Gewaltmarsch

Gewaltmarsch (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Gewaltmarsch die Gewaltmärsche
Genitiv des Gewaltmarschs
des Gewaltmarsches
der Gewaltmärsche
Dativ dem Gewaltmarsch
dem Gewaltmarsche
den Gewaltmärschen
Akkusativ den Gewaltmarsch die Gewaltmärsche

Worttrennung:

Ge·walt·marsch, Plural: Ge·walt·mär·sche

Aussprache:

IPA: [ɡəˈvaltˌmaʁʃ]
Hörbeispiele:  Gewaltmarsch (Info)

Bedeutungen:

[1] veraltend, oft militärisch: in extremer Weise anstrengender Marsch
[2] umgangssprachlich, scherzhaft: anstrengender Spaziergang oder anstrengende Wanderung (eher im zivilen Kontext)

Herkunft:

Determinativkompositum aus Gewalt und Marsch

Oberbegriffe:

[1] Marsch

Beispiele:

[1] „Bald nehmen feindliche Truppen die Verfolgung auf, und so mündet das Ausweichen in den Süden in einen ziellosen Gewaltmarsch, kreuz und quer durch kaum kartiertes Terrain, bis zu 30 Kilometer Tag für Tag, 2600 insgesamt.“[1]
[1] „Als paramilitärische Einheit sollen sie mehrmals trainiert haben – etwa den Häuserkampf, den Umgang mit Schusswaffen, Nacht- und Gewaltmärsche und Patrouillengänge.“[2]
[1] „Weniger als zehn Prozent der ursprünglich 90.000 Soldaten der Roten Armee haben den Gewaltmarsch überlebt.“[3]
[2] „Es wurde kein Spaziergang, auch wenn das darüber geschriebene Buch so hieß, sondern ein Gewaltmarsch, ein Abenteuer mit Spelunken, Hürchen und Räuberpistolen – fingerfertig erzählten und handgreiflich auf die Brust gesetzten.“[4]
[2] „Laut Google Maps dauert das zu Fuß genau 20 Stunden und 17 Minuten, aber da sind natürlich keine Pausen eingerechnet. Verbunden wird der Gewaltmarsch mit einem Spendenaufruf.“[5]
[2] „Vom Spanisch-Buch habe ich bisher nicht mal die Folie entfernt, und mein erster Gewaltmarsch mit den nagelneuen Nordic-Walking-Stöcken endete mit einem ausgewachsenen Muskelkater.“[6]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Eilmarsch (dort auch „Gewaltmarsch“)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gewaltmarsch
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Gewaltmarsch
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Gewaltmarsch
[1] The Free Dictionary „Gewaltmarsch
[1] Duden online „Gewaltmarsch
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGewaltmarsch
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Gewaltmarsch
[1, 2] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Gewaltmarsch“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Christian Staas: Der Untergang. In: DIE ZEIT. 27. September 2018, ISSN 0044-2070.
  2. Kevin Santy, Denise Peikert, Roger Dietze, Matthias Puppe: Polizeieinsatz in Brandis – BKA durchsucht Gebäude. In: Leipziger Volkszeitung. 21. März 2025.
  3. Wikipedia-Artikel „1935“ (Stabilversion)
  4. Bruno Preisendörfer: Der waghalsige Reisende. Johann Gottfried Seume und das ungeschützte Leben. Galiani, Berlin 2012, ISBN 978-3-86971-060-0, Seite 9 f.
  5. Jan Mönch: Zwei schwere Schicksalsschläge und einer, der hilft. In: Aachener Zeitung. 7. März 2024.
  6. Ruhestand für Einsteiger. In: Hamburger Abendblatt. 3. Juni 2025.