Wembach

Wappen Deutschlandkarte
Wembach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wembach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 46′ N, 7° 53′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Lörrach
Gemeindeverwal­tungsverband: Schönau im Schwarzwald
Höhe: 528 m ü. NHN
Fläche: 1,8 km²
Einwohner: 304 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 169 Einwohner je km²
Postleitzahl: 79677
Vorwahl: 07673
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 08 3 36 094
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bifigstraße 2
79677 Wembach
Website: www.wembach.de
Bürgermeister: Christian Rüscher
Lage der Gemeinde Wembach im Landkreis Lörrach
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Karte

Wembach ist eine Gemeinde im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg. Sie gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Schönau im Schwarzwald an.

Mit 1,8 km² ist Wembach die flächenmäßig kleinste Gemeinde Baden-Württembergs.

Geografie

Lage

Die Gemeinde Wembach liegt an der Mündung des Böllenbachs in die Wiese im Südschwarzwald.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an die Stadt Schönau im Schwarzwald und ist ansonsten vom Gebiet der Gemeinde Fröhnd umgeben. Mit einer Exklave grenzt sie zudem an die Gemeinden Böllen und Kleines Wiesental.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Wembach gehören das Dorf Wembach und der Weiler Schindeln.[2] Außerdem gehören zwei Exklaven im Südwesten zum Gemeindegebiet: einerseits das ca. 21 Hektar große Walddistrikt Oberer Wald südlich des Silberbächles, andererseits bilden die ebenfalls weitgehend bewaldeten Gewanne Hinter-Berg und Hinter-Wald eine etwa 11 ha große Exklave westlich des Böllenbachs.[3]

Geschichte

Wembach entstand im Zuge der Rodung im Oberen Wiesental etwa in der Mitte des 11. Jahrhunderts. Grundbesitzer war das Kloster St. Blasien, die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1352 in einem sankblasischen Berain als Wendwag. In einem weiteren Berain 1374 wurde auch der heutige Ortsteil Schindeln als zur den schindlen erstmals erwähnt. Während dieses damals ein einzelner Hof war, werden für Wembach unter anderem eine Mühle, Äcker und sieben Häusern genannt. Im 13. Jahrhundert kam der sankblasische Besitz unter die Vogtei der Habsburger und dadurch später zu Vorderösterreich.[4] Wembach war Teil der Talvogtei Schönau und dort wiederum zur Geschworenei[5] Grafschaft gehörig. 1809 wurde die Talvogtei aufgelöst und die Geschworenei Grafschaft in vier Vogteien aufgeteilt,[6] wovon eine Wembach war, das damit eine selbständige Kommune wurde.

1806 wurde Wembach badisch und wurde 1807 dem neu gebildeten Bezirksamt Schönau zugeteilt. Nach Auflösung des Bezirksamtes Schönau wurde Wembach dem Bezirksamt Schopfheim zugeordnet und kam nach dessen Auflösung 1924 zum Landkreis Lörrach. Seit den 1970er Jahren existiert im Ort ein Gewerbegebiet, in den 1990er Jahren folgte das Baugebiet Trudmättle.[7]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Die Zahl der Einwohner von Wembach entwickelte sich wie folgt:[8]

Jahr Einwohner
1852 255
1871 215
1880 207
1890 206
1900 208
1910 209
1925 196
1933 188
1939 173
Jahr Einwohner
1950 211
1956 191
1961 206
1970 218
1980 258
1990 263
2000 276
2010 326
2020 335
Jahr Einwohner
2023 322

Religion

In Wembach – wie in allen ehemaligen sanktblasischen Besitzungen – dominiert bis heute die katholische Konfession. Die Katholiken des Dorfes werden seit 2012 von der Katholischen Seelsorgeeinheit Oberes Wiesental[9] im Dekanat Wiesental der Erzdiözese Freiburg betreut.

Die Evangelische Pfarrgemeinde Schönau im Schwarzwald[10] der Evangelischen Landeskirche in Baden betreut die evangelischen Christen.

Politik

Wembacher Rathaus

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Wembach hat acht Mitglieder. Er besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem.[11] Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt[12]. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 70,0 % (2019: 75,1 %).

Bürgermeister

2018 wurde Christian Rüscher als Bürgermeister wiedergewählt.[13]

Wappen

Blasonierung: „In Silber eine durchgehende blaue Wellendeichsel.“[14] Das Wappen wurde 1902 vom Generallandesarchiv Karlsruhe entworfen und symbolisiert die Einmündung des Böllenbachs in die Wiese.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauernhausmuseum Segerhof
Museum

Im Dorf steht das Bauernhausmuseum Segerhof, der als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung eingestuft wird und um 1860 erbaut wurde.[15] Lage

Natur

Nahe dem Weiler Schindeln (aber zur Gemeinde Fröhnd gehörig) befindet sich der Sägenbach-Wasserfall kurz vor der Einmündung des Sägenbachs in den Böllenbach.Lage

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Größter Arbeitgeber im Dorf ist der Automobilzulieferer Hella Innenleuchten-Systeme (HIS), der 2025 aus wirtschaftlichen Gründen einen deutlichen Abbau von Arbeitsplätzen ankündigte.[16][17]

Verkehr

Durch Wembach führt die Bundesstraße 317 (Titisee-Neustadt – Todtnau – Lörrach). Auf dieser Strecke verkehrt auch die Buslinie 7300 der SBG. Bis 1966 war der Ort durch die Bahnstrecke Zell im Wiesental–Todtnau an das Schienennetz angebunden. Nach Osten führt die L 131 über Böllen und den Hau in den Ortsteil Neuenweg der Gemeinde Kleines Wiesental.

Durch Wembach führt der 54 Kilometer lange Wiesental Radweg, der von Todtnau kommend quer durch den Landkreis Lörrach bis nach Basel führt.

Bildungseinrichtungen

In Wembach gibt es weder Kindergarten noch Schule. Grund- und Hauptschüler besuchen die Schule im nahe gelegenen Schönau im Schwarzwald, dort gibt es auch ein Gymnasium. Die nächstgelegene Realschule befindet sich in Zell im Wiesental.

Literatur

  • Wembach. In: Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band II. B. Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X, S. 816–823.
Commons: Wembach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Tabellengruppe 12411: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes zum 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).
  2. Schindeln – Historisches Ortslexikon - Baden Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  3. LUBW-Karte des Wembacher Gemeindegebiets auf: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  4. Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau: Der Landkreis Lörrach. Band 2: B. Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental. Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X, S. 822
  5. Bezeichnung für die Unterbezirke der Talvogtei.
  6. Siehe Eduard Böhler: Die Auflösung der Talvogtei Schönau. In: Das Markgräflerland, Jg. 4.1932/33, H. 4, S. 113 Digitalisat der UB Freiburg
  7. Geschichte Wembachs auf der Website der Gemeinde Wembach
  8. 1852–1970: Bevölkerungsentwicklung: Wembach, zuletzt aufgerufen am 3. Juni 2025; 1980–2023: Gemeindegebiet, Bevölkerung und Bevölkerungsdichte seit 1961. Wembach (Kreis Lörrach); zuletzt aufgerufen am 3. Juni 2025
  9. Homepage der Seelsorgeeinheit
  10. Website der Evangelische Pfarrgemeinde Schönau im Schwarzwald.
  11. Gemeinderat Wembach im Ratsinformationssystem des GVV Schönau
  12. Endgültiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2024 mit Vergleichsangaben von 2019 beim Statistischen Landesamt
  13. Traumergebnis: 97 Prozent für Rüscher. In: Markgräfler Tagblatt vom 16. September 2018.
  14. Wembach. In: Harald Huber: Wappenbuch Landkreis Lörrach. Südkurier, Konstanz 1984, ISBN 3-87799-046-0, S. 134.
  15. Bauernhausmuseum Segerhof auf der Website der Gemeinde.
  16. Anja Bertsch: Hella streicht fast 100 Jobs in Zell und Wembach. In: Markgräfler Tagblatt. 15. Mai 2025, abgerufen am 3. Juni 2025.
  17. Verena Wehrle: Große Betroffenheit zu Stellenabbau bei Hell. In: Markgräfler Tagblatt. 16. Mai 2025, abgerufen am 3. Juni 2025.