Veraguth’sche Falte

Veragut-Falte links (normales Oberlid rechts)

Die Veraguth'sche Falte (Veraguth-Falte, englisch Veraguth's fold) ist ein Begriff (Eponym) aus der vorwissenschaftlichen Psychiatrie. Er beschreibt ein herabhängendes Oberlid und wird mit Depression in Verbindung gebracht. Benannt ist der Begriff nach dem Schweizer Neurologen Otto Veraguth (1870–1944).

Beschreibung

Es handelt sich um eine funktionelle Veränderung im mittleren Drittel des Oberlides.[1] Es entsteht eine kleine Lidfalte. „Ein besonders bemerkbares mimisches Zeichen der Depression überhaupt entsteht dadurch, daß die Hautfalte des Oberlids an der Grenze ihres inneren Drittels nach oben und ein wenig nach hinten verzogen wird, so daß der Bogen daselbst in einen Winkel verwandelt wird“ (Veraguth: zitiert nach Bleuler[2]).

Die Beschreibung erfolgte nach elektrophysiologischen Experimenten im Bereich der Haut in verschiedenen emotionalen Situationen.[3]

Geschichte

Der Begriff findet sich trotz seines Alters auch in modernen Lexika[4] und Lehrbüchern.

Ursache

Die Falte ist nach Veraguth typisch für endogene (psychologisch nicht verständliche) Depression.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Uwe Henrik Peters: Lexikon Psychiatrie. 7. Auflage. Elsevier, München 2017, ISBN 978-3-437-15063-0, S. 644.
  2. Eugen Bleuler: Lehrbuch der Psychiatrie. 7. Auflage. Springer, Berlin 1943, S. 338.
  3. Avi Ohry: ? [A forgotten physical sign in melancholy: The Veraguth skin fold]. In: Harefuah. Band 160, Nr. 3, März 2021, S. 167–169, PMID 33749179 (hebräisch, calameo.com).
  4. Roche Lexikon Medizin. 5. Auflage. Urban und Fischer, München 2003, ISBN 3-437-15157-6, S. 1927.