Bürgergeldempfängerin

Bürgergeldempfängerin (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Bürgergeldempfängerin die Bürgergeldempfängerinnen
Genitiv der Bürgergeldempfängerin der Bürgergeldempfängerinnen
Dativ der Bürgergeldempfängerin den Bürgergeldempfängerinnen
Akkusativ die Bürgergeldempfängerin die Bürgergeldempfängerinnen

Worttrennung:

Bür·ger·geld·emp·fän·ge·rin, Plural: Bür·ger·geld·emp·fän·ge·rin·nen

Aussprache:

IPA: [ˈbʏʁɡɐˌɡɛltʔɛmˌp͡fɛŋəʁɪn]
Hörbeispiele:  Bürgergeldempfängerin (Info)

Bedeutungen:

[1] weibliche Person, die staatliche Unterstützungsleistungen (= Bürgergeld) bezieht, da sie selbst zu wenig Einkommen für Miete, Essen, Kleidung hat

Herkunft:

Ableitung (Motion, Movierung) des Femininums aus der männlichen Form Bürgergeldempfänger mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -in

Synonyme:

[1] Bürgergeldbezieherin, Sozialhilfeempfängerin, abwertend: Hartzerin

Sinnverwandte Wörter:

[1] Arbeitslose, Bedürftige, Erwerbslose, Geringverdienerin, Niedrigverdienerin, Obdachlose

Männliche Wortformen:

[1] Bürgergeldempfänger

Oberbegriffe:

[1] Frau

Beispiele:

[1] „Von 5,5 Millionen Bürgergeldempfängerinnen und -empfängern sind 4 Millionen erwerbsfähig, doch sie arbeiteten nicht oder in zu geringem Umfang.“[1]
[1] „Wenn Cornelia Lang bei der Tafel in Bad Segeberg (Kreis Segeberg) ihre Ration abholt, freut sie sich, wenn - wie an diesem Tag - eine Tüte Chips dabei ist. Die isst sie gerne. Und als Bürgergeldempfängerin muss sie sehr darauf gucken, wie viel sie wofür ausgibt.“[2]
[1] „Auf das vergünstigte Ticket für 9 Euro pro Monat hat sie als Bürgergeldempfängerin Anspruch.“[3]
[1] [Frauennachttaxi in Freiburg im Breisgau:] „Jede Nacht von 22 bis 6 Uhr können Frauen es für alle Fahrten innerhalb des Freiburger Stadtgebiets nutzen. Es kostet 10 Euro. Studentinnen, Schülerinnen, Auszubildende und Bürgergeldempfängerinnen bezahlen einen ermäßigten Preis von 7 Euro.“[4]
[1] „»Das kann doch nicht wahr sein. Warum verwehrt man uns die Teilnahme am öffentlichen Leben? Dass die Ämter nicht klarkommen, ist doch nicht unsere Schuld«, empört sich taz-Leserin Christiane G. aus Gesundbrunnen. Die 59-jährige Bürgergeldempfängerin bleibt seit Wochen zu Hause, weil sie sich das Bahnfahren gerade schlicht nicht leisten kann.“[5]
[1] „Bei der Diskussion über die sogenannten erwerbsfähigen Leistungsbezieher von Bürgergeld wird in der Sendung mehrfach die Größenordnung des Problems unterschiedlich beziffert. Unser Gast Sasa Zatata, selbst Bürgergeldempfängerin, weist darauf hin, dass man unterscheiden müsse zwischen Menschen, die erwerbsfähig seien und jenen, die dem Arbeitsmarkt tatsächlich zur Verfügung stünden.“[6]
[1] „Unsere Community beschäftigt noch immer die Frage nach sozialer Gerechtigkeit - insbesondere bei dem Lohnabstand zwischen den unteren Gehaltsgruppen und Bürgergeldempfängerinnen und -empfängern.“[7]
[1] [Kommunale Leistungen:] „»Eine Bürgergeldempfängerin ist nicht schuld daran, dass das nächste Krankenhaus kilometerweit entfernt ist und es inzwischen bisweilen sogar an einem Rettungsdienst fehlt, der rechtzeitig bei einem Notfall sein kann. Sie zu drangsalieren, verändert nichts zum Guten, weil sie die falschen Adressaten sind.«“[8]
[1] „Auch die gern zitierte „hart arbeitende Mitte“ wird mit insgesamt 23 Milliarden Euro im nächsten und übernächsten Jahr entlastet. […] Andererseits soll der Druck auf Bürgergeldempfängerinnen erhöht werden.“[9]
[1] „Bürgergeldempfängerinnen sollen nun lediglich noch "angemessene Heizkosten" erstattet bekommen. Damit will man "Sparanreize" schaffen. Aber was heißt das eigentlich: "angemessene" Heizkosten?“[10]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

Quellen:

  1. Koalitionsrunde – Union drängt auf Einsparungen beim Bürgergeld. In: Spiegel Online. 1. Juli 2025, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 4. Juli 2025).
  2. Anne Passow: Neue Grundsicherung: Kann sie "Totalverweigerer" in Arbeit bringen?. In: Norddeutscher Rundfunk. 10. Juni 2025 (URL, abgerufen am 3. Juli 2025).
  3. Susanne Memarnia: Fahren ohne Ticket entkriminalisieren – 217 Tage Knast für „Schwarzfahren“. In: taz.de. 28. Januar 2025, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 4. Juli 2025).
  4. Wikipedia-Artikel „Freiburger Verkehrs AG“ (Stabilversion), Version vom 5. April 2025, 09:07 Uhr, abgerufen am 4. Juli 2025.
  5. Clara Suchy, Susanne Memarnia: Ärger mit dem Sozialticket – Die Leute können nicht warten. In: taz.de. 9. Januar 2024, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 3. Juli 2025).
  6. Mehr Härte beim Bürgergeld: Ist das gerecht? – Der Faktencheck zur Sendung vom 24.03.2025. In: Westdeutscher Rundfunk. März 2025 (URL, abgerufen am 3. Juli 2025).
  7. "Krieg & Frieden" im Wahlkampf & Frau am Herd. In: Westdeutscher Rundfunk. 14. November 2024 (Text und Audio, online abrufbar nur bis 14.11.2025 wegen des deutschen Telemediengesetzes (TMG) in Verbindung mit dem Rundfunkstaatsvertrag, URL, abgerufen am 3. Juli 2025).
  8. Clara Bünger über Krise der Linken – „Das war ein schleichender Prozess“. In: taz.de. 23. August 2024, ISSN 2626-5761 (Interview mit der Bundestagsabgeordneten Clara Bünger, Die Linke, das Interview führte Pascal Beucker, URL, abgerufen am 4. Juli 2025).
  9. Anna Lehmann: Haushaltsentwurf für 2025 – Loch an Loch – hält doch. In: taz.de. 16. Juli 2024, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 3. April 2025).
  10. Anna Mayr: Bürgergeld – Aus dem Fenster geheizt. In: Zeit Online. 2022-11-08, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Juli 2025).