Gotenhafen

Gotenhafen (Deutsch)

Substantiv, n, Toponym

Singular Plural
Nominativ (das) Gotenhafen
Genitiv (des Gotenhafen)
(des Gotenhafens)

Gotenhafens
Dativ (dem) Gotenhafen
Akkusativ (das) Gotenhafen

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Gotenhafen“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

Go·ten·ha·fen, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈɡoːtn̩ːhaːfn̩]
Hörbeispiele:  Gotenhafen (Info)

Bedeutungen:

[1] 1939-1945 Name von: Gdingen, einer Stadt im damals besetzten Polen

Herkunft:

[1] Nach der Annexion Gdingens durch Deutschland im Jahre 1939 wurde die Stadt in Gotenhafen umbenannt. Die Namensgebung war eine Neuschöpfung und sollte an das ehemalige Siedlungsgebiet der Goten im Bereich der Weichsel erinnern.[1]

Synonyme:

[1] Gdingen, Gdynia

Oberbegriffe:

[1] Großstadt

Beispiele:

[1] Im Zuge der Flucht der deutschen Zivilbevölkerung aus Ostpreußen und anderen Regionen am Ende des Zweiten Weltkriegs war Gotenhafen einer der wichtigsten Evakuierungshäfen, von dem aus Schiffe wie die Wilhelm Gustloff oder die Goya in den Westen fuhren.
[1] „Als ich in Gotenhafen ankam und vom Bahnhof zum Hafen ging, staunte ich über die Größe des Hafens.“[2]
[1] „Da von den weit über viertausend Säuglingen, Kindern, Jugendlichen an Bord des Unglücksschiffes keine hundert gerettet wurden, fanden sich nur zufällig Fotos von ihnen, weil mit dem Schiff das Flüchtlingsgepäck und in ihm die Fotoalben geflüchteter Familien aus Ost- und Westpreußen, Danzig und Gotenhafen verloren gegangen sind.“[3]
[1] „Am 9. Januar 1942 betrat ich an der Seite von Heinz Lücker und vier anderen Kmeraden aus Bergen op Zoom in Gotenhafen bei Danzig das Deck der »Wilhelm Gustloff«.“[4]

Wortbildungen:

[1] Gotenhafener, Gotenhafenerin; Gotenhafener

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Gotenhafen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGotenhafen

Quellen:

  1. Wikipedia-Artikel „Geschichte der Stadt Gdynia, Absatz Die Einnahme und Umbenennung der Stadt
  2. Werner Schulz: Im Kleinst-U-Boot. Aus dem Nachlass eines »Seehund«-Fahrers. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1995, ISBN 3-89488-085-6, Zitat Seite 12.
  3. Günter Grass: Im Krebsgang. Eine Novelle. Steidl, Göttingen 2002, ISBN 3-88243-800-2, Seite 126.
  4. Klaus Willmann: Das Boot U 188.. Zeitzeugenbericht aus dem Zweiten Weltkrieg. Rosenheimer, Rosenheim 2008, Seite 28. ISBN 978-3-475-53954-1.