Sinaida Juljewna Schokalskaja

Sinaida Juljewna Schokalskaja (russisch Зинаида Юльевна Шокальская; * 27. Novemberjul. / 9. Dezember 1882greg. in St. Petersburg; † 5. Februar 1961 in Leningrad) war eine russische bzw. sowjetische Bodenkunde-Geographin.[1]

Leben

Schokalskaja, Tochter des Geographen Juli Schokalski, studierte in St. Petersburg von 1909 bis 1914 in der naturwissenschaftlichen Fakultät der Höheren Bestuschew-Kurse für Frauen mit Spezialisierung auf Bodenkunde und Mineralogie. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete sie als Krankenschwester in einem Militärkrankenhaus.[1]

Nach der Oktoberrevolution arbeitete Schokalskaja von 1918 bis 1942 in der Bodenkunde-Abteilung der Kommission für das Studium der natürlichen Produktivkräfte (ab 1924 Bodenkunde-Institut, 1927 nach Wassili Dokutschajew benannt und der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR) angegliedert).[2] Sie beteiligte sich ab 1930 unter der Leitung Boris Polynows an der Erstellung der Bodenkundekarte Asiens, Indonesiens und Indochinas für den II. Internationalen Bodenkunde-Kongress. Unter der Leitung Leonid Prassolows nahm sie von 1935 bis 1937 an der Erstellung der Weltbodenkundekarte des Großen Sowjetischen Weltatlas teil.[3] Daneben lehrte sie am Institut für Physische Geographie der AN-SSSR und am Institut für Mechanisierung der Sozialisierten Landwirtschaft.[1]

Nach Beginn des Deutsch-Sowjetischen Kriegs wurde Schokalskaja im blockierten Leningrad 1942 Direktorin des Zentralen Dokutschajew-Bodenkunde-Museums der AN-SSSR und leitete die Maßnahmen zum Schutz, zur Erhaltung und zum Wiederaufbau der Sammlungen (bis 1959).[4] Für ihre Monografie über die Bodenkunde-Geographie Afrikas mit Bodenkundekarte im Maßstab 1:20.000.000 wurde sie 1948 zur Doktorin der geographischen Wissenschaften promoviert und 1949 zur Professorin ernannt.[5]

Seit 1940 war sie Mitglied des Büros der Bodenkunde-Kommission sowie Mitglied des Präsidiums und des Wissenschaftlichen Rates der Sowjetischen Geographischen Gesellschaft und von 1942 bis 1944 bevollmächtigte Vizepräsidentin der Gesellschaft, deren Ehrenmitglied sie 1955 wurde.[1]

Ehrung

  • Verdiente Wissenschaftlerin der RSFSR (1958)[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Архивы Российской академии нау: Шокальская Зинаида Юльевна (abgerufen am 16. Juni 2025).
  2. S. Ju. Schokalskaja: Die Böden Afrikas: Die Bedingungen der Bodenbildung. Die Böden und ihre Klassifikation (Übers. aus dem Russ. von Friedrich Krantz). Akademie-Verlag, Berlin 1953 ([1] [abgerufen am 17. Juni 2025]).
  3. Судьбу на карту: как в РГО сохранили наследие Юлия Шокальского (abgerufen am 17. Juni 2025).
  4. Русакова Е. А.: 110 лет Центральному музею почвоведения им. В. В. Докучаева (хроника последнего десятилетия). In: Материалы по изучению русских почв: сборник трудов. Band 8, Nr. 35, 2014, S. 61–66.
  5. Шокальская, Зинаида Юльевна: Условия почвообразования и почвы Африки: диссертация ... доктора географических наук: 11.00.00. Leningrad 1941 ([2] [abgerufen am 17. Juni 2025]).