scheißen
scheißen (Deutsch)
Verb
| Person | Wortform | |||
|---|---|---|---|---|
| Präsens | ich | scheiße | ||
| du | scheißt | |||
| er, sie, es | scheißt | |||
| Präteritum | ich | schiss | ||
| Konjunktiv II | ich | schisse | ||
| Imperativ | Singular | scheiß! | ||
| Plural | scheißt! | |||
| Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
| geschissen | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:scheißen | ||||
Alternative Schreibweisen:
- Schweiz und Liechtenstein: scheissen
Worttrennung:
- schei·ßen, Präteritum: schiss, Partizip II: ge·schis·sen
Aussprache:
- IPA: [ˈʃaɪ̯sn̩]
- Hörbeispiele: scheißen (Info)
- Reime: -aɪ̯sn̩
Bedeutungen:
- [1] umgangssprachlich, derb: den Darm entleeren (fachsprachlich Defäkation)
- [2] umgangssprachlich, derb; auf jemanden oder etwas scheißen: jemanden/etwas egal finden, ablehnen oder darauf verzichten
Herkunft:
- mittelhochdeutsch schīzen, althochdeutsch in der Partizip Präteritum-Form piscizzano, germanisch *skeit-a- „scheißen“, belegt seit dem 11. Jahrhundert[1]
Synonyme:
- [1] defäzieren, defäkieren, koten, stuhlen; derb: kacken; siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Defäkieren
- [2] verzichten, ablehnen, verachten
Oberbegriffe:
- [1] ausscheiden
Beispiele:
- [1] „Und während der arme Bäcker seinen Rausch ausschlief, fing er an zu scheißen.“[2]
- [1] „1694 beklagt sich die Herzogin von Orléans, Liselotte von der Pfalz, in einem Brief an eine Tante in Hannover, dass ihr ein "Leibstuhl" fehlt: »Sie, liebe Tante, sind in der glücklichen Lage, scheißen gehen zu können, wann immer Sie wollen. Scheißen Sie also nach Belieben. Ich hingegen bin dazu verpflichtet, meinen Kackhaufen bis zum Abend aufzuheben.«“[3]
- [1] „Weshalb es die Mächte (lang mögen sie hofhalten; lang mögen sie Licht scheißen auf die Scheitel der Verdammten) von der Hölle ausgesandt hatten zur Pirschjagd auf Jack Polo, war dem Geyatter einfach unerfindlich.“[4]
- [2] Ich scheiß auf dich und dein dreckiges Geld.
- [2] „Die scheißen einem was, die Gareis und Frerksen, die rote Kumpelbande.“[5]
Redewendungen:
- auf etwas scheißen / auf jemanden scheißen
- sich in die Hosen scheißen
Sprichwörter:
- der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] scheißen müssen
- [2] scheiß drauf
Wortbildungen:
- [1] Substantive: Geschiss, Scheiße, Scheißer, Scheißerei, Scheißeritis, Scheißhaus, Schiss
- Verben: anscheißen, ausscheißen, bescheißen, einscheißen, hinscheißen, klugscheißen, verscheißen, vollscheißen, zusammenscheißen, zuscheißen
Übersetzungen
[1] umgangssprachlich, derb: den Darm entleeren (fachsprachlich Defäkation)
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| Dialektausdrücke: | ||
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Scheiße“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „scheißen“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „scheißen“
- [1, 2] Duden online „scheißen“
- [1, 2] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „scheißen“ auf wissen.de
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „scheißen“, Seite 797.
- ↑ Jóanes Nielsen: Die Erinnerungen. Roman. btb Verlag, München 2016, ISBN 978-3-442-75433-5, Seite 377. Original in Färöisch 2011, Übersetzung der dänischen Ausgabe von 2012.
- ↑ 11. November 1775 - Siphon als Patent angemeldet. In: Westdeutscher Rundfunk. 11. November 2015 (URL, abgerufen am 3. Mai 2025).
- ↑ Clive Barker: Das Geyatter und Jack. In: Die Bücher des Blutes I–III. Area Verlag, Erftstadt 2004, ISBN 3899960238, Seite 73
- ↑ Hans Fallada: Bauern, Bonzen und Bomben. Roman. Aufbau, Berlin 2011, ISBN 978-3-7466-2793-9, Seite 81. Erstveröffentlichung 1931.
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