Walter Kohlhammer (Verleger)

Walter Wilhelm Kohlhammer (* 18. Januar 1879 in Stuttgart; † 6. März 1946 in Loßburg) war ein deutscher Verleger.
Leben
Walter Kohlhammers Eltern waren der Stuttgarter Verleger Wilhelm Kohlhammer und dessen zweite Ehefrau Marie Friederike, geb. Görlach.


Walter Kohlhammer besuchte das Stuttgarter Eberhard-Ludwigs-Gymnasium und studierte anschließend Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Tübingen und Leipzig. Er war Mitglied der Studentenverbindung Akademische Gesellschaft Stuttgardia Tübingen.[1] 1903 wurde er promoviert. Anschließend arbeitete er in verschiedenen in- und ausländischen Druckereien und Verlagen, bevor er ab 1907 in den von seinem Vater geleiteten Kohlhammer Verlag kam. 1909 wurde er Gesellschafter des Unternehmens und trieb die Modernisierung des Verlags voran, der zu einem der führenden deutschen wissenschaftlichen Verlage wurde. Wichtige Titel waren beispielsweise das von Gerhard Kittel herausgegebene „Theologische Wörterbuch zum Neuen Testament“, das ab 1933 erschien sowie die Zeitschrift „Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte“.
1909 heiratete Walter Kohlhammer Theodora Behr (1887–1966). Am Ersten Weltkrieg nahm er von 1914 bis 1918 als Offizier teil.
Im Herbst 1945 wurde er Verlag von den amerikanischen Besatzungsbehörden geschlossen. Walter Kohlhammer starb einige Monate später. Zwei Jahre nach Kohlhammers Tod wurde der Verlag 1948 an die Familie zurückgegeben, der Wiederaufbau lag nun in den Händen von Kohlhammers Schwiegersohn Karl Gutbrod.
Ehrungen
- Ehrensenator der Universität Tübingen
Veröffentlichungen
- Der Kommissionär im Buchhandel. Kohlhammer, Stuttgart 1904 (Leipzig, Univ., Diss., 1904).
Literatur
- Hundert Jahre Kohlhammer 1866–1966. Kohlhammer, Stuttgart 1966 (Verlagsnummer: 79014).
- Oskar Rühle: Kohlhammer, Walter. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 426 f. (Digitalisat).