Shirley Caesar

Shirley Caesar (1997)

Shirley Caesar (* 13. Oktober 1938 in Durham, North Carolina) ist eine US-amerikanische Gospelsängerin. Sie ist bekannt als die „First Lady der Gospelmusik“. Ihre Karriere begann in den 1960er Jahren als Mitglied der Gospelband The Caravans. Von den 1980ern bis in die 2010er Jahre hinein gehörte sie zu den erfolgreichsten Gospelsängerinnen. Von der Recording Academy wurde sie mit 11 Grammys und dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet.

Biografie

Der Vater von Shirley Caesar war ein Geschäftsmann, engagierte sich aber nebenher als Prediger und Kirchensänger. Als Kind sang sie ebenfalls in seinem Gospelchor. Er starb, als sie sieben Jahre alt war. In ihrer Kindheit und Jugend verdiente sie unter dem Namen „Baby Shirley“ als Kirchensängerin Geld zum Haushalt dazu. Eine Zeitlang schloss sie sich der Gruppe von Prediger Leroy Johnson an und mit 13 Jahren machte sie ihre erste Plattenaufnahme. Fünf Jahre später ging sie für ein Studium der Wirtschaftspädagogik ans North Carolina State College. Als 1958 die weibliche Gospelgruppe The Caravans in ihrer Heimatstadt Durham auftrat, bekam sie die Chance, für eine ausgefallene Sängerin einzuspringen. Die Chorleiterin wollte sie daraufhin aufnehmen und sie stellte ihr Studium zurück und schloss sich der Gesangsgruppe als festes Mitglied an. Wenn sie nicht mit den Caravans unterwegs war, trat sie als singende Predigerin auf und machte 1961 weitere Soloaufnahmen.

1966 trennte sie sich schließlich von der Gruppe und begann ihre eigene Karriere. Sie gründete die Shirley Caesar Singers und unterschrieb 1969 einen Plattenvertrag mit HOB Records. Ihren Solodurchbruch hatte sie 1971 mit einer Aufnahme von Put Your Hand in the Hand of the Man from Galilee, ein Top-2-Hit im selben Jahr für die Band Ocean. Ihre Version wurde mit einem Grammy Award für die beste Soul-Gospel-Darbietung ausgezeichnet. Eine weitere Coverversion, No Charge, ein US-Country-Hit von Melba Montgomery und ein Nummer-1-Hit für J. J. Barrie in England, brachte ihr vier Jahre später eine Platzierung in den offiziellen Singlecharts. 1977 schaffte sie mit ihrem Debütalbum First Lady den Einstieg in die damals auch Soul und Gospel abdeckenden R&B-Charts.

Bis zum Ende des Jahrzehnts etablierte sie sich in der Gospelszene und 1981 gewann sie ihren ersten von insgesamt 15 Dove Awards für ihr Album Rejoice. Der Titelsong brachte ihr den zweiten Grammy. Gleichzeitig schloss sie spät ihr Studium ab und wurde später Pastorin in ihrer Heimatstadt zusammen mit ihrem Ehemann Bishop Harold Ivory Williams. Ende der 1980 saß sie auch vier Jahre lang im Stadtrat von Durham.

Als 1983 die Gospel-Albumcharts von Billboard eingeführt wurden, gehörte Shirley Caesar über zwei Jahrzehnte zu den führenden Interpretinnen mit 3 Nummer-eins- und mehr als einem Dutzend Top-10-Alben. Drei weitere Grammys bekam sie für Gospel-Darbietungen und ab 1993 sechs Auszeichnungen für Alben. In den 2000er Jahren ließen ihre Aktivitäten nach, obwohl sie mit Studioalben und Kompilationen erfolgreich blieb. 2013 gelang ihr einmalig mit dem Album Good God auch der Einstieg in die offiziellen Albumcharts. 2016 wurde ein Video ein viraler Hit, der ihren damals aktuellen Song Hold My Mule verwendete. Ihr Original wurde daraufhin ihr erster Nummer-1-Gospelhit und sie erhielt so viel Aufmerksamkeit, dass sie noch einmal zwei Nominierungen bei den Grammys bekam. Das Album Fill This House, auf dem der Song enthalten war, brachte ihr außerdem 32 Jahre nach der ersten Nummer-eins-Platzierung in den Album-Gospelcharts zum vierten Mal die Spitzenposition.

Neben den zahlreichen Preisen für ihre Werke erhielt Caesar auch mehrere Auszeichnungen für ihr Lebenswerk. 2016 erhielt sie einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Im Jahr darauf bekam sie den Lifetime Grammy.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US Vereinigte StaatenVereinigte Staaten GospelTemplate:Charttabelle/Wartung/Land unbekannt (US)
1977 First Lady
Platz 36 in den R&B-Charts
1983 Jesus I Love Calling Your Name Gospel2Gospel
Platz 2 war die Position in der ersten Ausgabe der Top Gospel Albums Chart
1984 Sailin’ Gospel1
(81 Wo.)Gospel
1985 Celebration Gospel3
(65 Wo.)Gospel
1987 Shirley Caesar – Her Very Best Gospel22
(57 Wo.)Gospel
1988 Live in Chicago Gospel1
(110 Wo.)Gospel
1989 I Remember Mama Gospel2
(86 Wo.)Gospel
1992 He’s Working It Out for You Gospel1
(89 Wo.)Gospel
1993 Stand Still Gospel3
(52 Wo.)Gospel
1995 Shirley Caesar Live … He Will Come Gospel6
(76 Wo.)Gospel
1995 Christmasing Gospel37
(1 Wo.)Gospel
1997 A Miracle in Harlem Gospel5
(104 Wo.)Gospel
1998 Christmas with Shirley Caesar Gospel13
(6 Wo.)Gospel
2000 You Can Make It Gospel7
(41 Wo.)Gospel
2001 Hymns Gospel4
(31 Wo.)Gospel
2003 Greatest Gospel Hits Gospel4
(40 Wo.)Gospel
Shirley Caesar and Friends Gospel6
(33 Wo.)Gospel
2005 I Know the Truth Gospel3
(58 Wo.)Gospel
2007 After 40 Years … Still Celebrating Gospel8
(78 Wo.)Gospel
2008 The Definitive Gospel Collection Gospel38
(9 Wo.)Gospel
2009 A City Called Heaven Gospel8
(33 Wo.)Gospel
2011 The Ultimate Collection Gospel4
(27 Wo.)Gospel
Platinum Gospel: Shirley Caesar Gospel41
(17 Wo.)Gospel
Giving & Sharing: A Christmas Collection Gospel36
(3 Wo.)Gospel
2013 Good God US168
(2 Wo.)US
Gospel4
(51 Wo.)Gospel
Harvest Gospel Gospel14
(36 Wo.)Gospel
2015 Timeless Gospel Classics – Inspiration Gospel17
(3 Wo.)Gospel
2016 Fill This House Gospel1
(34 Wo.)Gospel

Lieder

Jahr Titel
weitere Interpreten
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, weitere Interpreten, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US Vereinigte StaatenVereinigte Staaten GospelTemplate:Charttabelle/Wartung/Land unbekannt (US)
1975 No Charge US91
(5 Wo.)US
Original: Melba Montgomery
aufgenommen in die Songs of the Century
2005 I Know the Truth (Lies) Gospel10
(22 Wo.)Gospel
2008 Sweeping Through the City Gospel26
(8 Wo.)Gospel
2009 Nobody but Jesus
featuring J Moss
Gospel16
(20 Wo.)Gospel
2010 Favor Gospel18
(20 Wo.)Gospel
2013 God Will Make a Way Gospel3
(40 Wo.)Gospel
2016 It’s Alright, It’s Ok
featuring Anthony Hamilton
Gospel7
(31 Wo.)Gospel
Hold My Mule
featuring Albertina Walker & Milton Brunson
Gospel1
(26 Wo.)Gospel
2017 Fill This House Gospel21
(6 Wo.)Gospel

Videoalben

  • 1995: Live in Memphis (US: GoldGold)[2]

Auszeichnungen

National Heritage Fellowship (1999)[3]

Gospel Music Hall of Fame (2000)[4]

Hollywood Walk of Fame (Recording) (2016)[5]

Grammy Lifetime Achievement Award (2017)

Grammy Awards[6]

Quellen

  1. a b Shirley Caesar in den US-Charts (Billboard)
  2. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US
  3. Shirley Caesar: 1999 NEA National Heritage Fellow, National Endowment for the Arts, abgerufen am 2. April 2025
  4. Inductees Archive der Gospel Music Hall of Fame (Gospel Music Association), abgerufen am 2. April 2025
  5. Shirley Caesar auf dem Hollywood Walk of Fame, abgerufen am 2. April 2025
  6. Shirley Caesar in der Grammy-Datenbank der Recording Academy, abgerufen am 2. April 2025
Commons: Shirley Caesar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien