Nutzungskonflikt

Worttrennung:

Nut·zungs·kon·flikt, Plural: Nut·zungs·kon·flik·te

Aussprache:

IPA: [ˈnʊt͡sʊŋskɔnˌflɪkt]

Hörbeispiele:  Nutzungskonflikt ^(Info)

Bedeutungen:

[1] Gegensatz unterschiedlicher Interessen über die Nutzung/den Gebrauch von Ressourcen (beispielsweise Wasser, Flächen, Verkehrswege)

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Nutzung und Konflikt sowie dem Fugenelement -s

Sinnverwandte Wörter:

[1] Interessenkonflikt/Interessenskonflikt, Zielkonflikt

Beispiele:

[1] Nutzungskonflikte in deutschen Waldgebieten entstehen, wenn der Wald gleichzeitig für den Artenschutz von Tieren unf Pflanzen, die Erholung von Menschen und die Holzwirtschaft genutzt werden soll.

[1] „Für die Wälder in der Region Luzern hat die Regierung erstmals einen Entwicklungsplan verabschiedet. Dieser weist auch auf Nutzungskonflikte hin. So wollen Biker und Reiter künftig auch unbefestigte Pfade nutzen dürfen. Der Kanton sucht nun naturverträglichen Lösungen.“^[1]

[1] „In Regionen mit Wassermangel kommt es zu Nutzungskonflikten zwischen Oberliegern und Unterliegern. So staut zum Beispiel Tadschikistan den Syrdarja (und Nebenflüsse) im Sommer auf, um im Winter Strom zu erzeugen. Das flussabwärts gelegene Kasachstan benötigt das Wasser aber im Sommer für seine Landwirtschaft.“^[2]

[1] „Ein langjähriger Nutzungskonflikt, der die Grundwasserkörper als wichtigste Rohwasserquelle in Deutschland betrifft, bleibt weiterhin die Verunreinigung des Grundwassers durch die Landwirtschaft.“^[3]

[1] [Grundwassernutzung:] „Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts sagt voraus: Nutzungskonflikte werden in Deutschland zunehmen.“^[4]

[1] „Ein bedeutsamer Nutzungskonflikt, der den mengenmäßigen Zustand der Grundwasserkörper negativ beeinflusst, ist der Braunkohletagebau.“^[5]

[1] „Engadin: Trinkwasser für Schneekanonen – Das Engadin hat im schweizweiten Vergleich wenig Wasser. Mögliche Nutzungskonflikte zeigt eine neue Studie auf.“^[6]

[1] „In der Stadt nahm der motorisierte Individualverkehr von den fünfziger Jahren an stark zu. Der entstehende Nutzungskonflikt im öffentlichen Straßenraum wurde damals oft zu Gunsten des Individualverkehrs (Privatauto, verbrennungsmotorisiert) gelöst:“ […].^[7]

[1] „In den größeren Thüringer Städten weiß man um die Probleme: »Durch größer werdende Fahrzeuge entsteht ein Nutzungskonflikt des bereits sehr knappen öffentlichen Raumes zwischen allen Verkehrsteilnehmern.«“^[8]

[1] „Oft besitzt der Gehweg allerdings keine ausreichende Breite, um Nutzungskonflikte zwischen Rad- und Fußverkehr zu vermeiden.“^[9]

[1] „Durch davon [Anmerkung: von zahlreichen Gaststätten und Straßencafés] ausgehenden Lärm und Schmutz sowie die Einengungen der Bürgersteige durch herausgestellte Tische und Stühle entstehen Nutzungskonflikte zwischen Hausbewohnern, Gastronomen und Gästen.“^[10]

[1]	„taz: »Am Leopoldplatz sagen Anwohner, die Trinker- und Drogenszene sei so präsent, dass sie nicht mehr ungestört einkaufen oder zur U-Bahn gehen könnten.«
	Stephan Lanz: »Das ist ein klassischer Nutzungskonflikt. […]«“[11]

[1] [Schrebergärten:] „Es gibt in Berlin gerade einen ganz massiven Nutzungskonflikt. Die Stadt und private Investoren suchen überall Flächen für Wohnungen, aber auch für Straßen und Schulen. Da werden natürlich die Kleingartenanlagen ganz genau geprüft.“^[12]

[1] „Erneuerbare Energien oder Landwirtschaft - wer im Fall eines Nutzungskonflikts Vorrang haben sollte, da will sich der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) nicht festlegen. Fruchtbare Ackerböden sollten eher nicht bebaut werden, erklärt Maximilian Heller, Experte für Landnutzung beim BUND.“^[13]

[1] „Trittin: »Es gibt in der Tat einen Nutzungskonflikt zwischen Erhalt der Natur und der Förderung einer Erneuerbaren Energie, das bestreite ich auch gar nicht. Das muss man sorgfältig gegeneinander abwägen.«“^[14]

[1] „Nebeneinander von Landwirtschaft und Landschaftsschutz – Nutzungskonflikte in diesem Lebensraum sollen durch Absprachen und eine «landwirtschaftliche Planung» entschäft werden.“^[15]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: andauernder / langjähriger / permanenter Nutzungskonflikt

[1] mit Präposition: Nutzungskonflikt zwischen … und …