Ute Gähler

Ute Gähler
Nation Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Geburtstag 12. Februar 1941
Geburtsort Oybin
Größe 164 cm
Gewicht 55 kg
Beruf Sekretärin
Karriere
Disziplin Einsitzer
Verein WSV Königssee
Status zurückgetreten
letzte Änderung: 27. März 2025

Ute Gähler-Scheiffele (* 12. Februar 1941 in Oybin) ist eine ehemalige deutsche Rennrodlerin.

Flucht

Sie war im Team der DDR für die Olympischen Winterspielen 1964 in Innsbruck gemeldet, floh aber am 10. Februar vor Wettbewerbsbeginn mit Hilfe des Westdeutschen Kollegen Max Leo nach Westdeutschland. Er brachte sie unter einer Decke in seinem Auto versteckt nach Ulm. Sie wurde daraufhin für drei Jahre von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Leo und weitere Freunde halfen Gähler eine Anstellung als Sekretärin zu finden.[1] Sie nahm ihr Training am Wintersportzentrum Rottach-Egern wieder auf und trat bei den Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble für Westdeutschland an, wo sie letztendlich Rang acht erreichte.[2]

Sport

Gähler nahm an vier Rennrodel-Weltmeisterschaften im Einsitzer teil.[3] Zwei davon vor ihrer Flucht nach Westdeutschland und zwei von Bayern aus ab 1965:

Sie nahm auch an den Rennrodel-Europameisterschaften 1967 in Schönau am Königssee teil (14.).[3]

Beim olympischen Wettbewerb 1968 kam sie ursprünglich auf Rang elf, wurde jedoch auf Rang acht hochgestuft, nachdem das DDR-Team (Ortrun Enderlein - 1., Anna-Maria Müller - 2. und Angela Knösel - 4.) disqualifiziert wurde, nachdem entdeckt worden war, dass sie illegalerweise die Kufen ihrer Schlitten erhitzt hatten.[4]

  • Ute Gähler in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. Die ZOV-Ausstellung „Sportverräter“ beschreibt die Flucht: „As Eastern German sports functionaries had spread the wrong information that Austria extradited refugees to their home country, she didn’t dare to contact the authorities for help. Gähler, hidden under a blanket, was smuggled to Bavaria in the car of a Western German colleague ...“ ZOV Sport Verräter: Ute Scheiffele. Zov-sportverraeter.de, 2012, abgerufen am 3. März 2014.
  2. Wolfgang Scheerer: Olympia: DDR-Rodlerin Ute Gähler setzte sich 1964 in Innsbruck ab und landete in Ulm. Südwest Presse, Ulm, 6. Februar 2014, abgerufen am 13. Februar 2015.
  3. a b Luge - Ute Gähler (West Germany): season totals. The-sports.org, abgerufen am 3. März 2014.
  4. Luge at the 1968 Grenoble Winter Games: Women’s Singles. Sports Reference, archiviert vom Original am 18. April 2020; abgerufen am 13. Februar 2015 (englisch).