beide

beide (Deutsch)

Indefinitpronomen, Numerale

Singularstarker Pluralschwacher Plural
(sächlich,
nur substantivisch)[1]
(mit dem bestimmten Artikel
und Ähnlichem)
Nominativ beidesbeidedie beiden
Genitiv [2]beiderder beiden
Dativ beidembeidenden beiden
Akkusativ beidesbeidedie beiden

Anmerkung Wortart:

  • beide wird als Indefinitpronomen bezeichnet (Ich habe beides gekauft. Beide Schwestern haben ein Auto.) und auch als Zahlwort (Die beiden Autos sind kaputt.)

Anmerkung Rechtschreibung:

  • beide wird nach der neuen Rechtschreibung kleingeschrieben; im älteren Sprachgebrauch (19. Jahrhundert) wurde es bei substantivischem Gebrauch zuweilen auch großgeschrieben (ich habe aber Beide gesehen!)[2][3]

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

beyde

Worttrennung:

bei·de

Aussprache:

IPA: [ˈbaɪ̯də]
Hörbeispiele:  beide (Info),  beide (Österreich) (Info)
Reime: -aɪ̯də

Bedeutungen:

[1] Indefinitpronomen: zeigt an, dass es sich nicht nur um einen der zwei in Frage kommenden Gegenstände handelt: sowohl der/die/das eine als auch der/die/das andere; auch adverbial gebraucht
[2] Numerale: betont, dass die Zweizahl des Gezählten allgemein oder aus dem Vorhererwähnten bekannt ist, steht anstelle von: zwei

Synonyme:

[1] sowohl als auch
[2] (die) zwei

Gegenwörter:

[1] kein
[2] ein, drei, vier

Beispiele:

[1] Wie, ich kann statt Papas auch Mamas Auto benutzen, beide Autos sind kaputt!
[1] Die Eltern sind nicht zu Hause. Beide müssen arbeiten.
[1] „Frauen wird [in China] vermittelt: Entweder wollt ihr heiraten oder einen PhD, beides geht nicht. Ein Mann wird keine Frau heiraten, die erfolgreicher ist als er.“[4]
[1] (Adverb:) Ihr habt beide recht.
[1] „Dieses beide in ihm, die Unendlichkeit, und die Endlichkeit sollen vereinigt werden.“[5]
[2] Ihr beiden habt recht.
[2] Kennst du diese beiden?
[2] Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich die beiden da möchte oder doch lieber die drei da.

Redewendungen:

bis über beide Ohren verliebt sein

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] beide Mal(e)
[2] einer von beiden

Wortbildungen:

beiderlei, beidhändig, beiderseitig, beiderseits, beidseitig

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „beide
[1, 2] The Free Dictionary „beide
[1, 2] Duden online „beide

Quellen:

  1. Im älteren Sprachgebrauch kommt auch die schwache Beugung vor: dieses beide, dieses beiden, diesem beiden, dieses beide – Ivar Ljungerud: Zur Nominalflexion in der deutschen Literatursprache nach 1900. Bände 29-31. Gleerup, 1955, Seite 208 (Zitiert nach Google Books)
  2. 1 2 Duden online „beide.
  3. Deutsche Rechtschreibung – 2.2 Substantivierungen (§ 58 Abs. 4). In: grammis.ids-mannheim.de. Abgerufen am 11. März 2022.
  4. Anja Reich: Soziologin Eva Illouz – „Es wird viel mehr Menschen geben, die allein leben“. In: Berliner Zeitung Online. 5. Februar 2019, ISSN 0947-174X (URL, abgerufen am 7. Februar 2019).
  5. Johann Gottlieb Fichte: Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre. Meiner, 1997 (Original 1794), ISBN 978-3-7873-1334-1, Seite 65 (Zitiert nach Google Books)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: beeid, Diebe

beide (Mittelhochdeutsch)

Indefinitpronomen, Numerale

Plural
Maskulinum
Femininum
Neutrum
Nominativ beidebeidiu
Genitiv beider (beidere)
Dativ beiden
Akkusativ beidebeidiu

Anmerkung zur Deklination:

Im 14. Jahrhundert findet sich als Singular Neutrum beideʒ (Hapaxlegomenon) mit der Bedeutung beides.

Nebenformen:

bēde

Bedeutungen:

[1] beide

Beispiele:

[1]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Stichwort beide, bêde
[1] Georg Friedrich Benecke, Wilhelm Müller, Friedrich Zarncke: Mittelhochdeutsches Wörterbuch, Stichwort beide, beidiu, bêde, bêdiu
[1] Jacob Grimm: Deutsche Grammatik. Ertser Theil; zweite Ausgabe. Göttingen, 1822, S. 765 („von den übrigen zahlwörtern“)