zurückhalten

Worttrennung:

zu·rück·hal·ten, Präteritum: hielt zu·rück Partizip II: zu·rück·ge·hal·ten

Aussprache:

IPA: [t͡suˈʁʏkˌhaltn̩]

Hörbeispiele:  zurückhalten ^(Info)

Reime: -ʏkhaltn̩

Bedeutungen:

• transitiv:

[1] jemanden oder etwas nicht gehen lassen

[2] jemanden am Vordringen hindern

[3] auch intransitiv, mit „davon“: jemanden daran hindern, etwas zu tun

[4] etwas nicht freigeben

[5] (eine Nachricht, Neuigkeit) nicht bekannt geben

[6] etwas (absichtlich) in seinem Körper behalten

[7] etwas (vor allem Emotionen) unterdrücken

• intransitiv, mit „mit“:

[8] etwas nicht erkennbar werden lassen, nicht öffentlich zur Schau stellen

[9] reflexiv: mit etwas noch warten

• reflexiv:

[10] nichts oder wenig tun; sich im Hintergrund halten

[11] sich beherrschen (emotional; beim Essen, Trinken)

Herkunft:

gebildet aus der Partikel zurück als Verbzusatz und dem Verb halten

Synonyme:

[1, 2, 3] aufhalten

[2, 3, 7] unterdrücken

[3] bändigen, zähmen

[3, 10, 11] bremsen

[10, 11] beherrschen, mäßigen, zügeln

Beispiele:

[1] „In einer klaren Nacht wird es folglich wesentlich kälter als in einer Nacht mit geschlossener Wolkendecke, da die terrestrische Wärmestrahlung ins Weltall entweichen kann und kaum durch in der Atmosphäre enthaltenen kondensierten Wasserdampf zurückgehalten wird.“^[1]

[2] „Am Reichstag kam es zur Eskalation, als nur drei Polizisten hunderte Demonstranten zurückhalten sollten.“^[2]

[3] „Nur schwer konnte ich sie davon zurückhalten, mir auch auf die Straße zu folgen.“^[3]

[4] „Bei einer Zensur werden unerwünschte Inhalte oder Meldungen durch eine Instanz – häufig die Regierung eines Landes – zurückgehalten.“^[4]

[5] „Der wiederholten Aufforderung Eurer Exzellenz zufolge glaube ich meinen Bericht über die Haltung und den Einfluß der Presse nicht länger zurückhalten zu dürfen, wiewohl mir spezielle Nachrichten über die kleinern Lokalblätter Oberschlesiens noch fehlen.“^[5]

[6] „Der Kranke muß einige Stunden vor der Operation viel Getränke zu sich nehmen, und den Urin zurückhalten, damit die Blase so ausgedehnt und mit Urin angefüllt werde, daß sie über den Schaambeinen herauftrete, und äußerlich deutlich fühlbar sey.“^[6]

[7] Nur mit Mühe konnte er seinen Zorn zurückhalten.

[7] Ihre Augen brannten, doch sie hielt ihre Tränen stur zurück.

[8] „Als Marie, die ja von klein auf im Schlosse zu Hause war und die von allen, aber besonders von der Erbgräfin, geliebt wurde, kaum Platz genommen, hielt die letztere auch nicht mehr mit ihrer Überraschung zurück.“^[7]

[9] „Die Schweiz aber hält sich mit Sanktionen zurück und könnte ein wichtiger Handelsplatz für Putins Geschäfte bleiben.“^[8]

[10] „Nach Meinung eines von internationalen Banken finanzierten Forschungsinstitutes werden sich dabei die Banken mit Engagements sehr zurückhalten.“^[9]

[11] Wir werden an einer noblen Tafel speisen, halte dich also bitte ein wenig zurück.

[11] Sie hatte große Lust, ihrer Tante die Meinung zu geigen, konnte sich aber zurückhalten.

Charakteristische Wortkombinationen:

[6] Tränen zurückhalten

[7] Tränen, Zorn zurückhalten

Wortbildungen:

zurückhaltend, Zurückhaltung