Wu-Mannigfaltigkeit

Die Wu-Mannigfaltigkeit ist im mathematischen Teilgebiet der Lie-Theorie eine als Quotientenraum von Lie-Gruppen definierte 5-Mannigfaltigkeit. Eine besondere Rolle spielt die Mannigfaltigkeit durch ihre besonderen Eigenschaften in der Algebraischen Topologie, Kobordismustheorie und Spin-Geometrie. Benannt und erstmals untersucht wurde die Mannigfaltigkeit vom chinesischen Mathematiker Wu Wenjun.

Definition

Die speziellen orthogonalen Gruppe lässt sich kanonisch in die spezielle unitäre Gruppe einbetten. Der Orbitraum:

ist die Wu-Mannigfaltigkeit.[1][2]

Eigenschaften

  • ist eine einfach zusammenhängende rationale Homologiesphäre (mit nichttrivialen Homologiegruppen , [3] und ), welche keine Sphäre ist. Da in vier oder weniger Dimensionen jede einfach zusammenhängende rationale Homologiesphäre sogar eine Sphäre ist, ist also ein Gegenbeispiel niedrigster Dimension.[4][5]
  • hat die Kohomologiegruppen:[1]
  • ist der Generator des orientierten Kobordismusringes .[1][2]
  • ist eine Spinʰ-Mannigfaltigkeit, welche keine Spinᶜ-Struktur besitzt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c Diamuid Crowley: 5-manifolds: 1-connected. (PDF) In: Bulletin of the Manifold Atlas. 2011, S. 49–55, abgerufen am 10. Juni 2024 (englisch).
  2. a b Arun Debray: Characteristic classes. Archiviert vom Original am 7. Januar 2021; abgerufen am 9. Juni 2024 (englisch).
  3. Barden 1965, Lemma 1.1. (ii)
  4. Daniel Ruberman: Simply Connected Embedded Spheres of Codimension One. In: Mathematical Sciences Research Institute Publications. 32. Jahrgang. Cambridge University Press, Cambridge, S. 229–232, bottom of p. 230 and Example 7 on p. 232 (englisch, slmath.org [PDF]).
  5. Simply-connected rational homology spheres. In: MathOverflow. Abgerufen am 8. Juli 2025 (englisch).