Groteske
Groteske (Deutsch)
Substantiv, f
| Singular | Plural | |
|---|---|---|
| Nominativ | die Groteske | die Grotesken |
| Genitiv | der Groteske | der Grotesken |
| Dativ | der Groteske | den Grotesken |
| Akkusativ | die Groteske | die Grotesken |
Worttrennung:
- Gro·tes·ke, Plural: Gro·tes·ken
Aussprache:
- IPA: [ɡʁoˈtɛskə]
- Hörbeispiele: Groteske (Info)
- Reime: -ɛskə
Bedeutungen:
- [1] Kunstwissenschaft: Kunstwerk mit verzerrter (komischer und zugleich bedrohlicher) Darstellung der Wirklichkeit, meist ein fantastisches Ornament mit Tieren oder Pflanzen
- [2] Kunstwissenschaft, Literatur: Erzählform, in der widersprüchliche, meist derbkomische und grauenhafte Elemente verbunden werden
- [3] übertragen: etwas, das wie eine absurd verzerrte/groteske Wirklichkeit erscheint
- [4] Tanz: grotesker Tanz mit verzerrenden Bewegungen
Herkunft:
- im 17. Jahrhundert von französisch grotesque → fr entlehnt, das auf italienisch grottesco → it „zur Höhle gehörig“ zurückgeht[1]
Synonyme:
- [4] Grotesktanz
Sinnverwandte Wörter:
- [3] Absurdität
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [3] Behörden-Groteske
Beispiele:
- [1]
- [2] „Vor allem ist es die Groteske, die das Merkmal der zerfallenen modernen Welt markiert.“[2]
- [2] „Von seinen Grotesken blieb lediglich eine kleine Auswahl unter dem Titel »Rosa, die schöne Schutzmannsfrau« erhalten.“[3]
- [3] „Die Situation in der Familie des Glasbläsers hatte sich durch die Rassegesetze inzwischen zur Groteske ausgewachsen.“[4]
- [3] „Der Treck war fast zusammengestellt, als der Auftritt der aufrechten Nazis vollends zur Groteske wurde und auch noch Herr Abramowski in Götzlack vorbeischaute, ein Unterling des Herrn Bierfreund, um das am Morgen ausgesprochene Verbot zu kontrollieren.“[5]
- [4]
Übersetzungen
[2] ?
|
[3] übertragen: etwas, das wie eine absurd verzerrte/groteske Wirklichkeit erscheint
|
[4] Tanz: grotesker Tanz mit verzerrenden Bewegungen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–4] Wikipedia-Artikel „Groteske“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Groteske“
- [2–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Groteske“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Groteske“
- [1–3] The Free Dictionary „Groteske“
- [1, 2, 4] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Groteske“ auf wissen.de
- [1, 2, 4] Wahrig Fremdwörterlexikon „Groteske“ auf wissen.de
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Groteske“
- [1–3] Duden online „Groteske“
- [1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 725.
- [1–3] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Seite 398.
Quellen:
- ↑ Bezug auf alte Höhlenmalereien; Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Groteske“, Seite 375.
- ↑ Helmut Göbel: Elias Canetti. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-499-50585-1, Seite 74.
- ↑ Jürgen Serke: Die verbrannten Dichter. Lebensgeschichten und Dokumente. 2. Auflage. Wallstein, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5388-6, Seite 231.
- ↑ Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 232..
- ↑ Jochen Buchsteiner: Wir Ostpreußen. Eine ganz gewöhnliche deutsche Familiengeschichte. dtv, München 2025, ISBN 978-3-423-28470-7, Seite 20.