erkiesen
erkiesen (Deutsch)
Verb
| Person | Wortform | |||
|---|---|---|---|---|
| Präsens | ich | erkiese | ||
| du | erkiest | |||
| er, sie, es | erkiest | |||
| Präteritum | ich | erkor | ||
| Konjunktiv II | ich | erköre | ||
| Imperativ | Singular | erkiese! | ||
| Plural | erkiest! | |||
| Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
| erkoren | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:erkiesen | ||||
Anmerkung zur Verwendung:
- Bis ins 17. Jahrhundert wurde erkiesen mit all seinen Formen im Deutschen verwendet. Seitdem sind, beschränkt auf die gehobene Sprache, nur noch das Präteritum erkor und das Partizip Prefekt erkoren gebräuchlich, die synchron an erküren angeschlossen werden.[1]
Worttrennung:
- er·kie·sen, Präteritum: er·kor, Partizip II: er·ko·ren
Aussprache:
- IPA: [ɛɐ̯ˈkiːzn̩]
- Hörbeispiele: erkiesen (Info), erkiesen (Info)
- Reime: -iːzn̩
Bedeutungen:
- [1] transitiv, in Infinitiv veraltet, in Präteritum und Partizip Perfekt gehoben: jemanden oder etwas auswählen, erwählen
Herkunft:
- Das Verb erkiesen ist eine Präfixbildung zu kiesen, welche auf das althochdeutsche irkiosan → goh ‚wählen, prüfen, wahrnehmen‘ und das mittelhochdeutsche erkiesen ‚ersinnen, greifen, wahrnehmen‘ zurückgeht. Hierher gehören auch die altsächsische Form ākiosan, das altenglische ācēosan → ang sowie das gotische uskiosan ‚auserwählen‘.[1]
- Strukturell: Derivation (Ableitung) zum Verb kiesen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) er-[2]
Synonyme:
Beispiele:
- [1] „Wo ist Donald? Ich will ihn zu meinem Bergfreund erkiesen!“[3]
- [1] „Endlich Grossraum werden – nach dem Desaster des Zweiten Weltkriegs erkor sich Westeuropa das Karolingerreich zum Leitstern, seit der EU-Osterweiterung ist ein neues Paradigma gefragt.“[4]
- [1] Nachdem sich Franz-Josef jahrelang als verlässlich und ehrlich erwiesen hatte, erkor ihn Onkel Ewald zu seinem Kompagnon.
- [1] Ludger wurde zu Taminas Tanzpartner erkoren.
Wortbildungen:
- [1] auserkiesen
Übersetzungen
[1] transitiv, veraltet: jemanden oder etwas auswählen, erwählen
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „erkiesen“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „erkiesen“
Quellen:
- 1 2 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, unter „Kür“, Seite 747.
- ↑ Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „erkiesen“
- ↑ Bob Gregory: Kampf ums Schnatterhorn. In: Micky Maus. Nummer 1976/02, Ehapa, 1976 (http://coa.inducks.org/issue.php?c=de/MM1976-02,+abgerufen+am+7. September 2014)
- ↑ Leander Scholz: Endlich Grossraum werden – nach dem Desaster des Zweiten Weltkriegs erkor sich Westeuropa das Karolingerreich zum Leitstern, seit der EU-Osterweiterung ist ein neues Paradigma gefragt. In: Neue Zürcher Zeitung. 20. März 2025, abgerufen am 23. September 2025.