St. Martinus (Böttingen)

BW

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Martinus steht in Böttingen, einer Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg. Die Pfarrei gehört zum Dekanat Tuttlingen-Spaichingen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Geschichte und Ausstattung

Die Martinsverehrung weist auf ein sehr hohes Alter der Kirchengemeinde hin; aufgrund des Patroziniums wird die Gründung der Gemeinde in die Zeit zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert datiert.[1]

Die heutige Kirche wurde im Jahr 1743 als barocke Pfarrkirche errichtet, von der bis heute insbesondere der Glockenturm und das Mittelschiff erhalten geblieben sind.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde das Kirchengebäude neugotisch umgestaltet.

Zwischen 1964 und 1966 erhielt die Kirche zwei Seitenschiffe im modernen Stil, die das barock-neugotische Bauwerk zu einer dreischiffigen Anlage erweiterten. In den Jahren 1965 sowie 2011/12 erfolgten grundlegende Renovationen. Eine umfassende Neugestaltung des Kirchenraumes erfolgte 2010–2012 durch den Künstler Matthias Eder aus Leonberg in Zusammenarbeit mit dem Kirchengemeinderat und dem Bischöflichen Bauamt Rottenburg. Am 1. Juli 2012 wurde der neue Altar von Weihbischof Johannes Kreidler feierlich geweiht.[2] Im Zuge dieser Umgestaltungen wandelte sich das Kircheninnere von barocker und neugotischer Prägung hin zu einer modernen Raumgestaltung.

Die Glasfenster stammen von Albert Birkle[1] und der Künstlerin Gabi Weiss[3].

Orgel

Die Orgel wurde 1968 von der Firma Gebr. Späth Orgelbau erbaut. Sie verfügt über 19 Register auf zwei Manualen und Pedal. 2012 führte die Firma Mönch eine Reinigung sowie den Austausch zweier Register durch: Im Positiv wurde das vierfache Scharff durch eine Trompete 8′ ersetzt, im Pedal der Rauschbass durch ein Gedacktbass 8′.[4]

Glocken

Nach dem Ersten Weltkrieg war nur noch ein Rumpfgeläut vorhanden. 1921 erhielt die Kirche ein neues fünfstimmiges Geläut der Glockengießerei Gebrüder Bachert aus Kochendorf. Dieses wurde zeitnah mit einer elektrischen Läuteanlage ausgestattet, deren Motoren bis heute erhalten sind, wenn auch nicht mehr in Betrieb.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb nur die kleinste Glocke erhalten. 1950 ergänzte die Glockengießerei Grüninger das Geläut durch vier neue Glocken. Das heutige Geläut umfasst damit fünf Glocken in den Tönen cis′ – e′ – fis′ – gis′ – h′.[5]

Einzelnachweise

  1. a b Sankt Martinus Böttingen: Gemeinde Böttingen. Abgerufen am 5. September 2025.
  2. Böttingen. Abgerufen am 5. September 2025.
  3. 2010 Böttingen. Abgerufen am 5. September 2025.
  4. Böttingen, St. Martinus – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 5. September 2025.
  5. Glockenfampf: Böttingen (D - BW) Die Glocken der Pfarrkirche St. Martin. 3. Mai 2024, abgerufen am 5. September 2025.

Koordinaten: 48° 5′ 58,4″ N, 8° 48′ 20,6″ O