Trittbrettfahrer

Worttrennung:

Tritt·brett·fah·rer, Plural: Tritt·brett·fah·rer

Aussprache:

IPA: [ˈtʁɪtbʁɛtˌfaːʁɐ]

Hörbeispiele:  Trittbrettfahrer ^(Info)

Bedeutungen:

[1] Verkehrswesen, veraltete Bedeutung: Person, die sich außen an einem Zug oder einem ähnlichen Fahrzeug festhält und auf dem Trittbrett stehend mitfährt, weil sie nicht bezahlen will oder innen keinen Platz gefunden hat

[2] übertragen, abwertend: Person, die ohne Anstrengung an Vorteilen teilhaben will

[3] Kriminologie: Person, die Aufmerksamkeit sucht, indem sie beim Begehen von Verbrechen das Muster bekannter Straftaten nachahmt, oder sich zu von ihr nicht begangenen Straftaten bekennt, bei denen nach dem Täter gefahndet wird

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Trittbrett und Fahrer

Sinnverwandte Wörter:

[2] Absahner, Abstauber, Nassauer, Nutznießer

[3] Nachahmungstäter

Weibliche Wortformen:

[1–3] Trittbrettfahrerin

Beispiele:

[1] „Wilma war 18. Sie verkaufte Fahrkarten in der Straßenbahn, als eines Tages ihr Bruno als Trittbrettfahrer aufsprang.“^[1]

[2] „Bleibt schließlich noch das Problem der Trittbrettfahrer, die sich ohne Versicherung aus Nachlässigkeit in das soziale Netz abgleiten lassen.“^[2]

[2] „Als Trittbrettfahrer der Revolution gelingt es der SPD, die sich mit den reaktionären Militärs verbündet, diese Revolution im Keim zu ersticken.“^[3]

[2] „In Wirklichkeit betraten die Nationalisten gerade in Rhodesien erst spät die Bühne und waren oft Trittbrettfahrer, die sich bereits existierenden Bewegungen anschlossen, um sie dann für sich zu vereinnahmen.“^[4]

[3] „Als sie den Trittbrettfahrer in Conyers gefasst haben, dachte ich, das war es.“^[5]

[3] „›Genau das ist unsere Befürchtung. Außerdem könnten wir damit Trittbrettfahrer auf den Plan rufen.‹“^[6]

Wortbildungen:

Trittbrettfahrer-Problem