMG1 anzuschließen; damit war das Boot zugleich Teil der VJTF für Nord- und Ostsee.[1] Die Zugehörigkeit der Rottweil zur SNMCMG1 im ersten Halbjahr 2023 wird auch durch die norwegischen Streitkräfte dokumentiert.[2] Nach Manövern in der Nordsee und im Ärmelkanal kehrte das Boot am 15. Juni 2023 nach Kiel zurück.[3]

Trivia

Besatzungen der Rottweil betreiben jährlich beim Rottweiler Weihnachtsmarkt einen Stand. Die Einnahmen werden an jährlich wechselnde, regionale Projekte gespendet.

Siehe auch

Commons: Rottweil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Minentauchereinsatzboot „Rottweil“ verstärkt NATO-Verband. 11. Januar 2023, abgerufen am 26. August 2025.
  2. Standing NATO Mine Countermeasures Group One. Abgerufen am 26. August 2025 (englisch).
  3. Minentaucheinsatzboot "Rottweil" kehrt zur Kieler Woche aus dem Einsatz zurück. 13. Juni 2023, abgerufen am 26. August 2025.